Magnetresonanztomografie
Im Gegensatz zur Computertomografie (CT) nutzt die Magnetresonanztomografie (auch MRT oder Kernspintomografie genannt) keine Röntgenstrahlen, sondern magnetische Felder und hochfrequente elektromagnetische Wellen.
Schicht für Schicht erstellt der MRT dreidimensionale Bilder aus dem Körperinneren. Der Vorteil der MRT ist die oft bessere Darstellbarkeit entzündlicher und tumoröser Veränderungen in sämtlichen Weichteil-Geweben bzw. -Strukturen; Nerven- und Hirngewebe werden zum Teil erst durch die MRT-Untersuchung hinreichend beurteilbar.
Für die MRT-Untersuchungen unserer Patientinnen und Patienten steht uns am Robert Bosch Krankenhaus rund um die Uhr ein Hochleistungs-MRT-Gerät der neusten Generation mit einer Feldstärke von 1,5 Tesla und besonders guter räumlicher und zeitlicher Auflösung zur Verfügung.
Für stationäre Termine für Magnetresonanztomografie
Für ambulante Termine für Magentresonanztomografie
Mittels Kontrastmittel können Entzündungsherde oder auch Tumorgewebe besser dargestellt und manchmal auch erst eindeutig erkannt werden. Des Weiteren eignet sich die moderne MRT hervorragend zur nicht-invasiven Darstellung von Gefäßen (z. B. Aorta, Arterien) und weiteren Gangsystemen (Harnwege, pancreaticobiliäres Gangsystem). Da zumindest bei Erwachsenen gesunder Knochen kaum Wasser bzw. darin enthaltenes Knochenmark relativ gleichmäßig Fett enthält, sind Veränderungen zum Teil indirekt durch Raumforderungen oder Entzündungen im Knochen vom Gesunden abgrenzbar. Auch eignet sich die MRT gut für Funktionsuntersuchungen.
Angebotene MRT-Untersuchungen
Wir führen sämtliche Untersuchungen der modernen Magnetresonanztomografie zur hochpräzisen Diagnose von Erkrankungen und Verletzungen aller Körperregionen bis hin zu komplexen Ganzkörperuntersuchungen durch.
Zudem bieten wir folgende organspezifische Spezialuntersuchungen an:
- MR-Kardio zur Struktur-, Funktions- und Vitalitätsdiagnostik des Herzens
- MR-Angiografie zur Gefäßdarstellung
- MR-Mammografie (MRT der Brust)
- MR-Sellink zur Dünndarmdiagnostik
- MR-Kolonografie (virtuelle Koloskopie) zur Untersuchung des Inneren des Dickdarms
- MR-Thorax und -Lunge
- Ganzkörper MR
- MR-Arthrografie (direkt und indirekt) zur Untersuchung der Gelenke in Kombination mit einer Kontrastmittelgabe
- Hochaufgelöste Darstellung der Wirbelsäule (zielgerichtet für einzelne Wirbelsäulenabschnitte oder als Ganzwirbelsäule)
- MR-Defäkografie zur funktionellen Diagnostik der Beckenorgane und des Beckenbodens
- MR-Stanz der weiblichen Brust
Die Darstellung des Dünndarms wird heute zunehmend in der Kernspintomografie vorgenommen. Eine Dünndarmuntersuchung mithilfe des Magnetresonanztomografen wird vor allem zum Nachweis bzw. der Abklärung von entzündlichen Veränderungen und Tumoren durchgeführt.
Um den Dünndarm gut beurteilen zu können, müssen die Dünndarmschlingen gefüllt werden. Dies kann in der Regel ohne Einlage einer Sonde erreicht werden, wenn die Patientin:der Patient kontinuierlich über anderthalb Stunden 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit trinkt. Außerdem muss der Dünndarm zum Untersuchungszeitpunkt leer sein. Speisen dürfen deshalb nur bis zu sechs Stunden vor dem Untersuchungsbeginn eingenommen werden. Am Vortag sollten keine schwerverdaulichen Speisen gegessen werden.
Während der Untersuchung wird ein Medikament verabreicht, um den Darm ruhig zu stellen. Die Untersuchung in der Kernspintomografie dauert etwa 30 Minuten.
Dabei ist zu beachten, dass Patient:innen nach der Untersuchung nicht Auto fahren können – nutzen Sie bitte öffentliche Verkehrsmittel oder lassen Sie sich fahren.
Die virtuelle Koloskopie (auch MR-Kolonografie oder CT-Kolonografie) ist eine Untersuchung, die Bilder des Darminnenlumens liefert. Während bei der klassischen, optischen Darmspiegelung ein biegsames Endoskop in den Darm eingeführt wird, findet hier im Rahmen einer Magnetresonanztomografie (Kernspintomografie) oder im Computertomografen eine „Simulation“ der Untersuchung statt. Zur optimalen Darstellung wird im Vorfeld über die Vene ein Kontrastmittel gegeben.
Die digitalen Schnittbilder werden durch Berechnungen des Computers in eine dreidimensionale Darstellung des Darms umgewandelt. Es müssen also keine Instrumente in den Darm eingeführt werden.
Am häufigsten wird die Untersuchung bei Patient:innen durchgeführt, bei denen die klassische Koloskopie nicht durchführbar ist oder wenn eine Untersuchung nicht vollständig möglich war. Dann wird die virtuelle Koloskopie direkt im Anschluss durchgeführt.
Erfolgt die virtuelle Koloskopie in der Kernspintomografie, dann kann insbesondere die Darmwand zum Beispiel bei entzündlichen Veränderungen mitbeurteilt werden. Allerdings wird mit der Computertomografie momentan noch eine bessere Bildauflösung erreicht.
Die Vorbereitung zur Untersuchung ist ähnlich wie für eine klassische Koloskopie: Am Vortag sollte nur eine leichte Mahlzeit eingenommen werden. Anstelle des Abendessens wird dann die Abführlösung getrunken. Am Morgen der Untersuchung erscheint die Patientin:der Patient nüchtern zur virtuellen Koloskopie, das bedeutet, dass im Vorfeld nicht gegessen und getrunken werden darf.
Vor der Untersuchung klären Sie unsere Ärzt:innen ausführlich über die Untersuchung, mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationenauf.So könnenMetallfremdkörper durch Verlagerung oder Erwärmung während der Untersuchung gefährlich werden, so dass eine Kernspin-Untersuchung bei solchen Patient:innen unmöglich wird. Moderne Metallimplantate und Herzklappen stellen jedoch meist kein Problem mehr dar. Elektrische Geräte wie Uhren oder Handys können im Magneten beschädigt oder zerstört werden. Träger:innen eines Herzschrittmachers dürfen deshalb nicht untersucht werden. Ausgenommen sind Personen, die einen speziellen MR-fähigen Schrittmacher haben. Dieser kann im Vorfeld deaktiviert und nach der MRT-Untersuchung wieder aktiviert werden.
Je nach Untersuchungsgebiet und Fragestellung ist während der Untersuchung eine intravenöse Kontrastmittelgabe erforderlich, um ein präziseres Untersuchungsergebnis zu erhalten und krankhafte Veränderungen besser abgrenzen zu können. Dies kann entscheidend für die Diagnosestellung sein. Eine mögliche Kontrastmittelgabe besprechen wir vor der Untersuchung mit Ihnen. Eine Unverträglichkeit des Kontrastmittels tritt nur extrem selten auf.
Für die Untersuchung müssen Sie auf einer Liege Platz nehmen und werden dann in das MRT-Gerät gefahren. Für einige Menschen ist das sehr unangenehm, da sie sich eingeengt fühlen. Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie Sorgen oder Ängste haben. Denn damit die Untersuchung erfolgreich ist, ist es wichtig, dass Sie stillliegen, um nicht die Bildqualität zu beeinträchtigen. Sollten Sie unter Platzangst leiden, können wir Ihnen auf Wunsch ein leichtes Beruhigungsmittel verabreichen.
Dabei ist zu beachten, dass Sie nach der Untersuchung nicht Auto fahren dürfen – nutzen Sie bitte öffentliche Verkehrsmittel oder lassen Sie sich fahren. Die Untersuchung dauert im Gegensatz zur CT deutlich länger, normalerweise zwischen 20 und 40 Minuten.
Während der Untersuchung legen wir Ihnen einen Gehörschutz an, da das MRT-Gerät laute Klopfgeräusche verursacht. Bei Bedarf können Sie während der MRT-Untersuchung über eine Wechselsprechanlage Kontakt mit unserem Fachpersonal aufnehmen.