Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
Beim Pankreaskarzinom handelt es sich um eine bösartige Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse. Sie tritt im Vergleich zu anderen Krebsarten relativ selten auf, ist jedoch für die betroffenen Patientinnen und Patienten oft besonders gefährlich.
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts erkranken deutschlandweit jährlich etwa 19.000 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das entspricht etwa drei Prozent aller Krebserkrankungen. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter.
Das Pankreaskarzinom gehört leider zu jenen Tumorarten, die sich in der Regel erst in einem fortgeschrittenen Stadium durch Beschwerden bemerkbar machen. Dies macht eine frühzeitige Erkennung schwierig und Bauchspeicheldrüsenkrebs auch so tückisch.
Die Bauchspeicheldrüse, das Pankreas, erfüllt lebenswichtige Aufgaben. Fallen eine oder mehrerer ihrer Funktionen aus, kann das unbehandelt lebensbedrohlich werden – was Vielen oftmals nicht bewusst ist.
Die so wichtige Drüse unseres Körpers befindet sich unterhalb des Zwerchfells im hinteren Teil der Bauchhöhle zwischen Milz und Zwölffingerdarm. Sie hat eine Länge von 15 bis zwanzig Zentimetern und ein Gewicht von durchschnittlich siebzig Gramm. Seinen Aufgaben entsprechend ist das Pankreas aus zwei unterschiedlichen Gewebearten aufgebaut: dem endokrinen und dem exokrinen Drüsengewebe.
Das exokrine Drüsengewebe hat den größten Anteil an diesem Organ. Hier wird Tag für Tag der Pankreassaft produziert. Er gelangt über ein komplexes Gangsystem in den Zwölffingerdarm. Die Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit enthält dabei verschiedene Enzyme, die für die Aufschlüsselung und Zerkleinerung der Nahrung im Darm unerlässlich sind.
Im kleineren endokrinen Drüsengewebe, das von den sogenannten Langerhans-Inseln gebildet wird, stellt die Bauchspeicheldrüse die beiden wichtigen Hormone Glukagon und Insulin her. Sie werden über angrenzende Blutgefäße direkt in den Blutkreislauf transportiert und regulieren den Blutzuckerspiegel. Insulin ist zudem für den Fett- und Eiweißstoffwechsel wichtig.
Was genau zur Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs führt, ist bislang noch nicht vollständig aufgeklärt. Es wurde jedoch eine Reihe von Faktoren identifiziert, die das Risiko erhöhen, an diesem Karzinom zu erkranken.
An erster Stelle steht das Rauchen. In mehreren Studien ergab sich der blaue Dunst eindeutig als Risikofaktor. Schätzungsweise steht damit ein Viertel aller Fälle in direktem Zusammenhang. Auch starker Alkoholkonsum erhöht das Erkrankungsrisiko. Das Gleiche gilt für Vorerkrankungen wie eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, ein Magengeschwür sowie Diabetes.
Eine wichtige Rolle spielen darüber hinaus genetische Faktoren. Die familiäre Belastung, also Krankheitsfälle bei Angehörigen ersten Grades, wie Eltern oder Geschwistern, ist ebenso ein Risikofaktor. Schwerwiegend, im wahrsten Wortsinn, ist auch Übergewicht für die Neigung zu Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Wie eingangs erwähnt, verursacht ein Pankreaskarzinom zu Beginn kaum Beschwerden. Wenn, sind diese so unspezifisch, dass auch andere Erkrankungen dahinterstehen könnten.
Hier die häufigsten Symptome, die allerdings durchaus auch auf andere Ursachen zurückgeführt werden können.
Gelbsucht
Ein erstes Anzeichen für einen Tumor im Bauchspeicheldrüsenkopf kann eine Gelbsucht (Ikterus) sein, weil der Kopf des Pankreas und der Gallengang eng beieinander liegen. Engt der Tumor den Gallengang ein oder verschließt ihn sogar, wird der Abfluss der Gallenflüssigkeit behindert. Dann kommt es zu der typischen Gelbverfärbung der Haut und der Bindehaut des Auges. Der Urin wird dunkel und der Stuhlgang hell.
Schmerzen in Oberbauch oder Rücken
Häufige, oft als dumpf und tief empfundene Schmerzen im Oberbauch und Rücken sind weitere Symptome – die allerdings ebenso sehr unspezifisch sind.
Übelkeit und Erbrechen
Engt der Tumor den Zwölffingerdarm oder Magenausgang ein, kann er zu Übelkeit und Erbrechen führen.
Neu aufgetretener Diabetes
Kann die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend oder sogar gar kein Insulin mehr produzieren, führt dies zu Diabetes. Dieser kann bereits ein bis zwei Jahre auftreten, bevor sich andere Symptome zeigen.
Weitere mögliche Symptome sind ungewollter Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit, Durchfall oder Verstopfung, sowie insgesamt nachlassende Leistungsfähigkeit. Manche Patienten entwickeln auch Fieber oder schwitzen nachts stark.
Untersuchungen bei Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs
Die richtige Diagnose eines Pankreaskarzinoms ist oft schwierig. Fehlende Frühsymptome, die Lage der Bauchspeicheldrüse weit hinten im Bauchraum in Nachbarschaft der großen Gefäße und eine frühe Bildung von Absiedlungen (Metastasen) lassen uns die heimtückische Erkrankung schwer erkennen. Deswegen ist eine besonders sorgfältige Diagnostik wichtig.
Hat sich der Verdacht auf ein Pankreaskarzinom bestätigt, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Mit diesen klären wir ab, wo genau sich der Tumor befindet, welche Größe er hat und aus welchen Zellen er besteht. Zudem wird geprüft, ob sich vielleicht bereits Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, entwickelt haben.
Die Bauchspeicheldrüse, das Pankreas, erfüllt lebenswichtige Aufgaben. Fallen eine oder mehrerer ihrer Funktionen aus, kann das unbehandelt lebensbedrohlich werden – was Vielen oftmals nicht bewusst ist.
Eine Ultraschalluntersuchung des Bauches, die Abdomensonografie, ist fester Bestandteil der Diagnostik. Allerdings lassen sich sehr kleine Tumore mit dem Ultraschall von außen nicht nachweisen. Deshalb führen die Mediziner:innen der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie stets eine Endosonografie durch. Sie ist eine der empfindlichsten und aussagekräftigsten Untersuchungsmethoden für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Vor allem lässt sich damit auch gut beurteilen, wie weit sich der Tumor bereits ausgedehnt hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir bei der Untersuchung Punktionen durchführen können, bei denen wir mit einer feinen Nadel Gewebeproben entnehmen. Diese werden dann histologisch in der Pathologie unter dem Mikroskop untersucht.
In der Abteilung für Pathologie des Robert Bosch Krankenhauses werden alle modernen Untersuchungsmethoden einschließlich molekularer Diagnostik vorgehalten.
Auch die Computer- und die Magnetresonanztomografie gehören zu den Untersuchungen für Betroffene mit Pankreastumoren. Welches der beiden bildgebenden Verfahren durchgeführt wird, hängt von den jeweiligen individuellen Gegebenheiten ab.
Die Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin des Robert Bosch Krankenhauses ist mit Geräten der modernsten Generation ausgestattet. Besonders bei Krebserkrankungen kann die doppelt so hohe Bildschärfe wie bei herkömmlichen CT-Geräten die Diagnose erleichtern und den Untersuchten mit eindeutigeren Ergebnissen mehr Sicherheit bieten – bei deutlich reduzierter Strahlen- und Kontrastmitteldosis sowie kürzerer Untersuchungsdauer aufgrund der hohen Geschwindigkeit, mit der die Scanner in Sekundenbruchteilen 3-D-Schnittbilder anfertigen.
Mitunter führen die Mediziner:innen der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie auch eine endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikografie, kurz ERCP, durch, mit der wir den Bauchspeicheldrüsen- und Gallengang im Röntgenkontrast darstellen – also endoskopisch indirekt untersuchen.
Viele bösartige Tumoren der Bauchspeicheldrüse gehen mit der Erhöhung eines speziellen Wertes im Blut, dem Tumormarker CA19-9, einher. Deshalb wird dieser routinemäßig vor jeder Therapie durch die Laboratoriumsmedizin bestimmt. Nach einer erfolgreichen Operation sinkt ein erhöhter Wert im Regelfall ab und erlaubt die weitere Verlaufskontrolle.
Bleibt der CA19-9-Wert im Normbereich, ist ein Rückfall unwahrscheinlicher. Steigt er erneut an, gilt verstärkte Wachsamkeit. Allerdings gibt es auch Menschen, bei denen trotz eines Bauchspeicheldrüsentumors keine CA19-9-Wert-Erhöhung nachgewiesen werden kann. Bei ihnen eignet sich dieser Parameter dann nicht für die Verlaufskontrolle. Bei wieder anderen Patient:innen kann der CA 19-9-Wert zu Beginn der Behandlung stark erhöht sein, Ursache hierfür kann zum Beispiel eine Stauung der Gallengänge sein. Dieser Wert ist dann nicht aussagekräftig und kann nicht verwertet werden.
Hat sich durch die aufgeführten Methoden die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bestätigt, müssen oft vor Beginn einer Therapie noch ergänzende Untersuchungen wie eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) oder Skelettszintigrafie durchgeführt werden.
Einteilung in Stadien
Anhand aller Ergebnisse aus den Untersuchungen können wir das genaue Krankheitsstadium ermitteln. Dazu gibt es die international gültige, sogenannte TNM-Klassifikation. Das T steht für Größe und Ausdehnung des Tumors, N für Anzahl und Lokalisation befallener Lymphknoten und M für Auftreten und Lokalisation von Metastasen in anderen Organen. Je nach TNM-Einteilung ergibt sich, welche Therapie am besten geeignet ist.
Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie
Jede Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zielt darauf ab, den Tumor, sowie eventuelle Tochtergeschwülste vollständig zu entfernen oder zu vernichten. Eine solche – kurative – Therapie kann in den besten Fällen eine dauerhafte Heilung ermöglichen. Gelingt dies nicht, wird versucht den Tumor möglichst lange zu kontrollieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.
Welche Therapie für Sie die richtige ist, hängt vom Stadium ab, in dem sich das Pankreaskarzinom befindet. Natürlich berücksichtigen wir auch Ihre allgemeine gesundheitliche Verfassung und Ihr Alter bei der Wahl der Therapie und der Reihenfolge der Behandlungen.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Therapie ist, wann immer möglich, die operative Entfernung des Tumors. Aufgrund der Komplexität der Operation und der Vielzahl von möglichen zusätzlichen Therapien braucht es große Erfahrung und das Zusammenspiel eines Expertenteams – so wie im Pankreaskarzinomzentrum des Robert Bosch Krankenhauses.
Die wichtigste Therapiemöglichkeit besteht beim Pankreaskarzinom in der operativen Entfernung des Tumors. Wie diese die Expert:innen der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie durchführen, ist davon abhängig, wo genau der Tumor in der Bauchspeicheldrüse sitzt und wie weit die Krebserkrankung fortgeschritten ist.
Durch die anatomische Lage der Bauchspeicheldrüse, mit vielen Nachbarorganen und engem Kontakt zu wichtigen Blutgefäßen, sind Operationen meist komplexe und große Eingriffe. Je nach Lage des Tumors muss der Kopf oder der Schwanz entfernt werden, in seltenen Fällen die gesamte Bauchspeicheldrüse.
Die häufigste Operation ist die Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes. Diese Operation wird Whipple-Operation (oder Kausch-Whipple Operation) genannt. Die Operation besteht aus zwei chirurgischen Arbeitsschritten: Zum einen der Entfernung des Tumors, und zum anderen der Wiederherstellung (Rekonstruktion) des Magen-Darm-Traktes.
Whipple-Operation
Befindet sich der Tumor (wie häufig) im Pankreaskopf, kommt meist die sogenannte Whipple-Operation zur Anwendung. Dabei werden nicht nur der tumortragende rechte Teil der Bauchspeicheldrüse (der Bauchspeicheldrüsenkopf wird vom -schwanz getrennt), sondern auch umliegende Gewebe und Organe entfernt: In der Regel der Magenausgang, die Gallenblase, der Hauptgallengang, der Zwölffingerdarm und mitunter auch ein Teil des Magens. Sofern notwendig, werden auch die Venen hinter der Bauchspeicheldrüse zunächst entfernt und dann rekonstruiert.
In manchen Fällen ist es nicht erforderlich, den Magenausgang (präpylorisches Antrum) mit zu entfernen. Diese Operation wird dann als pyloruserhaltende Whipple-Operation bezeichnet (kurz PPPD).
Da im Rahmen des Eingriffs der Zwölffingerdarm entfernt wird, ist die Verbindung zwischen Magen und Dünndarm zunächst unterbrochen. Das gilt auch für den Abfluss der Galle in den Zwölffingerdarm und Dünndarm. Damit die Betroffenen wieder Nahrung zu sich nehmen können und die Galle abfließen kann, müssen wir bei der Whipple-Operation die durchtrennten Verbindungen rekonstruieren. Dazu bringen wir eine Dünndarmschlinge am Magen oder Restmagen (Gastroenterostomie) an und verbinden eine andere Darmschlinge mit dem Gallengang (Bilio-digestive Anastomose) und dem Pankreasgang (Pankreatico-Jejunostomie).
Operative Portanlage zur Chemotherapie
Ein Port ist eine kleine, unter der Haut liegende Metallkammer, über die Flüssigkeiten, wie Medikamente oder Ernährungslösungen, behutsam in die Hohlvene verabreicht werden.
Ein Port ersetzt die sonst notwendigen peripheren Verweilkanülen, bei denen die Venen immer wieder aufs Neue punktiert werden müssen. Zudem stellt ein Port den sichersten Weg bei der Verabreichung von Chemotherapien dar, die bei Tumoren der Bauchspeicheldrüse fast immer notwendig sind.
Die operative Portanlage beansprucht im Regelfall nur wenige Minuten und kann auf Wunsch in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose erfolgen.
Zum Leistungsangebot des Pankreaskarzinomzentrums am Robert Bosch Krankenhaus gehört selbstverständlich das gesamte Spektrum einer ergänzenden Chemotherapie, die mit hoher Fachexpertise durch die Ärzt:innen der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin durchgeführt werden.
Beim Pankreaskarzinom sind die Risiken für ein Rezidiv, also ein Wiederauftreten, sowie für die Bildung von Metastasen hoch. Aus diesem Grund wird im Anschluss an die Operation eine sogenannte adjuvante Chemotherapie mit Zytostatika empfohlen. Sie dient dazu, restliche im Körper verbliebene Tumorzellen abzutöten. Bei Patient:innen mit inoperablen oder metastasierten Tumoren bewirkt die Chemotherapie häufig eine Besserung tumorbedingter Beschwerden und Schmerzen sowie eine Lebensverlängerung.
Um die Wirkung zu maximieren und zugleich die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu minimieren, setzt man in der Regel eine Kombination aus unterschiedlich wirkenden Zytostatika ein. Die Behandlung erfolgt in mehreren Zyklen, zwischen denen längere Erholungspausen liegen. Wie viele Zyklen jeweils notwendig sind, hängt vor allem davon ab, wie die Chemotherapie vertragen wird und wie sie sich auf den Tumor auswirkt.
Da die angewendeten Chemotherapien überwiegend gut verträglich sind, können diese ambulant verabreicht werden; eine stationäre Aufnahme ist dann nicht nötig.
Ob im Robert Bosch Krankenhaus oder ambulant durch niedergelassene Onkolog:innen, die im Pankreaskarzinomzentrum eingebunden sind: Die Behandlung orientiert sich immer an den aktuellen Leitlinien der entsprechenden Fachgesellschaften (zum Beispiel der Deutschen Krebsgesellschaft); das schließt auch moderne Antikörpertherapien und/oder zielgerichtete Therapien mit ein.
Die Bestrahlung ist kein fester Bestandteil der Behandlung bei Patient:innen mit bösartigen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Diese ist nur in wenigen Einzelfällen notwendig.
Bei lokal fortgeschrittenen Pankreaskarzinomen, die zunächst nicht erfolgversprechend zu operieren sind, kann im ersten Schritt eine Bestrahlung in Verbindung mit einer Chemotherapie angezeigt sein. Das verkleinert den Tumor und seine Ausläufer in umliegende Gewebe. So erhöht sich die Chance, dass der Tumor bei der anschließenden Operation komplett entfernt werden kann, was die Überlebensrate deutlich steigert.
Ob eine Bestrahlung vor und nach einer Operation notwendig ist, wird in einer Expertenrunde, der interdisziplinären Tumorkonferenz, besprochen.
Unser zertifiziertes Pankreaskarzinomzentrum: Gebündeltes Expertenwissen für Ihre individuelle Behandlung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Nachsorge bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Konnte der Tumor erfolgreich entfernt werden, sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wichtig, um ein Wiederauftreten der Krebserkrankung rechtzeitig zu erkennen und den Heilungsverlauf zu kontrollieren. Nachsorge ist auch dann erforderlich, wenn der Bauchspeicheldrüsenkrebs nicht vollständig entfernt wurde, um neue Probleme im Verlauf individuell zu bekämpfen.
Pflege, Beratung und Unterstützung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Patienten mit bösartigen Darmerkrankungen bedürfen psychischer Begleitung und Unterstützung. Nach einer umfassenden Aufklärung durch den Arzt über die Erkrankung mit all ihren Folgen, den notwendigen diagnostischen Maßnahmen und den sich anschließenden Therapieformen sind an die Pflegekräfte hohe Anforderungen in der Betreuung des Patienten gestellt.
Geht es doch nicht nur um die Versorgung nach einer Operation oder während einer Chemotherapie, sondern auch um seelische Unterstützung und um die Einbindung der Angehörigen.
Lebensqualität wird wesentlich durch Eigenständigkeit gesichert: Nur wenn der Mensch als Individuum in seiner Gesamtheit mit spezifischen Interessen verstanden wird, gelingt eine rasche Integration in die frühere Umgebung.
Deshalb wird der Patient mit seinen Sorgen und Ängsten nicht allein gelassen.
Das speziell ausgebildete Pflegepersonal berät die Patienten zu den Besonderheiten bei Chemo- und Strahlentherapie oder Operation. In Absprache mit dem Patienten werden die Angehörigen durch Anleitung in die pflegerische Betreuung einbezogen.
Um ein hohes Niveau der pflegerischen Betreuung zu gewährleisten, erfolgen regelmäßig gemeinsame Fortbildungen von Ärzten und Pflegenden und es bestehen spezielle Pflegestandards. Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit ist die zeitnahe Dokumentation und der rege Austausch an Informationen zwischen Pflegekräften und Ärzten.
Speziell ausgebildete Stomatherapeutinnen helfen und beraten im Bedarfsfall bei Problemen mit dem künstlichen Darmausgang. Die Diätassistentinnen besprechen mit Ihnen die geeignete Kostform. Ein guter und enger Kontakt besteht zu den entsprechenden Selbsthilfegruppen.
Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V.
Festzustellen, dass man mit seiner Erkrankung nicht alleine steht und sich mit anderen auszutauschen, ist für viele Betroffene hilfreich.
Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. (AdP) ist mit seinen über 1.500 Mitgliedern eine Selbsthilfeorganisation für alle Patienten, bei denen eine Krebserkrankung oder eine andere Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vorliegt oder vermutet wird.
Kontakt
Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V.
AdP-Bauchspeicheldrüsenerkrankte
Jörg Schäfer, Regionalgruppenleiter Stuttgart
Zazenhäuser Straße 85, 70437 Stuttgart
Telefon 0711 69970532, joergaudia4@aol.com
Hier finden Sie mehr Informationen zum ADP und den aktuellen Newsletter.
Ein Tumor lässt sich meist mit bildgebenden Verfahren sichtbar machen, die Gedanken und Gefühle eines Krebspatienten hingegen nicht. Die Diagnose Krebs reißt die betroffenen Menschen aus ihrem Alltag und konfrontiert sie mit vielen Fragen und Sorgen.
Psychoonkologie möchte Patienten und Angehörigen in der Zeit von Diagnose und Therapie einer bösartigen Erkrankung Entlastung anbieten. Mit begleitenden Gesprächen, Beratung und Entspannungsverfahren hilft Psychoonkologie, die manchmal großen Veränderungen, Ängste und Fragen, welche im Kontext der Erkrankung entstanden sind, zu strukturieren und zu verarbeiten.
Kontakt
Wenn Sie uns kontaktieren möchten, können Sie sich an Ihren behandelnden Arzt oder eine Pflegefachkraft auf der Station wenden. Gerne können Sie auch direkt mit uns Kontakt aufnehmen.
Psychoonkologischer Liaisondienst im Robert Bosch Krankenhaus
Abteilung für Psychosomatische Medizin
Dipl.- Psychologin Simone Kotterik, Leitung des Psychoonkologischen Liaisondienstes
Telefon 0711 8101-6249 (bitte scheuen Sie sich nicht, auf dem Anrufbeantworter um Rückruf zu bitten)
oder schreiben Sie eine E-Mail an psychoonkologie@rbk.de
Bei Operationen im Magen-Darm-Bereich und ganz besonders bei Operationen an der Bauchspeicheldrüse ist die richtige Ernährung nach dem Eingriff sehr wichtig. Unsere Diätassistentinnen leiten an, wie der Kostaufbau nach der Operation erfolgen kann und erklären, was Sie in Zukunft beachten müssen. So ist nach Operationen an der Bauchspeicheldrüse beispielsweise die Einnahme von Enzymen notwendig. Diese ermöglichen die Verwertung von Nährstoffen, insbesondere von Fetten. Die Einnahme wird individuell auf unsere Patienten angepasst, jeder an der Bauchspeicheldrüse operierte Patient erhält eine entsprechende Schulung.
Darüber hinaus führen die Diätassistentinnen und -assistenten individuelle Kostberatungen für Patienten durch. Für Tumorpatienten ist das ein sehr wichtiger Punkt, denn der Kalorienbedarf, also der Bedarf an Menge und Qualität von Nährstoffen, steigt wegen der Krebserkrankung stark an.
Kontakt
Silvia Schmidt, Ernährungsberatung
Telefon 0711 8101-4025, Telefax 0711 8101-3781, ernaehrungsberatung@rbk.de
Nach Operationen an der Bauchspeicheldrüse kann es in wenigen Fällen zur Entwicklung eines Diabetes oder zur Verschlechterung einer bestehenden Zuckererkrankung kommen. Daher wird der Blutzucker, nach der Operation und während des Kostaufbaus, regelmäßig kontrolliert. Sollte es hierbei Auffälligkeiten geben, erfolgt eine individuelle Diabetesberatung durch unser geschultes Diabetesteam und sofern erforderlich, die Einleitung oder Anpassung einer Therapie.
Schmerzen beeinträchtigen den Heilungsprozess und mindern die Lebensqualität, deshalb ist eine gute Schmerztherapie wichtig und sinnvoll.
Im Rahmen der Schmerztherapie finden gemeinsame Besprechungen des Schmerztherapeuten der Abteilung für Anästhesie mit den Pflegekräften und Ärzten statt.
Dabei werden individuelle Konzepte für Patienten mit besonders starken und/oder andauernden Schmerzen entwickelt.
Zur Optimierung der Schmerztherapie operierter Patienten erarbeiten alle operativen Disziplinen Standards für die Behandlung im perioperativen (vor, während und nach einer Operation) Bereich.
Kontakt
Dr. med. Henning von Löwensprung, Oberarzt
henning.vonloewensprung@rbk.de
Wie geht es weiter nach dem Krankenhausaufenthalt? Die Mitarbeiter der Patientenkoordination am Robert Bosch Krankenhaus bieten den Betroffenen und ihren Angehörigen Beratung und Unterstützung bei persönlichen und sozialen Problemen, die sich durch die Krankheit ergeben haben.
Im Dialog mit Patienten und Angehörigen werden individuelle Lösungswege erarbeitet, bei deren Umsetzung die Patientenkoordinatoren behilflich ist – von der Vermittlung ambulanter häuslicher Pflege, über technische Hilfsmittel oder Frührehabilitationsmaßnahmen bis hin zur Beratung im Schwerbehindertenrecht.
Weitere Informationen zur Patientenkoordination
Evangelische und katholische Seelsorger im Robert Bosch Krankenhaus bieten Tumorpatienten und ihren Angehörigen während des gesamten Krankenhausaufenthaltes Einzelgespräche oder religiöse Zeremonien an.
Gehören Sie einer anderen Konfession oder Glaubensgemeinschaft an, stellen die Mitarbeiter der Seelsorge gerne den Kontakt zu dieser Gemeinde her.
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