Pleuritis (Rippenfellentzündung, Brustfellentzündung)
Der Begriff Brustfellentzündung bezeichnet eine entzündliche Veränderung des Rippenfells (Pleura parietalis) und des Lungenfells (Pleura viszeralis).
Umgangssprachlich ist meist die Rede von einer Rippenfellentzündung, in der Regel ist bei der Erkrankung aber auch das Lungenfell betroffen. Mediziner:innen sprechen von Brustfellentzündung oder Pleuritis. Die Brustfellentzündung muss konsequent behandelt werden. Denn sie kann schwerwiegend werden, wenn sich dabei Eiter zwischen Rippen- und Lungenfell ansammelt (Pleuraempyem). Im RBK Lungenzentrum Stuttgart des Robert Bosch Krankenhauses versorgen wir unsere Patient:innen konservativ und chirurgisch nach modernsten medizinischen Standards.
Die gesamte Lungenoberfläche und die Innenseite des Brustkorbs sind von einer dünnen Membran bedeckt – dem Brustfell (Pleura). Der Teil auf der Lungenoberfläche wird Lungenfell genannt, der Teil, der die Brustwand auskleidet, heißt Rippenfell. Beide Häute sind miteinander verbunden. Der schmale Raum zwischen ihnen ist der Pleuraspalt.
Unterschieden werden die trockene (Pleuritis sicca) und die feuchte Brustfellentzündung (Pleuritis exsudativa). Bei Letzterer hat sich als Folge der Erkrankung Flüssigkeit im Pleuraspalt angesammelt (Pleuraerguss).
Eine Pleuritis tritt selten als eigenständige Erkrankung auf. Meistens ist sie Folge oder Begleitreaktion eines übergeordneten Krankheitsgeschehens, allen voran einer
Lungenentzündung. Auch eine Lungentuberkulose oder Lungenembolie können zur Pleuritis führen. In selteneren Fällen auch: Erkrankungen der Leber, Bauchspeicheldrüsenentzündung, ein Herzinfarkt oder Erkrankungen des rheumatologischen Formenkreises.
Hauptsymptom einer trockenen Brustfellentzündung sind die starken Schmerzen beim Einatmen, keine oder wenige Beschwerden beim Ausatmen. Bei Ausbildung eines Pleuraergusses (feuchte Brustfellentzündung) nehmen die Schmerzen ab. Weitere mögliche Symptome sind Luftnot, Fieber und Husten, im Rahmen einer Lungenentzündung auch schweres Krankheitsgefühl mit Abgeschlagenheit und Schwäche.
Untersuchungen bei Pleuritis
Aufgrund der typischen Schmerzen beim Einatmen ergibt sich meist schnell der Verdacht auf eine Brustfellentzündung. Liegt eine trockene Pleuritis vor, kommt beim Abhören mit dem Stethoskop ein weiteres Indiz hinzu: Das Reiben der entzündlich veränderten Pleurahäute aufeinander erzeugt ein typisches Geräusch (sogenanntes Lederknarren).
Röntgen- und Ultraschalluntersuchung machen die Flüssigkeit in der Regel gut sichtbar.
Weitere Untersuchungen zur Abklärung der Krankheitsursache sind Blutuntersuchungen, Computertomografie des Brustkorbs, Punktion des Pleuraergusses und Laboruntersuchung der gewonnenen Flüssigkeit.
Behandlung einer Pleuritis
Im Vordergrund steht die Therapie der jeweiligen Grunderkrankung (zum Beispiel Lungenentzündung ), die zur Brustfellentzündung geführt hat.
Hinzu kommen:
- medikamentöse Schmerzbekämpfung
- bei einer bakteriell verursachten Pleuritis: Antibiotika
- bei Pleuraerguss eventuell Drainage