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Morbus Crohn

Anders als die Colitis ulcerosa kann Morbus Crohn im gesamten Verdauungstrakt auftreten:

angefangen von der Mundschleimhaut bis hinunter zur Schleimhaut im Dickdarmausgang, dem After. Die Gründe dafür, warum jemand von dieser Erkrankung betroffen ist, sind bislang nicht vollständig geklärt.

Typische Beschwerden sind allen voran Durchfall, Bauchschmerzen sowie Blut und Schleim im Stuhl. Auch kann es zur Ausbildung von Fisteln, überwiegend im Analbereich kommen. Weitere mögliche Symptome sind Blutarmut durch Eisenmangel und chronische Gelenkbeschwerden. Bei schweren Krankheitsschüben kann es zu teils starkem Fieber kommen.

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Beratung bei Morbus Crohn

Untersuchungen bei Morbus Crohn

Die Diagnose erfolgt wie bei Colitis ulcerosa durch eine Darmspiegelung. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomografie (CT) und, zur Vermeidung einer Strahlenbelastung, die Kernspintomografie (MRT) des Bauchraumes mit Dünndarm (MR-Sellink) und des Beckens schließen sich an. Hiermit lassen sich Vorgänge außerhalb des Darmes wie Fisteln und Abszesse sehr gut und komplikationsarm erfassen. Gute Indizien liefert auch die Bestimmung des Calprotectin im Stuhl. Denn erhöhte Werte dieses Eiweißes zeigen uns an, dass sich im Darm weiße Blutkörperchen angesammelt haben – was wiederum auf eine Entzündung hinweist. Laborwerte ergänzen das Bild und dienen vor allem der Verlaufsbeobachtung.

Behandlung von Morbus Crohn

Medikamentöse Behandlung und Operation

Morbus Crohn ist bislang nicht heilbar. Mit einer individuell auf Sie zugeschnittenen Behandlung können wir jedoch Symptome und Beschwerden lindern, den Entzündungsprozess bremsen und krankheitsspezifische Komplikationen behandeln.

Die Therapie des Morbus Crohn selbst ist davon abhängig, wie schwer die chronisch-entzündliche Darmerkrankung ist und welche Teile des Verdauungstrakts betroffen sind.

Die medikamentöse, entzündungshemmende Behandlung ist in der Regel sehr erfolgreich: Betroffene sind frei von ihren Beschwerden und müssen keine Komplikationen befürchten. Die Lebenserwartung wie auch die Lebensqualität sind durch moderne Medikamente wie Kortison weitgehend normalisiert.

Mesalazin

Bei Patient:innen mit einem milden Morbus Crohn und leichten Entzündungen wird mitunter Mesalazin angewendet. Dieses Medikament, das eigentlich der Behandlung von Colitis ulcera vorbehalten ist, kann in solchen gering ausgeprägten Stadien helfen. Dazu wird es nur kurzzeitig eingenommen.

Kortison

In den allermeisten Fällen muss Kortison verabreicht werden, um die entzündlichen Prozesse an den Schleimhäuten im Verdauungstrakt in den Griff zu kriegen. Die Betroffenen nehmen dazu den Wirkstoff als Tabletten ein. Bei starken Krankheitsschüben mit hohem Fieber kann auch eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich werden. Dann wird das Kortison intravenös, also per Injektion gegeben, bis sich der Zustand der Patientin:des Patienten wieder stabilisiert hat. Die Behandlung mit Kortison sollte immer nur zeitlich begrenzt erfolgen.

Immunsuppressiva

Da in vielen Fällen eine Langzeittherapie erforderlich ist, kommen bei Morbus Crohn oft auch Immunsuppressiva wie zum Beispiel Azathioprin oder Antikörper zum Einsatz.

Circa 70 Prozent der an Morbus Crohn Erkrankten müssen sich im Laufe ihres Lebens einer Operation unterziehen. Etwa jeder Dritte muss wiederholt operiert werden, da eine Entzündung nach der Operation erneut an anderer Stelle auftreten kann. Bei einer chirurgischen Therapie von Morbus Crohn ist das Ziel, möglichst wenig Darm entfernen zu müssen, um lokale Komplikationen wie Engstellen, Abszesse, Fisteln und Stuhlinkontinenz kontrollieren und beseitigen zu können.

Die häufigste zu einer Operation führende Ursache ist die entzündliche Engstellung des Übergangs vom Dünn- zum Dickdarm. Hierbei zeigt sich die operative Behandlung im Vergleich zu der medikamentösen Therapie als mindestens ebenbürtig.

Auch beim Morbus Crohn ist ein minimalinvasiver Operationsansatz unser Standard. Die Patient:innen profitieren neben kleinsten Narben von einer beschleunigten Erholungsphase mit geringerer Belastung für den Körper.

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