Arthrose des Kniegelenks (Kniegelenkchirurgie)
Die Arthrose des Kniegelenks, medizinisch Gonarthrose genannt, ist eine der häufigsten Abnutzungserscheinungen an den Gelenken. Sie führt zu einer fortschreitenden Zerstörung des Kniegelenkknorpels.
Dies bedarf einer angepassten Therapie bei uns in der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie am Robert Bosch Krankenhaus. Ist ein erstmaliger Einsatz oder Wechsel eines künstlichen Gelenks erforderlich, führen wir den Eingriff im Rahmen unseres zertifizierten Endoprothetikzentrums durch.
Der Verschleiß des Kniegelenkknorpels ist nicht ausschließlich altersbedingt. Denn auch bei vielen Menschen um die Dreißig lassen sich bereits Anzeichen von Gonarthrose feststellen. Vielmehr setzt das Zusammenspiel mehrerer Risikofaktoren den Abbau des Gelenkknorpels in Gang.
Dazu gehören Verletzungen, die für rund ein Drittel der Kniearthrosen verantwortlich sind. Weitere häufige Ursachen sind anhaltende Überlastungen des Kniegelenks – etwa bei Fußballer:innen oder Fliesenleger:innen. Auch eine angeborene Fehlstellung des Kniegelenks kann den Abbau seines Knorpels beschleunigen. Das gilt ebenfalls für starkes Übergewicht. Die Ursache für eine Kniearthrose kann auch in den Genen liegen: Erbliche Veranlagung ist mit für den Verschleiß der Kniegelenke verantwortlich.
Typische Anzeichen sind Schmerzen im Knie beim Treppensteigen sowie beim Gehen auf unebenem Gelände. Weiterhin charakteristisch sind Spannungsgefühle und Steifheit im Knie nach längerem Sitzen; erst nach einigen Schritten lässt sich das Knie wieder beschwerdefrei durchstrecken. Wohlbekannt sind den Betroffenen zudem knirschende und knackende Geräusche beim Bewegen ihres Kniessowie Muskelverspannungen und Schwellungen rund um das Kniegelenk.
Bevor wir eine Therapie auswählen, führen wir eine umfassende Diagnostik durch.
Behandlung von Arthrose des Kniegelenks
Konservative Therapie bei Arthrose des Kniegelenks
Zu Beginn steht immer die konservative Behandlung der Arthrose. Diese beinhaltet die Gabe von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten wie NSAR und Cox-2-Hemmern sowie gezielte Physiotherapie. Weitere konservative Maßnahmen sind die Elektrotherapie wie etwa TENS, kurz für Transkutane Elektrische Nerven-Stimulation, und das Tragen von Bandagen, die das Kniegelenk stabilisieren.
Operative Behandlung von Arthrose des Kniegelenks
Sind die konservativen Optionen ausgeschöpft, um eine Besserung der Beschwerden zu erreichen, besprechen wir mit unseren Patientinnen und Patienten die operativen Möglichkeiten. Ausprägung und Lokalisation der Arthrose sind dabei von entscheidender Bedeutung.
Mit einer Gelenkspiegelung, wie dieses Verfahren umgangssprachlich heißt, lässt sich das Kniegelenk säubern sowie spülen und der Knorpel glätten, also strukturelle Schäden im Gelenk beseitigen. Ist die Arthrose bereits fortgeschritten, lassen sich mit der Arthroskopie keine längerfristigen Verbesserungen der Beschwerden erzielen.
Dabei wird die entzündete Innenhaut des Kniegelenks operativ entfernt. Nach dem Eingriff wächst die Haut innerhalb weniger Wochen wieder nach. Dieses Regenerat, also die nachgewachsene Haut, ist anschließend nicht mehr in den Abbauprozess involviert.
Bei einer fortgeschrittenen Kniearthrose und entsprechend starken Beschwerden ist meist ein künstlicher Ersatz des Kniegelenks, eine Totalendoprothese (Knie-TEP), angezeigt. Betrifft der Knorpelschaden nur einen Bereich des Kniegelenks (meist ist der innere Gelenkanteil betroffen), ist eine Teilprothese ausreichend. Eine Arthrose muss nicht zwangsläufig über kurz oder lang zu einer Endoprothese führen; nicht nur die Ausprägung der Arthrose spielt eine Rolle, entscheidend ist auch der Leidensdruck der Betroffenen. Im Interesse unserer Patient:innen legen wir gemeinsam die optimale Behandlungsmethode und gegebenenfalls den geeigneten Zeitpunkt für einen künstlichen Ersatz des Kniegelenks fest.
Ist ein künstlicher Gelenkersatz ratsam, versorgen wir Betroffene mit hoher Expertise in unserem zertfizierten Endoprothetikzentum.
Häufige Kniebeschwerden
Erkrankungen des Kniegelenks sind sehr vielfältig und bedürfen individueller Therapien.
- Achs- und Rotationsfehlstellungen
- Frakturen am Knie (Knochenbrüche am Knie)
- Instabilität und Luxation der Kniescheibe
- Knorpelschäden im Knie
- Meniskusverletzungen
- Verletzungen der Kreuzbänder