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Ersatz des Schultergelenks (Schulterendoprothetik)

Die Schultergelenke sind seltener als die Knie- und Hüftgelenke von Verschleißerscheinungen betroffen. Eine fortgeschrittene Schulterarthrose kann jedoch ebenfalls einen künstlichen Ersatz des Gelenks erforderlich machen. Häufig ist auch die Zerstörung des Schultergelenks durch einen Oberarmkopfbruch infolge eines Unfalls Grund für den notwendigen künstlichen Ersatz des Schultergelenks. 

Je nach Ausmaß des Knorpeldefekts sowie abhängig von Ihrem Alter und Gesundheitszustand ersetzen wir in der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie das Schultergelenk durch verschiedene Prothesentypen.

Bei einer Teilprothese – auch Hemiprothese genannt – wird nur die Oberarmkugel ersetzt. Die Gelenkpfanne bleibt erhalten. Im Zuge einer Totalendoprothese des Schultergelenks, kurz TEP, werden sowohl die Oberarmkugel wie auch die Gelenkpfanne ersetzt. Die Komponenten können je nach Knochenqualität zementiert oder zementfrei verankert werden.

 

Schulterprothesen

Uns stehen drei Systeme zur Verfügung: die anatomische Schulterprothese, die inverse Schulterprothese und der Oberflächenersatz.

Sind die arthrotischen Abbauprozesse auf das Schultergelenk beschränkt und die Sehnen der Rotatorenmanschette sind noch intakt, wird eine anatomische Hemi- oder Totalendoprothese eingesetzt. Sie wird anatomische Prothese genannt, da sie der jeweiligen Anatomie des Schultergelenks so genau wie möglich nachempfunden ist, bei gleichzeitiger Schonung der umgebenden Muskulatur.

Die Oberfläche des Oberarmknochens wird durch eine Metallhalbkugel, die Gelenkpfanne durch ein Kunststoffplättchen ersetzt. Die Verankerung der Endoprothese am Oberarmknochen ist in der Regel zementfrei möglich.

Die Hemiprothese ersetzt die Gelenkfläche des Oberarmkopfes, die Schulterpfanne bleibt erhalten und wird nicht ersetzt.

Betreffen die Verschleißerscheinungen neben dem Schultergelenk selbst auch Sehnen der Rotatorenmanschette wird eine sogenannte inverse Schulterprothese implantiert. Sie heißt so, weil bei ihr die Positionen von Gelenkkopf und -pfanne umgekehrt, also invers sind: Die dem Oberarmkopf ähnliche metallische Halbkugel wird an der Gelenkpfanne der Schulter befestigt, der Oberarmkopf mit einer Kunstgelenkpfanne versehen. Die vertauschte anatomische Lage der Gelenkpartner sorgt für mehr Stabilität und für eine bessere Kraftentwicklung in der Schulter.

Ein Anheben des Armes ist so wieder gut möglich, Alltagsbewegungen können ausreichend ausgeführt werden, auch sind die Schulterschmerzen deutlich verringert. Die inverse Schulterprothese eignet sich vor allem auch für ältere Patient:innen, bei nicht rekonstruierbarem Bruch des Oberarmkopfes oder falls ein Prothesenwechsel angezeigt ist.

Betrifft der Gelenkverschleiß ausschließlich die Gelenkfläche des Oberarmkopfes, kann als knochensparendes Implantat ein Oberflächenersatz eine Option sein.

Bei der Oberflächenprothese tragen unsere erfahrenen Operateur:innen der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie nur die zerstörte Gelenkoberfläche des Oberarmkopfes ab und ersetzen sie durch eine Metallkappe.

Die Rotatorenmanschette darf bei diesem Prothesentyp nicht geschädigt sein.

Wir sind zertifiziertes Endoprothetikzentrum

Das Endoprothetikzentrum am Robert Bosch Krankenhaus führt mit großer Expertise Gelenkersatzoperationen an allen großen Gelenken (Hüft-, Knie-, Schulter-, Ellenbogen- und Sprunggelenk) jeden Schweregrades durch – sowohl bei Patient:innen, die erstmalig ein künstliches Gelenk erhalten als auch bei Betroffenen, bei denen ein künstliches Gelenk ausgewechselt werden muss (Wechseloperation).

In einer Spezialsprechstunde beraten wir Sie, welche Prothese für Sie in Frage kommt und erklären Ihnen Operation, Nachbehandlung und Rehamaßnahmen. Durch unsere langjährige Erfahrung, auch mit verschiedenen erprobten Implantatsystemen, können wir jede Patientin:jeden Patienten so individuell wie möglich mit einem künstlichen Gelenk versorgen.

Unser Endoprothetikzentrum ist von endoCert erfolgreich zertifiziert. Damit bieten wir unseren Patient:innen endoprothetische Therapien auf höchstem Qualitätsniveau, unsere umfassende Expertise ermöglicht Ihnen Sicherheit.

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Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen künstlichen Gelenkersatz?

Eine Hüft-, Knie- oder Schulterprothese ist in der Regel kein "Muss", bei entsprechend fortgeschrittenem Gelenkverschleiß jedoch oft die einzige Möglichkeit eine Besserung zu erlangen.

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Wechseloperationen: Wenn die Prothese erneuert werden muss

Ebenso wie körpereigene unterliegen auch künstliche Gelenke einem gewissen Verschleiß. Auch Infektionen oder zu hohe Beanspruchung können die Funktion einer Gelenkprothese beeinträchtigen. So kann es vorkommen, dass ein Gelenkersatz nach einer gewissen Zeit teilweise oder komplett ausgetauscht werden muss.

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Wir führen Gelenkersatzoperationen an allen großen Gelenken (Hüft-, Knie-, Schulter-, Ellenbogen- und Sprunggelenk) durch.

  • Ersatz des Hüftgelenks 
    (Hüftendoprothetik)

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  • Ersatz des Kniegelenks 
    (Knieendoprothetik)

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Endoprothetikzentrum

Unser interdisziplinäres Zentrum bündelt das Know-how unterschiedlicher Experten – für eine optimale Versorgung und Behandlung bei künstlichem Gelenkersatz.

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Sprechstunde

Endoprothetik-Sprechstunde

Donnerstag, 12:30 bis 15 Uhr
nach Vereinbarung
Telefon 0711 8101-3378