Primäre Myelofibrose (PMF)
Bei der primären Myelofibrose, kurz PMF, kommt es durch Mutationen in den blutbildenen Stammzellen zu einer vermehrten Bildung von Blutzellen und Bindegewebsfasern im Knochenmark. Diesen Vorgang nennt man Knochenmarkfibrose.
Eine Myelofibrose kann entweder von alleine (primäre Myelofibrose) oder aus anderen myeloproliferativen Erkrankungen (sekundäre Myelofibrose) entstehen. Durch die Faservermehrung wird nach und nach die gesunde Blutbildung aus dem Knochenmark verdrängt und zum Teil in Leber und Milz verlagert. Es kommt zu einem Knochenmarksversagen mit unzureichender Bildung aller drei Blutzellreihen sowie einer erheblichen Vergrößerung von Leber und Milz.
Die Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin betreut Betroffene im Rahmen einer Spezialsprechstunde. Angebunden an die Abteilung ist ein MVZ Onkologie und das Zentrum für Stamm- und Knochenmarktransplantation. Damit stehen uns modernste Diagnostikmöglichkeiten und aktuellste Therapieoptionen zur Verfügung, um unsere Patientinnen und Patienten optimal und nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen individuell behandeln zu können.
Der primären Myelofibrose liegen Mutationen und die daraus entstehenden Funktionsstörungen der blutbildenden Zellen im Knochenmark zugrunde. Die genauen Ursachen dieses Defekts sind bislang nicht bekannt. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich die Mutationen und damit die primäre Myelofibrose im Laufe des Lebens zufällig entwickelt.
Bei der primären Myelofibrose sind die Symptome unspezifisch. Typisch sind Müdigkeit, Erschöpfung, abnehmende Leistungsfähigkeit, Gewichtsverlust sowie Nachtschweiß. Weitere Symptome sind eine leichte Blutarmut, Sehstörungen, Knochenschmerzen, Oberbauchbeschwerden durch Vergrößerung von Milz und Leber sowie eine erhöhte Blutungsneigung.
Untersuchungen bei einer primären Myelofibrose
Da die primäre Myelofibrose schleichend verläuft, bleibt sie nicht selten über viele Jahre beschwerdefrei und unentdeckt. Zwischen dem Auftreten erster Symptome bis zur korrekten Diagnosestellung liegt häufig nochmals ein längerer Zeitraum. Die Diagnose erfolgt über Blutuntersuchung und Knochenmarkuntersuchungen, spezielle molekulargenetische Untersuchungen und Ultraschalluntersuchungen des Bauchraums.
Behandlung einer primären Myelofibrose
Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten reicht von abwartender Beobachtung über medikamentöse Therapien bis hin zur Stammzelltransplantation. In unserer Spezialsprechstunde besprechen wir mit Ihnen, welche Therapieoptionen für Ihren individuellen Fall am besten geeignet sind.
Unser zertifiziertes Zentrum für Hämatologische Neoplasien: Gebündeltes Expertenwissen für Ihre individuelle Behandlung bei einer primären Myelofibrose.
Pflege, Beratung und Unterstützung bei einer primären Myelofibrose
Psychoonkologie: Hilfe für Krebskranke und Angehörige
Die Diagnose Krebs stellt einen tiefen Einschnitt in das Leben dar. Der Psychoonkologische Dienst bietet Betroffenen in der Zeit von Diagnose und Behandlung im Robert Bosch Krankenhaus individuelle Unterstützung an.
Seelsorge: Zuhören, Unterstützen, Begleiten
Eine Krebserkrankung ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen sehr belastend und mit vielen Ängsten und Sorgen verbunden. Die Krankenhausseelsorge steht Ihnen unabhängig von Glaube und Konfession zur Seite.
LINA – ein Beratungsangebot
Jungen Erwachsenen mit der Diagnose Krebs bieten wir mit dem Beratungsangebot Hilfe bei sozialrechtlichen Themen wie Krankengeld oder Haushaltshilfe sowie emotionale Unterstützung.
Naturheilkunde und Integrative Medizin
Das Robert Bosch Krankenhaus verfolgt den Ansatz der Integrativen Onkologie, die konventionelle Medizin, wissenschaftlich geprüfte Naturheilkunde und Mind-Body-Medizin kombiniert. Nebenwirkungen der Krebstherapie können mit naturheilkundlichen Behandlungen abgemildert werden.