Fehlstellungen des Fußes
Fehlstellungen des Fußes sind überaus häufig und bedürfen ab einer bestimmten Ausprägung neben konservativen oftmals auch operativer Therapiemaßnahmen.
Am Robert Bosch Krankenhaus in der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie besprechen wir mit Ihnen, welche Behandlungsoption am besten für Sie geeignet ist.
Bevor wir eine Therapie auswählen, führen wir eine umfassende Diagnostik durch.
Formen von Fehlstellungen des Fußes und deren Behandlung
Die konservative Therapie des Hohlfußes besteht im Tragen spezieller Einlagen. Diese sind am Fußaußenrand erhöht und kippen so den Fuß aus seiner Fehlstellung. Gezielte Dehnübungen tragen zudem zur Verbesserung der Funktion des Fußgewölbes bei. Das schützt vor dem Umknicken des Sprunggelenks und fördert die Beweglichkeit.
Ist aufgrund eines raschen Fortschreiten, zunehmender Gangunsicherheit und Schmerzen ein operativer Eingriff erforderlich, wird die Stellung des Rückfußes am Fersenbein korrigiert. Mitunter müssen zusätzlich die Außenbänder und der Muskelzug verstärkt oder einzelne Sehnen verlängert werden.
Eckpfeiler der konservativen Behandlung sind Schuheinlagen, die vor allem den Rückfuß und das Längsgewölbe des Fußes abstützen. Zudem sollten die Fußmuskeln durch häufiges Barfußgehen und geeignete Fußgymnastik gestärkt werden. Leiden die Patient:innen unter starkem Übergewicht, dient eine Gewichtsreduktion dazu, die Fehlbelastung der Füße zu minimieren.
Nur in seltenen Fällen muss der Knickfuß bei Erwachsenen im Rahmen einer Operation behoben werden. Dazu erfolgt eine Knochenumstellung, eine sogenannte Umstellungsosteotomie, bei der die Beinachse operativ korrigiert wird.
Auch bei einem Plattfuß werden zur konservativen Therapie Einlagen eingesetzt, die gezielt das Längsgewölbe des Fußes stützen.
Bei Heranwachsenden kann ein stark ausgeprägter Plattfuß durch einen sogenannten Spacer korrigiert werden. Dieser Abstandshalter wird operativ zwischen dem Fersenbein und Sprungbein eingesetzt, und nach zwei bis drei Jahren wieder entfernt.
In schweren Fällen kann eine Plattfuß-OP angezeigt sein. Dabei wird eine der Sehnen, welche die Zehen beugen, auf die Tibialis posterior-Sehne genäht, um diese zu verstärken. Zur Korrektur der Fehlstellung der Knochen erfolgt eine operative Stellungskorrektur im Fersenbein. In manchen Fällen ist auch eine Stellungskorrektur im Mittelfuß oder eine Verlängerung der Achillessehne erforderlich.
Besteht ein stark ausgeprägter Plattfuß bereits über viele Jahre, kann es oftmals zu einer Arthrose im unteren Sprunggelenk gekommen sein. Dann lässt sich die Fehlstellung ausschließlich durch eine Versteifung therapieren.
Ist die für diese Fehlstellung typische Absenkung des Fußgewölbes nur leicht ausgeprägt, kann die Fußstatik meist mit konservativen Maßnahmen wie einer manuellen Therapie, Krankengymnastik und individuell angepassten Einlagen rekonstruiert werden.
Bei ausgeprägten Formen eines Senk-Spreizfußes ist jedoch vielfach eine operative Korrektur nötig. Bewährt hat sich hier eine Verlängerung des Knochens am Fußaußenrand, die sogenannte Evans-Osteotomie. Dafür werden Knochenteile vom Wadenbein oder vom Beckenkamm entnommen und transferiert.
Häufige Erkrankungen an Füßen und Sprunggelenken
Erkrankungen an Füßen und Sprunggelenken sind vielfältig – so auch ihre Behandlungsmethoden.
- Arthrose im Sprunggelenk
- Hallux valgus (Ballenzeh)
- Bandverletzungen am Fuß
- Diabetisches Fußsyndrom