Solide Tumoren
Solide Tumoren sind Neubildungen von Gewebe, die sich überall im Körper und in allen Organen entwickeln können. Man unterscheidet gutartige (benigne) und bösartige (maligne) solide Tumoren.
Gutartige solide Tumoren bilden keine Tochtergeschwülste, die sogenannten Metastasen, aus und infiltrieren nicht das sie umgebende Gewebe. Bösartige Gewebeneubildungen hingegen zerstören das umliegende Gewebe. Darüber hinaus können sie an andere Stellen im Körper streuen, also metastasieren. Solche malignen soliden Tumoren bezeichnet man als Krebs.
Da solide Tumoren prinzipiell an jeder Stelle des menschlichen Organismus ihren Ursprung nehmen können, gibt es entsprechend viele verschiedene Arten. Unsere Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin ist übergeordnet für die Diagnostik und Therapie aller Krebserkrankungen zuständig und behandelt mit den angeschlossen onkologischen Zentren sämtliche von ihnen; schwerpunktmäßig im fortgeschrittenen, metastasierenden Zustand.
Metastasierung
Hat sich eine Krebserkrankung bei der Diagnosestellung bereits im Körper ausgebreitet oder breitet sie sich nach Monaten oder Jahren aus, sprechen wir von Metastasierung. In dieser Situation kann leider oft keine Heilung mehr erzielt werden. Unsere Behandlung zielt dann häufig auf die Verbesserung der Lebensqualität, die Linderung von Symptomen und die Verlängerung des Lebens ab. Die Hilfe unserer Spezialist:innen für Palliativmedizin, für Naturheilkunde und Integrative Onkologie sowie für Innere Medizin sind in dieser Situation von Patientinnen und Patienten oft besonders geschätzte Ratgeber.
Behandlung von soliden Tumoren
Das primäre Ziel der Behandlung ist es, den bösartigen Tumor sofern möglich zu entfernen. Abhängig von der Art der Tumorerkrankung und dem Stadium, in dem sie sich befindet, kommen dafür prinzipiell drei Behandlungsstrategien zur Anwendung: Operation, Strahlentherapie und/oder medikamentöse Therapie. Die medikamentöse Therapie bedient sich dabei vieler unterschiedlicher Wirkstoffe. Sie umfassen die klassische Zytostatika- oder Chemotherapie, Immun- und Antikörper-Therapien sowie den Einsatz von sogenannten small molecules. Das sind meist als Tabletten verfügbare Wirkstoffe, die molekular zielgerichtet bei verschiedenen Krebserkrankungen anwendbar sind. Häufig werden mehrere Verfahren miteinander kombiniert; man spricht dann von multimodaler Therapie.
Welches therapeutische Vorgehen für einzelne Betroffene jeweils das Beste, weil erfolgversprechendste ist, wird in unseren Tumorboards diskutiert. Diese interdisziplinären Besprechungen nach erfolgter Diagnosestellung und während des Verlaufs der Krebserkrankung stellen sicher, dass immer sämtliche Therapieoptionen in Betracht gezogen werden. Die beteiligten Fachabteilungen: Onkologie, Chirurgie, Strahlentherapie, Pathologie und Radiologie.
Unser zertifiziertes Zentrum für Hämatologische Neoplasien: Gebündeltes Expertenwissen für Ihre individuelle Behandlung einer Polyzythämia vera.
Nachsorge
Adjuvante Therapie bei soliden Tumoren
Nach einer operativen Tumorentfernung kann eine adjuvante, also zusätzliche Therapie in vielen Fällen die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls verringern und somit die Chance auf Heilung erhöhen. Zur adjuvanten Therapie setzen wir je nach Tumorart und Stadium eine Chemotherapie, Antikörper-/Immuntherapie oder Strahlentherapie ein. Auch Kombinationen dieser Therapien werden von uns durchgeführt.
Pflege, Beratung und Unterstützung bei Solide Tumoren
Palliative Behandlung bei soliden Tumoren
Mit dem Fortschreiten des Tumors treten oft auch sehr belastende Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Atemnot bei unseren Patient:innen in den Vordergrund. Unabhängig von den zur Bekämpfung des Tumors angewandten Therapien sind auch diese Beschwerden konsequent zu behandeln und damit wirksam zu lindern. Dieser umfassenden Aufgabe hat sich die Palliativmedizin verschrieben.
Auf unserer Palliativstation widmen wir uns jedoch nicht allein den körperlichen Problemen der Betroffenen. Denn palliative Behandlung ist stets ganzheitlich. Deshalb erhalten unsere Patient:innen auch eine intensive psychische Unterstützung. Zudem kümmern wir uns selbstverständlich auch um alle sozialen Belange.
Psychoonkologie: Hilfe für Krebskranke und Angehörige
Die Diagnose Krebs stellt einen tiefen Einschnitt in das Leben dar. Der Psychoonkologische Dienst bietet Betroffenen in der Zeit von Diagnose und Behandlung im Robert Bosch Krankenhaus individuelle Unterstützung an.
Seelsorge: Zuhören, Unterstützen, Begleiten
Eine Krebserkrankung ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen sehr belastend und mit vielen Ängsten und Sorgen verbunden. Die Krankenhausseelsorge steht Ihnen unabhängig von Glaube und Konfession zur Seite.
LINA – ein Beratungsangebot
Jungen Erwachsenen mit der Diagnose Krebs bieten wir mit dem Beratungsangebot Hilfe bei sozialrechtlichen Themen wie Krankengeld oder Haushaltshilfe sowie emotionale Unterstützung.
Naturheilkunde und Integrative Medizin
Das Robert Bosch Krankenhaus verfolgt den Ansatz der Integrativen Onkologie, die konventionelle Medizin, wissenschaftlich geprüfte Naturheilkunde und Mind-Body-Medizin kombiniert. Nebenwirkungen der Krebstherapie können mit naturheilkundlichen Behandlungen abgemildert werden.