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Venenerkrankungen und Krampfadern (Varizen)

So entstehen Venenleiden

Venen transportieren das Blut zum Herzen; bei Erwachsenen täglich rund 7.000 Liter sauerstoffarmes Blut. Hier wird das Blut mit Sauerstoff und Nährstoffen angereichert und dann durch den Körperkreislauf dem Körper zugeführt. Das Blut muss dabei gegen die Schwerkraft in Richtung Herzen transportiert werden. Damit das Blut nicht in den Beinen „versackt“, haben die Venen Venenklappen eingebaut. Diese Venenklappen können im Laufe der Zeit oder durch eine (vererbbare) Bindegewebsschwäche geschädigt sein und nicht mehr richtig schließen. Dann „versackt“ das Blut infolge der Schwerkraft in den Venen, es kommt zu einem Rückstau und die betroffenen Venen erweitern sich.

Krampfadern (Varizen)

Ihr Name stammt vom altdeutschen Begriff „Krummader“ ab. Sehr passend, denn Krampfadern verlaufen typischerweise krumm, teilweise geschlängelt und stellenweise knotig verdickt. Varizen, wie Krampfadern medizinisch genannt werden, betreffen vor allem die oberflächlichen Venen am Bein und ihre Verbindungsvenen zu den tiefen Beinvenen. Sie zählen zu den häufigsten Venenerkrankungen: Bis zu 23 Prozent der Erwachsenen in Deutschland zwischen 18 und 79 Jahren leiden unter einer manifesten Varikosis (Krampfaderleiden), allerdings noch ohne Symptome.

Ein bedeutender Risikofaktor, der zu einem Krampfaderleiden führt, ist die familiäre Veranlagung zu Bindegewebsschwäche beziehungsweise die erblich bedingte Wandschwäche der Venen. Auch langes Stehen (stehende Berufe) kann zur Krampfadererkrankung führen.

Bei weiter fortgeschrittener Krampfadererkrankung können Krampfadern (Varizen), eine chronische Venenschwäche oder ein „offenes Bein“ auftreten.

Unbehandelt können Krampfadern auch Komplikationen verursachen, Folgen können akute Venenleiden wie Venenthrombosen und Venenentzündungen sein.

Der Blutstau durch die kaputten Venenklappen führt zu schweren Beinen, meist die ersten Anzeichen einer Venenerkrankung. Hinzu kommen Druck- und Spannungsgefühle in den Beinen. Auch typisch sind Schwellungen an den Knöcheln und den Unterschenkeln.

Weitere Symptome sind Kribbeln und Schmerzen in den Beinen. Mitunter treten Juckreiz und bei fortgeschrittener Venenschwäche und Schließunfähigkeit der Venenklappen Hautveränderungen mit bräunlichen Verfärbungen auf.

Im schlimmsten Fall können Varizen im Endstadium zu einer chronischen Wunde am Unterschenkel führen, ein sogenanntes „offenes Bein“ Ulcus cruris.

Besenreiservarikose

Sie ist die leichteste Ausprägung und zeigt sich durch sichtbar erweiterte Venen direkt in der obersten Hautschicht. Die feinen Krampfäderchen können je nach Durchmesser rötlich oder bläulich gefärbt sein. Besenreiservarizen lösen keine Beschwerden aus und haben für die Betroffenen daher meist keinen Krankheitswert, sondern „nur“ kosmetische Bedeutung.

Stammvarikose

Sie tritt an den beiden großen oberflächlichen Leitvenen (Vena saphena magna und Vena saphena parva) und in deren Seitenästen auf.

Untersuchungen bei Krampfadern

Um die Diagnose einer Krampfadererkrankung zu sichern, sind spezielle Untersuchungen notwendig. Dazu gehört in erster Linie eine farbkodierte Duplexsonografie – eine Ultraschalluntersuchung, mit der die Beinvenen präzise dargestellt werden können. Weitere Diagnosemethoden, die wir am Robert Bosch Krankenhaus einsetzen, sind eine Kernspintomografie (MRT) oder gegebenenfalls eine Computertomografie (CT).

Behandlung von Krampfadern: Venenoperation

Die Gefäßchirurgie am Robert Bosch Krankenhaus bietet die offene Operation der Krampfadern an.

Hierbei wird über einen kleinen Schnitt in der Leiste und oberhalb des Knöchels die erkrankte Vene freigelegt und eine Sonde in ganzer Länge eingeführt. Über diese Sonde wird die erkrankte Vene herausgezogen. Die sogenannten varikösen Seitenäste werden über zwei bis drei Millimeter große Schnitte mit einer Art Häckelnadel entfernt. Meistens können alle Schnitte mit einer inneren Hautnaht oder mit speziellen Klammerpflastern versorgt werden, so dass zu einem späteren Zeitpunkt keine Fäden mehr gezogen werden müssen.

Die Operation wird ambulant durchgeführt. Das bedeutet, dass Sie am OP-Tag morgens zu uns ins Robert Bosch Krankenhaus kommen und am Nachmittag im Regelfall wieder nach Hause gehen können.

Vor der OP

Vor der geplanten Venenoperation erhalten Sie von uns ein Informationsblatt über den bevorstehenden Eingriff und ein Rezept für einen Kompressionsstrumpf, der dann nach der Operation für drei bis vier Wochen getragen werden muss.

Nach der OP

Vor Ihrer Entlassung informieren wir Sie über allgemeine Verhaltensregeln, die Sie nach der Operation beachten sollten. Generell sollte in den zehn bis 14 Tagen nach dem Eingriff langes Stehen oder Sitzen vermieden werden.

Am Tag nach der Operation kommen Sie nochmals zu einer ambulanten Kontrolluntersuchung zu uns.

Weitere Venenerkrankungen

Sie bilden sich häufig im Bereich von Krampfadern. Meist ist eine entzündete Vene stark verdickt und daher deutlich tastbar. Es kann auch zu einer Überwärmung der betreffenden Hautstelle kommen. Oft ist diese zudem gerötet und druckschmerzhaft.

Bei einer Venenthrombose ist eine Vene durch ein Blutgerinnsel verstopft. Löst sich das Gerinnsel ab und wird mit dem Blutstrom fortgerissen, kann es in die Lunge gelangen und dort einen Gefäßverschluss herbeiführen. Dann liegt eine Lungenembolie vor, diese kann tödlich enden.

Sprechstunde

Gefäßchirurgische Sprechstunde

  • Montag, 12 – 16 Uhr
  • Dienstag, 12 – 16 Uhr
  • Mittwoch, 9 – 12 Uhr
  • Donnerstag, 9 – 12 Uhr

Terminvereinbarung:
Telefon 0711 8101-4027, -5670