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Brustkorbverletzungen

Der Brustkorb schützt wichtige innere Organe wie die Lunge und das Herz. Für diese Aufgabe ist er gut gerüstet: Er gehört zu den stabilsten und gleichzeitig flexibelsten Strukturen unseres Körpers.

Verletzungen des Brustkorbs sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Dies gilt nicht nur für ältere Menschen, bei denen die Knochen an Festigkeit verloren haben. Wir in der Abteilung für Thoraxchirurgie im RBK Lungenzentrum Stuttgart des Robert Bosch Krankenhauses empfehlen grundsätzlich eine fachärztliche Untersuchung, um die Schwere der Verletzungen und eventuelle Einschränkungen der Atemfunktion sicher zu erkennen.

Besonders häufig sind Rippenbrüche, seltener Frakturen des Brustbeins und Schädigungen der Lunge oder des Zwerchfells. Sind mehrere übereinanderliegende Rippen gleichzeitig (Rippenserienfraktur) oder ist eine Rippe in mehrere Teile gebrochen (Rippenstückfraktur), können Knochenstücke innerlich die Lunge oder das Zwerchfell verletzen und zu Blutungen oder einem Lungenkollaps führen. 

Bei heftiger Gewalteinwirkung – zum Beispiel bei Stürzen, Unfällen, Tritten, gelegentlich auch einer Herzdruckmassage – kann es zu Verletzungen des Brustkorbs kommen.

Typisch bei Verletzungen des Brustkorbs sind starke bis unerträgliche Schmerzen beim Einatmen und beim Husten sowie Atemnot. Auch Liegen auf dem betroffenen Bereich und Bewegungen des Oberkörpers tun weh.

Weitere mögliche Anzeichen:

  • Atmung: Als Folge ihrer Schmerzen atmen die Betroffenen deutlich zu flach. Vor allem bei der Fraktur mehrerer Rippen kann es zur sogenannten paradoxen Atmung kommen: Beim Einatmen wölbt sich der Bauch nach vorne, beim Ausatmen wird er eingezogen.
  • Beim Abhören ist eventuell ein Knirschen zu hören.
  • An der Bruchstelle können äußerlich Schwellungen und Blutergüsse zu sehen sein.
  • Bei einem Lungenkollaps zeigen sich akute Luftnot und stechende Schmerzen beim Einatmen.
  • Unzureichend behandelte Brustkorbverletzungen können akut zum Verbluten oder Ersticken führen. Mittel- und langfristig verursachen schlecht verheilte Rippenbrüche unter Umständen erhebliche Beschwerden wie chronische Schmerzen oder Atemnot.

 

Patient:innen mit Endometriose haben möglicherweise ein erhöhtes Krebsrisiko, insbesondere für Eierstockkrebs, weshalb sie an den gynäkologischen Krebsvorsorgeuntersuchungen regelmäßig teilnehmen sollten.

Untersuchungen bei Verletzungen des Brustkorbs

Meist wird zunächst eine normale Röntgenuntersuchung angefertigt. Sind dabei Verletzungen sichtbar, folgt oft noch eine Computertomografie (CT) des Brustkorbs, um eine noch genauere Beurteilung vorzunehmen. Damit lassen sich Brüche sowie ein möglicher Pneumothorax oder eine Blutansammlung im Pleuraspalt (Hämothorax) deutlich besser erkennen.

Anhand der CT wird entschieden, ob eine Video-assistierte Thorakoskopie (VATS) erforderlich ist. Diese ermöglicht eine noch bessere Untersuchung des Brustkorbs und erlaubt es uns, parallel zur Untersuchung innere Blutergüsse abzutragen und Verletzungen der Lunge und des Zwerchfells zu versorgen.

Behandlung von Verletzungen des Brustkorbs

Konsequente Schmerztherapie ist wichtig, damit die Betroffenen tief ein- und ausatmen und richtig abhusten können. Denn wenn die Lunge nicht richtig belüftet ist, kann sich eine Lungenentzündung entwickeln.

Operative Behandlung von Verletzungen des Brustkorbs

Nicht verschobene, einzelne Rippenfrakturen können von selbst zusammenwachsen, da sie durch die Knochenhaut und die umgebende Muskulatur stabilisiert werden.

Bei Rippenserienfrakturen, verschobenen und sehr schmerzhaften Frakturen sowie bei instabiler Brustwand wird heute immer öfter eine Osteosynthese durchgeführt: Wir fixieren die Bruchstücke mit sogenannten winkelstabilen Platten. Dabei handelt es sich um vorgeformte Metallplatten, die mit feinen Schrauben an den gebrochenen Rippen befestigt werden. Das ermöglicht eine sofortige Stabilisierung der Brustwand und Verbesserung der Atemfunktion. Darüber hinaus führt die Osteosynthese zu einer deutlichen Milderung der Schmerzen sowohl in Ruhe als auch bei Bewegung und beim Husten. Auch die durch einen Aufprall möglicherweise nach innen eingedrückten Rippen können aufgerichtet werden und geben so der Lunge ihren Platz zurück.

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