Verengung der Halsschlagader
(Carotisstenose)
Eine Arteriosklerose (Arterienverkalkung) kann auch an den hirnversorgenden Arterien auftreten und zu einer Verengung der Halsschlagader (Arteria carotis) führen, einer sogenannten Carotisstenose. Eine hochgradige Einengung des Gefäßes erhöht das Risiko, einen Schlaganfall (eine Minderdurchblutung des Gehirns) zu erleiden.
Um dies zu verhindern, ist eine frühzeitige Therapie durch unsere erfahrenen Gefäßspezialist:innen der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie am Robert Bosch Krankenhaus notwendig.
In den meisten Fällen ist die Carotisstenose durch Arteriosklerose bedingt. Risikofaktoren, welche die Entwicklung einer Arteriosklerose begünstigen, sind Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes mellitus sowie erhöhte Werte an LDL-Cholesterin und anderen schädlichen Blutfetten. Auch eine familiäre Veranlagung sowie Verkalkungen der Herzkranzgefäße oder der Beinschlagadern können ursächlich beteiligt sein.
Verengungen der gehirnversorgenden Schlagadern können lange Zeit keine Beschwerden verursachen. Kommt es hingegen zu einem Schlaganfall, treten die typischen Ausfallerscheinungen wie zum Beispiel Sprach- und Sehstörungen oder Lähmungen einer Körperhälfte auf.
Untersuchungen bei einer Carotisstenose
Zur genauen Abklärung bei Verdacht auf eine Einengung der Halsschlagader werden bildgebende Verfahren durchgeführt.
Eine Ultraschalluntersuchung, die sogenannte farbkodierte Duplexsonografie, liefert sehr präzise Informationen zum Stenosegrad, also zur Ausdehnung und Lokalisation der Engstelle. Zur noch genaueren Risikoabwägung und Abschätzung führen wir am Robert Bosch Krankenhaus zudem eine Computer- und Kernspintomografie (CT. MRT) durch.
Verengungen der Arterien im Gehirn und möglicherweise bereits unbemerkt abgelaufene „Schlaganfälle“ können so im Vorfeld diagnostiziert werden.
Behandlung einer Carotisstenose
Bei einer hochgradigen Carotisstenose ist das operative Entfernen der Verengung in der Halsschlagader die Therapie der Wahl.
Über einen Schnitt an der jeweiligen Halsseite wird die Arterie freigelegt, eröffnet und an der verengten Stelle die Kalkablagerung herausgeschält und somit entfernt. Die Öffnung an der Arterie wird mit einem sogenannten Patch wieder verschlossen. Der Patch kann aus einem biologischen Material (Herzbeutel vom Rind) oder aus Kunststoffmaterial bestehen.
Das Blut kann dann wieder ungehindert bis zum Gehirn fließen.
Die Operation erfolgt entweder in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose.
Nach der Operation ist eine Überwachung auf einer speziellen Überwachungsstation für eine Nacht notwendig. Der gesamte Aufenthalt im Krankenhaus beläuft sich auf drei bis fünf Tage.
Neben den üblichen Operationsrisiken besteht bei der Operation an der Halsschlagader auch ein geringes Risiko eines Schlaganfalles und der Nervenverletzung in diesem Bereich. Wir klären Sie umfassend vor der Operation auf.
In bestimmten Fällen (z. B. nach Bestrahlung am Hals) kann auch eine kathetergestützte Aufdehnung und eine Stent-Implantation notwendig oder möglich sein, um das Gefäß wieder zu öffnen. Diese Behandlung wird im Allgemeinen von Neuroradiolog:innen durchgeführt.
Bei diesem Eingriff wird die Verengung jedoch nicht entfernt, sondern nur an die Wand gedrückt.