Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie)
Der Bluthochdruck ist einer der häufigsten Erkrankungen, die zu einer ärztlichen Konsultation führt. Der Bluthochdruck, medizinisch auch arterielle Hypertonie genannt, nimmt mit dem Alter an Häufigkeit zu und lässt sich prinzipiell in zwei Kategorien einteilen.
Damit ist das oberste Ziel den Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen, gezielt zu behandeln und damit Komplikationen zu vermeiden.
Die Behandlung von Betroffenen mit Bluthochdruck ist ein Schwerpunkt der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie. Unsere Hochdruckspezialist:innen (Hypertensiologen) verfügen über eine besondere und langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Therapie der unterschiedlichen Formen der Hypertonie, auch bei der schwer einstellbaren arteriellen Hypertonie.
Das Robert Bosch Krankenhaus ist gemäß den Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie e. V. (DGfN) als Zentrum für Hypertonie zertifiziert.
Die essentielle Hypertonie macht über 90 Prozent aller Hypertonien aus und ist eine multifaktorielle Erkrankung (genetisch, konstitutionell, Ernährung, Stress und Rauchen). Die sekundäre Hypertonie, macht circa zehn Prozent aller Hypertonien aus und ist entweder durch Nierenerkrankungen, Hormonerkrankungen, Gefäßerkrankungen oder Schlafapnoe bedingt.
Zu den Symptomen zählen Schwindel, Übelkeit, Ohrensausen, Nasenbluten, Abgeschlagenheit und Schlaflosigkeit. Patient:innen berichten zudem über Kopfschmerzen.
Bei unzureichend eingestelltem Bluthochdruck kommt es zu Schädigungen an Nieren (eingeschränkte Nierenfunktion, Dialysepflichtigkeit), Herz (Herzinfarkt), Gefäßen, Augen und Gehirn (Schlaganfall).
Untersuchungen bei Bluthochdruck
Meist bleibt der Bluthochdruck lange Zeit unbemerkt, da ein erhöhter Blutdruck nicht schmerzt und auch sonst kaum Symptome verursacht. Daher sind die Vorsorge-Untersuchungen bei der Hausärztin:beim Hausarzt sehr wichtig. Oft wird im Rahmen dessen ein erhöhter Blutdruck diagnostiziert, aber genauso oft wird ein Bluthochdruck oft erst in der Klinik aufgrund von akuten Folgeschäden wie Herzinfarkt, Nierenschädigung, Sehstörungen oder Schlaganfall diagnostiziert.
Von einem Bluthochdruck spricht man wenn der Blutdruck dauerhaft über 140/90mmHg liegt.
Zur Sicherung der Diagnose und zur Einordnung einer essentiellen oder sekundären Hypertonie erfolgen Langzeit-Blutdruckmessungen, Ultraschall von Herz, Nieren und Gefäßen. Des Weiteren führen wir Urinuntersuchungen und Hormonuntersuchungen durch.
Behandlung von Bluthochdruck
Anpassung Lebensstil
Den Betroffenen wird geraten sich gesund mittels mediterraner und salzarmer Kost zu ernähren (tägliche Kochsalz [NaCl] Zufuhr von weniger als sechs Gramm). Zudem sollte auf eine Trinkmengenbeschränkung von circa 1,5 Liter pro Tag geachtet werden. Des Weiteren wird eine sportliche Betätigung (v. a. Ausdauersport) sowie eine Gewichtsreduktion bis zum Erreichen eines normwertigen Body-Mass-Index (BMI) empfohlen. Bei Umsetzung all dieser Maßnahmen benötigen viele Patient:innen vorerst keine medikamentöse Therapie.
Medikamentöse Therapie
Falls es trotz der Anpassungen des Lebensstils nicht zu einer ausreichenden Senkung des Blutdrucks kommt, muss eine medikamentöse Therapie begonnen werden. Hier können wir auf verschiedene Medikamente, die über Regelkreise von Nieren, Herz und Gefäße wirken und hierüber den Blutdruck senken, zurückgreifen. Es gibt über sechs verschiedene Angriffspunkte der Medikamente, sodass hier in fast allen Fällen eine gute Blutdruckeinstellung erzielt werden kann. Häufig benötigt man mehrere Präparate oder sogenannte Kombi-Tabletten um den Blutdruck ausreichend gesenkt zu bekommen. Wichtig ist hier dennoch eine selbstständige regelmäßige Messung des Blutdrucks durch die Betroffenen, denn die häuslichen Blutdruckwerte sind viel aussagekräftiger als die Blutdruckwerte, die in der Praxis oder Klinik erhoben werden.
Wichtig ist die regelmäßige Tabletten-Einnahme und Fortführung der Tabletteneinnahme auch bei gut eingestelltem Blutdruck, um Folgeschäden zu vermeiden. Bevor Medikamente reduziert oder abgesetzt werden, sollte unbedingt eine ärztliche Konsultation erfolgen.
Sonderfall Schwangerschaftshochdruck
Circa zehn Prozent aller Schwangeren entwickeln einen Bluthochdruck in der Schwangerschaft. Eine Blutdrucksenkung ist hier oft erschwert, da viele Medikamente in der Schwangerschaft nicht gegeben werden können. Hier erfolgt oft die Konsultation einer Nierenspezialistin:eines Nierenspezialisten zur Optimierung der Therapie, um das Leben von Mutter und Kind nicht zu gefährden. Mehr zur Betreuung von Schwangeren am Robert Bosch Krankenhaus erfahren Sie hier.
Welche Versorgung ist ratsam?
Regelmäßige (mindestens halbjährliche) hausärztliche ambulante Vorstellungen sind dringend empfohlen. Des Weiteren sollten Bluthochdruck-Patient:innen regelmäßig ihren Blutdruck selbst messen, vor allem, wenn sie sich nicht gut fühlen, unter Schwindel oder Kopfschmerzen leiden. Bei erhöhten oder sehr niedrigen Blutdruckwerten sollte dann eine ärztliche Konsultation erfolgen.
Des Weiteren sollte bei einer eingeschränkten Nierenfunktion eine regelmäßige nephrologische Vorstellung erfolgen, um so lange wie mögliche eine weitere Nierenfunktionsverschlechterung zu vermeiden.