Zum Hauptinhalt springen

Endometriose

Endometriose ist eine chronische Erkrankung. Dabei kommt es zu Verwachsungen und Wucherungen von gebärmutterschleimhautähnlichem Gewebe, dem Endometrium.

Dieses Gewebe verwächst sich im Bauchraum, an den Eierstöcken aber auch am Darm und Bauchfell. Die Wucherungen bilden Zysten und Entzündungen, die bei den betroffenen Frauen starke Schmerzen auslösen können.

Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Robert Bosch Krankenhauses ist auf die Behandlung von Endometriose spezialisiert. Endometriose ist behandelbar, aber nicht heilbar.

Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt.

Die Betroffenen leiden unter Bauch- und Rückenschmerzen, starken und unregelmäßigen Monatsblutungen, Problemen beim Wasserlassen und Stuhlgang sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Viele betroffene Frauen sind ungewollt kinderlos. Viele unserer Patient:innen leiden zudem unter Müdigkeit, Erschöpfung und psychischen Erkrankungen. Durch die starken Schmerzen sind sie in ihrem Sozial-, Arbeits- und Familienleben stark eingeschränkt.

Endometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Das Endometrium wächst hormonabhängig, weshalb viele Frauen um ihren Zyklus herum unter besonders ausgeprägten Symptomen leiden.

Patient:innen mit Endometriose haben möglicherweise ein erhöhtes Krebsrisiko, insbesondere für Eierstockkrebs, weshalb sie an den gynäkologischen Krebsvorsorgeuntersuchungen regelmäßig teilnehmen sollten.

Untersuchungen bei Endometriose

Endometriose ist ein Chamäleon: Sie tritt in unterschiedlichen Formen auf und ihre Symptome lassen sich häufig nicht eindeutig zuordnen. Deshalb leiden viele Frauen jahrelang unter den Schmerzen und Blutungen, bevor sie eine Diagnose erhalten. Die Diagnose wird häufig im Zusammenhang mit einer ungewollten Kinderlosigkeit gestellt.

In der Spezialsprechstunde Endometriose besprechen wir mit den Patient:innen ihre Symptome und Beschwerden sowie ihre Wünsche und Bedürfnisse. Besteht ein akuter Kinderwunsch oder soll es zunächst darum gehen, die Schmerzen und Blutungen zu kontrollieren? Anschließend untersuchen wir die Betroffenen mittels Ultraschall. Dank eines Volumensonografiegeräts, auch 3D-Ultraschall, ist es uns möglich dreidimensionale Bilder des Bauchraums zu erstellen.

Die finale Diagnose erfolgt aber meist durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie). Im Rahmen des Eingriffs werden optische Instrumente über kleine Hautschnitte in den Bauchraum eingeführt, mit denen Endometriose-Herde entdeckt werden können. Bei diesem Eingriff entnehmen wir eine Gewebeprobe. Die anschließende feingewebliche Untersuchung durch die Abteilung für Pathologie gibt Gewissheit, ob es sich um Gebärmutterschleimhaut-ähnliche Zellen handelt.

Behandlung von Endometriose

Ausschlaggebend für die Behandlung sind die Beschwerden und Einschränkungen unter denen Betroffene leiden. Den Therapieplan erstellen wir in enger Abstimmung mit Ihren Lebenswünschen und im interdisziplinären Team. Dieser Ansatz ist bei Endometriose sehr wichtig, da nicht nur die weiblichen Geschlechtsorgane betroffen sein können, sondern auch Darm oder Blase. 

Zu den häufigen Behandlungen gehört die laparoskopische Entfernung der Endometrioseherde. Da die Endometriose hormonabhängig wächst, therapieren wir unsere Patient:innen mit hormonhaltigen Medikamenten wie der Anti-Babypille oder einer hormonfreisetzenden Spirale. Darüber hinaus erhalten unsere Patient:innen eine Schmerztherapie. Der Behandlungsplan wird von uns immer wieder angepasst – je nach Ihren Symptomen und Lebensumständen. Die chronische Erkrankung verändert sich, weshalb eine flexible Therapie sinnvoll ist. Bei den meisten Frauen klingen die Beschwerden mit dem Einsetzen der Wechseljahre ab.

Zudem leiden viele Patient:innen psychisch. Unsere Erfahrung zeigt zudem, dass vielen Patient:innen auch Bewegung, Entspannungstechniken und passende Ernährung wertvolle Linderung verschaffen können.

Kinderwunschberatung

Viele unserer Patient:innen leiden unter ihrem unerfüllten Kinderwunsch. Durch die Verwachsungen an Gebärmutter und Eierstöcken kommt es zu keiner Schwangerschaft. In enger Abstimmung mit Ihnen planen wir daher die Therapie. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei das Abtragen der Endometrioseherde. Wir unterstützen und beraten Sie, sodass sich der Wunsch nach einem Kind, trotz Endometriose, erfüllen kann. 

Sprechstunden

Endometriose-Sprechstunde 

Privatsprechstunde Chefarzt Prof. Dr. med. Georg Sauer

nach Vereinbarung
Terminvereinbarung unter
Telefon 0711 8101-3467