Lungenentzündung (Pneumonie)
Die Lungenentzündung (Pneumonie) ist eine akute oder chronische Entzündung der Lungenbläschen und/oder des Lungengewebes. Die entzündeten Areale verdicken sich, im Lungengewebe sammelt sich häufig Flüssigkeit an. Dadurch wird der Gasaustausch zwischen Lunge und Blut gestört, die Sauerstoffsättigung des Bluts sinkt ab.
Im RBK Lungenzentrum Stuttgart des Robert Bosch Krankenhauses können wir unsere Patientinnen und Patienten in fürsorglicher Atmosphäre und mit hoher fachlicher Kompetenz versorgen und betreuen.
Nach Schätzungen erkranken in Deutschland jährlich 500.000 Menschen an Lungenentzündung, etwa ein Drittel von ihnen benötigt eine Behandlung im Krankenhaus. Wie die Erkrankung verläuft, hängt von ihrer Ursache und dem Gesundheitszustand der Betroffenen ab. Sie kann komplikationslos in zwei bis drei Wochen ausheilen, sich aber auch so verschlimmern, dass die Patient:innen stationär behandelt und gegebenenfalls beatmet werden müssen.
In der Mehrzahl der Fälle wird die Pneumonie von Bakterien (vor allem Pneumokokken) verursacht. Seltener geht sie auf Viren, Pilze oder (sehr selten!) Parasiten zurück. Übertragen wird sie meistens durch Tröpfcheninfektion: Beim Niesen oder Husten werden von Infizierten unzählige an Tröpfchen gebundene Keime freigesetzt und von anderen eingeatmet, deren Atemwege sie dann besiedeln können.
In manchen Fällen steht am Beginn der Pneumonie aber keine Infektion, sondern eine starke Reizung der Lunge, etwa durch Fremdkörper, Tumore, in die Luftröhre gelangte Nahrung oder eingeatmete schädliche Stäube. In der Medizin spricht man in diesen Fällen von atypischen Pneumonien.
Ein Sonderfall ist die sogenannte nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Pneumonie, die sich zum Beispiel unter intensivmedizinischer Behandlung entwickeln kann. Betroffen sind vor allem abwehrgeschwächte Menschen, die über längere Zeit künstlich beatmet werden müssen.
Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Fieber und Schüttelfrost sind oft die ersten Anzeichen einer Lungenentzündung. Im späteren Verlauf können Schmerzen beim Einatmen und Atemnot hinzukommen.
Besonders bei älteren Menschen, Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen und Kindern unter zwei Jahren kann die Pneumonie auch schleichend, mit wenigen Symptomen und kaum Fieber beginnen.
Untersuchungen bei Lungenentzündung
Oft geben uns bereits die Anamnese und die körperliche Untersuchung, vor allem das Abhören der Lunge, deutliche Hinweise. Für eine sichere Diagnose setzen wir ein:
- Röntgenaufnahme/Computertomografie (CT) der Lunge zur Bestimmung, wo und wie weitreichend das Lungengewebe entzündet ist
- Blutuntersuchung im Labor zur Messung der Entzündungswerte und Bestimmung des Krankheitserregers
- eventuell Laboruntersuchung von Urin und Sputum (ausgehusteter Schleim)
- Pulsoxymetrie zur Kontrolle des Sauerstoffgehalts im Blut: Dabei wird ein Clip mit einem Lichtsensor auf einen Finger gesteckt, der den Sauerstoffgehalt optisch ermittelt.
Behandlung einer Lungenentzündung
Die Therapie einer Lungenentzündung richtet sich nach der Art des Auslösers. Da zumeist Bakterien für die Infektion verantwortlich sind, wird eine Lungenentzündung in der Regel mit Antibiotika behandelt. Welches Antibiotikum wir einsetzen, hängt ab von der Art der auslösenden Bakterien.
Bei Lungenentzündungen mit leichtem Verlauf können die Betroffenen zu Hause mit Bettruhe, eventuell Inhalationen und Atemübungen, gesund werden. Pneumonien mit schwerem Verlauf werden im RBK Lungenzentrum Stuttgart stationär überwacht und behandelt. Gegebenenfalls wird eine Sauerstoffzufuhr über eine Nasenmaske (selten: maschinelle Beatmung) notwendig.
Wie kann ich mich vor einer Lungenentzündung schützen?
Regelmäßiges Händewaschen und Wahrung von Abstand sind ein guter Schutz vor Infektionen der Atemwege, vor allem in Erkältungsmonaten.
Für Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Lungenentzündungen werden Schutzimpfungen (z. B. gegen Pneumokokken) empfohlen. Zu den Risikofaktoren zählen:
- bereits bestehende Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD ein geschwächtes Abwehrsystem bei unter anderem Diabetes, Krebs, Nierenfunktionsstörungen
- Alter: Für Kinder unter zwei Jahren und Menschen über 65 besteht ein generell höheres Risiko.