Instabilität und Luxation der Kniescheibe
Eine instabile Patella, wie die Kniescheibe medizinisch heißt, kann aus ihrem Gleitlager „heraus springen“ – dann liegt eine sogenannte Luxation der Patella vor.
Ähnliches kennt man von der Schulter. Die Behandlung der herausgesprungenen Kniescheibe führen wir in der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie am Robert Bosch Krankenhaus durch.
Ursächlich sind oftmals Fehlbildungen oder Verletzungen des sogenannten medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL), das entscheidend für die Stabilität der Kniescheibe ist. Entsprechend lautet dessen deutsche Bezeichnung auch Kniescheibenhalteband. Auslöser einer Instabilität kann ferner eine sogenannte Trochleadysplasie, bei welcher der Kniescheibe die knöcherne Führung fehlt, sowie eine Achsfehlstellung sein.
Typisch sind Unsicherheiten bei alltäglichen Bewegungen und eine dadurch eingeschränkte Mobilität.
Bevor wir eine Therapie auswählen, führen wir eine umfassende Diagnostik durch.
Behandlung von Instabilität und Luxation der Kniescheibe
In leichten Fällen sind meist nicht-operative Therapien ausreichend. Diese umfassen Physiotherapie sowie das Tragen von speziellen Schienen, welche die Kniescheibe nach innen pressen.
Dabei ersetzen unsere erfahrenen Operateur:innen das Kniescheibenhalteband in einem minimalinvasiven Eingriff durch eine körpereigene Sehne. Meist verwendet man dazu die sogenannte Grazilis-Sehne aus der Innenseite des Unterschenkels. Die Sehne wird mittels Fadenankern an dem geschädigten Abschnitt des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) befestigt, wo sie nach einer Weile fest einwächst.
Nach dem Eingriff benötigen unsere Patient:innen für etwa zwei Wochen Gehhilfen und erhalten Krankengymnastik.
Häufige Kniebeschwerden
Erkrankungen des Kniegelenks sind sehr vielfältig und bedürfen individueller Therapien.
- Achs- und Rotationsfehlstellungen
- Arthrose des Kniegelenks
- Frakturen am Knie (Knochenbrüche am Knie)
- Knorpelschäden im Knie
- Meniskusverletzungen
- Verletzungen der Kreuzbänder