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Plötzlicher Herztod

Als plötzlicher Herztod werden Todesfälle bezeichnet, bei denen jemand aufgrund eines plötzlichen Herzversagens sehr rasch und unerwartet zu Tode kommt: vom ersten Auftreten der Symptome bis zum Eintritt des Todes vergeht nicht mehr als eine Stunde.

Deshalb spricht man auch oftmals vom Sekundentod. Zu einem plötzlichen Herztod kann es in jeder Altersgruppe kommen. Jüngere Menschen können davon ebenso betroffen sein wie ältere. Allerdings versterben vollkommen gesunde und junge Menschen ohne wesentliche Beschwerden erheblich seltener daran.

Der Herzkreislaufstillstand ist ein Notfall bei dem umgehend der Rettungsdienst unter 112 hinzugerufen werden muss. Nur mit sofortiger Erster Hilfe in Form einer Herz-Lungen-Wiederbelebung und/oder mit Unterstützung eines Defibrillators hat die betroffene Person eine Überlebenschance.

Am häufigsten – in 90 Prozent der Fälle – geht ein plötzlicher Herztod auf eine Herzrhythmusstörung zurück, welche die Herzmedizin Kammerflimmern nennt. Dabei verläuft die elektrische Erregung des Herzens vollkommen unkoordiniert und chaotisch. Durch diese asynchrone elektrische Aktivität kann sich der Herzmuskel nicht mehr richtig zusammenziehen. Vielmehr zuckt er mit einer hohen Frequenz und erbringt keine nennenswerte Pumpleistung. Ohne die ausreichende Pumpfunktion des Herzens können die Organe jedoch nicht mehr genügend durchblutet und auch nicht mehr mit lebenswichtigem Sauerstoff versorgt werden. So kommt es im Gehirn durch den Sauerstoffmangel bereits nach wenigen Sekunden zu einem Funktionsausfall, durch den die Betroffenen bewusstlos werden. Der plötzliche Herztod tritt vermehrt bei einer deutlichen Herzschwäche auf.

Da der plötzliche Herztod sehr rasch einsetzt, gibt es oft keine Warnanzeichen und keine frühen Symptome. Wenn der plötzliche Herztod bevorsteht, kann ausgeprägtes Herzrasen und Herzklopfen auftreten. Danach kann ein starkes Engegefühl in der Brust und Atemnot hinzukommen. Die betroffene Person wird ohnmächtig, bricht zusammen und ist nicht mehr ansprechbar. Der Puls ist nicht mehr zu ertasten und kurze Zeit später setzt die Atmung aus.

Der Tod kann jetzt binnen weniger Minuten eintreten.

Abgesehen von den genannten Erkrankungen hat die Forschung inzwischen weitere Auslöser identifiziert, die einen plötzlichen Herztod hervorrufen können. Dazu gehören akute Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, meist hervorgerufen durch eine koronare Herzkrankheit sowie starke körperliche Anstrengungen. Das gilt ferner für übermäßigen Alkoholkonsum sowie für Drogen wie Kokain und Amphetamine. Interessanterweise haben auch starke Verschiebungen der Blutsalze, der Elektrolyte, mitunter einen Sekundentod zur Folge.

Bundesweit eine der häufigsten Todesursachen

Der plötzliche Herztod zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Schätzungen zufolge gehen von den rund 800.000 bis 900.000 jährlichen Sterbefällen hierzulande etwa 100.000 bis 200.000 darauf zurück.

EKG als Lebensretter

Ein plötzlicher Herztod kann in der akuten Notfallsituation nur durch eine sofortige und korrekte Diagnose der zugrundeliegenden Herzrhythmusstörung abgewendet werden. Dies gelingt mit einem EKG. Damit kann die Ärztin:der Arzt erkennen, welche Maßnahmen jetzt ergriffen werden muss.

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