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Angiografie und interventionelle Gefäßtherapien

Die Angiografie ermöglicht es, ohne operativen Eingriff, Blutgefäße darzustellen und auf Verengungen, Gewebeveränderungen und Blutungen zu untersuchen, die Durchblutungsstörungen, Schlaganfälle oder Blutungen auslösen könnten.

Sie bekommen hierzu ein Kontrastmittel über die Armvene gespritzt. Mit Hilfe von MRT- oder CT-Aufnahmen können wir die Gefäße sichtbar machen, Engstellen, aneurysmatische Aufweitungen, Verschlüsse und Abflussverhalten aller interessierenden Gefäße im Körper werden in einem dreidimensionalen Bild darstellbar.

Unsere Spezialistinnen und Spezialisten der Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin verfügen über hohe Fachkompetenz und langjährige Erfahrung in der Angiografie und führen die Behandlungen in hoher Qualität durch.

Standardisiert werden heutzutage die Arterien der Aorta, Becken- und Bein- (oder auch Arm-) Arterien mit einer MR-Angiografie untersucht, wobei die Patientin:der Patient lediglich ein in der Regel gut verträgliches Kontrastmittel (nicht jodhaltig) in eine Vene des Arms gespritzt bekommt und für circa 30 Minuten in der "Röhre" des Kernspintomografen (MRT) liegt.

In bestimmten Fällen, wenn die MR-Angiografie zum Beispiel aufgrund eines implantierten Herzschrittmachers nicht durchgeführt werden kann, bieten wir auch die CT-Angiografie an. Diese Untersuchung wird im Computertomografen unter Verwendung eines jodhaltigen Kontrastmittels und von Röntgenstrahlen durchgeführt.

Behandlung: Angiografie und Interventionen

Beide Techniken, MR- und CT-Angiografie, bieten gegenüber der konventionellen Angiografie unter Röntgendurchleuchtung den Vorteil, dass Gefäße, auch eines Tumors, direkt sondiert und dargestellt werden können, wobei eine Vielzahl spezieller Katheter zur Verfügung steht. Aus dieser Technik heraus hat sich die Interventionelle Radiologie entwickelt, bei der Patient:innen nicht mehr in Narkose offen chirurgisch, sondern schonend minimalinvasiv über Kathetersysteme behandelt werden.

So können wir Aneurysmen (Gewebeschwächen) und Gefäßverletzungen mit Hilfe eines Katheters, der über die Leiste eingeführt wird, behandeln.
Durch verschiedene Ursachen wie ein Krebsgeschwür kann es dazu kommen, dass sich Gefäße verengen (Stenose) oder gar verschließen. Um sie wieder zu öffnen und einen erneuten Verschluss zu verhindern, werden sie mittels Ballonkatheter aufgeweitet und ergänzend gegebenenfalls auch mittels Einsatz einer Gitterdrahthülse (Stent) problemlos beseitigt. Diese Gefäßprothese stützt das Gefäß von innen und verhindert den Verschluss. 
Umgekehrt können auch akute thrombotische Gefäßverschlüsse lokal aufgelöst (Thrombolyse) werden.

Ebenso nehmen wir Embolisationen von (inoperablen) Tumoren oder akuten Blutungen vor. Bei einer Embolisation verschließen wir mit Substanzen, sogenannten Embolisaten, gezielt Gefäße. Bei Tumoren zum Beispiel kann man so bewirken, dass sie nicht mehr mit Blut und Nährstoffen versorgt werden. Der Tumor schrumpft und kann so leichter weiterbehandelt werden.

Über den Katheter können wir in Kombination zur Embolisation auch Chemotherapeutica und/oder radioaktiven Substanzen direkt in den Tumor injizieren oder aber Gewebeproben entnehmen.

Auch die Anlage von zentralen Venenkathetern sowie Portkathetern für Dialysepatient:innen ist unter der Angiografie deutlich schonender für die Patient:innen.

Angebotene Leistungen

  • Behandlung von akuten und chronischen Gefäßverschlüssen und Engstellen (PTA, Stent, Thrombolyse)
  • Implantation von venösen Gefäßprothesen bei tumorbedingten Engstellen und Verschlüssen (Cava Stent)
  • Behandlung von Erweiterungen der Gefäße (Aneurysma)
  • Behandlung von akuten Gefäßverletzungen (Ruptur)
  • Behandlung/Embolisation von akuten Blutungen (Coils, Plugs, Partikel, Flüssigembolisate)
  • Präoperative Embolisation von Tumoren (Coils, Plugs, Partikel, Flüssigembolisate)
  • Lokale Therapie von Lebertumoren (TACE und SIRT)
  • Implantation von Dialysekathetern (Demerskatheter)
  • Implantation einer TIPS (transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt)
  • Implantation von Portkathetersystemen (minimalinvasiv, in Lokalanästhesie)
  • Implantation von zentralen Venenkathetern (PICC-Line Katheter)
  • Transjuguläre Leberbiopsie

Angiografie mit Kohlendioxid bei Niereninsuffizienz

Die Darstellung von Blutgefäßen, insbesondere von Gefäßen im Bauchraum und von Beingefäßen, ist auch mit Kohlendioxid (CO2) möglich, das mittels Katheter in die Adern eingebracht wird.

Dieses Verfahren kommt insbesondere bei Patient:innen mit eingeschränkter Nierenfunktion zum Einsatz, da hierbei kein oder nur sehr wenig jodhaltiges Röntgenkontrastmittel appliziert werden muss. Das injizierte CO2 wird in der Regel sehr gut vertragen. Ausgenommen sind jedoch Patient:innen mit schlechter Lungenfunktion, da das Gas über die Lunge abgeatmet wird.

Weitere Schwerpunkte und Krankheitsbilder, die wir am häufigsten mit radiologisch interventionellen Eingriffen behandeln

  • Aortenaneurysma

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  • Akutes Aortensyndrom (Aortendissektion)

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  • Arteriovenöse Malformationen (AVM; Gefäßmissbildungen), Pulmonale AVM

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  • Chronisch venöse Insuffizienz, Ulcus cruris, Beckenvenenthrombose, Postthrombotisches Syndrom

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  • Chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH)

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  • Prostataembolisation, Prostataarterienembolisation

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  • Chronische Gelenkschmerzen

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  • Hämorrhoiden

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Terminvereinbarung

Interventionelle Radiologie

Telefon 0711 8101-3437

termine.radiologie@rbk.de