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Abteilung für Pathologie

Fachabteilung für die Untersuchung von Zell- und Gewebeveränderungen

Die moderne Pathologie ist für viele Bereiche der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen unverzichtbar. Anders als die Gerichtsmedizin arbeiten wir Pathologinnen und Pathologen in erstere Linie mit Gewebeproben von erkrankten Menschen. Durch die präzise Charakterisierung des feingeweblichen Bildes vor allem von Tumoren ermöglicht die Pathologie eine individuelle, optimale und zielgerichtete Therapie.

Die Abteilung für Klinische Pathologie am Robert Bosch Krankenhaus bietet das gesamte Spektrum der pathologischen Diagnostik an – von der reinen Mikroskopie über die Immunhistochemie bis zur molekularen Charakterisierung von Tumoren.

Spezielle Schwerpunkte unserer Abteilung liegen in der Pathologie der Brustdrüse, der Lunge und der Atemwege. Über eine große Expertise verfügen wir zudem in der Pathologie des Knochenmarks und der Lymphknoten. Als die einzige nicht-universitäre Abteilung für Pathologie sind wir eines der sechs deutschen Referenzzentren für Lymphknoten- und Hämatopathologie. Sowohl Patient:innen als auch Patholog:innen können bei uns eine Zweitmeinung einholen.

Wir arbeiten mit modernsten Geräten und in einem hochspezialisierten Labor, das auch eine Schnellschnittdiagnostik während Operationen ermöglicht. Wir beteiligen uns regelmäßig an Studien und arbeiten in nationalen und internationalen Forschungsverbünden, vor allem in den Bereichen Lymphome und Lungenkrebs.

Kontakt zur Abteilung für Pathologie

Chefarzt
Prof. Dr. med. German Ott


Sekretariat

Elke Böhmler
Telefon 0711 8101-3390
Telefax 0711 8101-3619
elke.boehmler@rbk.de

Wissenswertes über die Pathologie

Erfahren Sie mehr über das diagnostische und therapeutische Vorgehen, Tätigkeiten einer Pathologin:eins Pathologen und die pathologischen Untersuchungsverfahren.

Pathologie: von der Diagnostik zu Lotsen für die Therapie

Besonders bei der Diagnose und Therapie von Krebs sind viele medizinischen Fachbereiche gefragt. Die Pathologie nimmt von Anfang an eine zentrale Rolle ein und stellt die Weichen für das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen.

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Was macht eine Pathologin:ein Pathologe?

Zu unseren Hauptaufgaben zählt die Diagnostik von Tumoren. Bei Auftreten eines Tumors muss zunächst geklärt werden, ob dieser bösartig oder gutartig ist. Insbesondere bei bösartigen Tumoren ist die genaue Diagnosestellung durch die Pathologin:den Pathologen, also um welche Art von Tumor es sich handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist, für die Therapieentscheidung der weiterbehandelnden ärztlichen Kolleg:innen essentiell.

Hierfür wird die Gewebeprobe in einem aufwendigen Verfahren mit hochspezialisierten Geräten, aber auch heute noch mit viel "Handarbeit", aufgearbeitet.

Die Analyse der Probe erfolgt unter dem Mikroskop. Hierzu werden die Schnittpräparate, die von der entnommenen Probe angefertigt wurden, speziell angefärbt. Die verschiedenen Färbungen geben unseren erfahrenen Pathologinnen und Pathologen Aufschluss über die Art des Tumors. Patholog:innen sind hierfür speziell geschult. Nach ihrem Medizinstudium durchlaufen sie eine sechsjährige Ausbildung.

Im Anschluss an die visuelle Untersuchung wird ein Befund erstellt. Dieser dient den behandelnden Ärzt:innen als wichtige Grundlage für die Therapie. Reicht die visuelle Analyse nicht aus, können weitere Untersuchungen vorgenommen werden. So stehen zur exakten Diagnosestellung zudem zahlreiche spezielle immunhistochemische Untersuchungen zur Verfügung, die in der modernen Tumordiagnostik nicht mehr wegzudenken sind. Die Pathologie im Robert Bosch Krankenhaus betreibt hierfür ein spezialisiertes Labor und hält ein Panel, eine Art Auswahl, von über 200 Antikörpern bereit, welches eine exakte Subtypisierung der Tumoren erlaubt.

Im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen werden gemeinsam mit den Ärzt:innen der behandelnden Fachabteilungen weitere Therapieoptionen wie Operation, medikamentöse Tumortherapie, Bestrahlung oder eine Kombination der Verfahren diskutiert und festgelegt.

Neben der Tumordiagnostik können kann die Pathologien auch Aussagen zu entzündlichen Veränderungen im Gewebe und deren Ursprung machen. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Bei einer Magenspiegelung werden kleine Gewebeproben entnommen. In diesen kann die Pathologin:der Pathologe sehen, ob eine Entzündung vorliegt, die wiederum unterschiedliche Ursachen haben kann. In einer Spezialfärbung können zum Beispiel Bakterien wie Helicobacter pylori als Ursache einer Magenschleimhautentzündung nachgewiesen werden, die dann in aller Regel durch eine Antibiotika-Therapie gut behandelbar ist.

Die "reguläre" Aufarbeitungsdauer von Geweben, also bis ein Befund vonm der Pathologien erstellt werden kann, beträgt normalerweise zwölf bis 24 Stunden. In manchen Situationen ist jedoch eine schnellere Einschätzung der Situation notwendig, zum Beispiel während einer Operation. Hier kann wenig Gewebe mit einem sogenannten Kryostat schockgefroren werden. Anschließend werden von dem gefrorenen Gewebe hauchdünne Schnitte angefertigt und gefärbt, was insgesamt etwa fünf bis zehn Minuten dauert. Anhand dieser "Eiluntersuchung" kann die Pathologin:der Pathologe zum Beispiel dem den Chirurg:innen zeitnah mitteilen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist und ob der Krebs vollständig entfernt wurde oder ob noch zusätzliches Gewebe entfernt werden muss.

Fälschlicherweise werden Patholog:innen für Gerichtsmediziner:innen gehalten, was häufig an einer falschen Darstellung in den Medien und zahlreichen Krimis liegt.

Pathologinnen und Pathologen führen natürlich auch Obduktionen durch, allerdings an Patient:innen, die eines natürlichen Todes verstorben sind. Ziel ist es, die genaue Todesursache und sonstige Erkrankungen herauszufinden. Die klinische Obduktion ist sowohl für die behandelnden Ärzt:innen wie auch für die Medizin im Allgemeinen wichtig, um Therapien stetig zu verbessern. Obduktionen machen allerdings einen verschwindend geringen Anteil der Arbeit der Pathologie aus: nur etwa 40 Obduktionen im Jahr gegenüber Tausenden von Gewebeproben.

Dadurch, dass Pathologinnen und Pathologen erkranktes Gewebe bis auf die zelluläre und inzwischen auch immer häufiger bis auf die genetische Ebene untersuchen, kommen wir dem eigentlichen Ursprung der Krankheit sehr nah oder können ihn zum Teil sogar identifizieren. Damit leisten wir auch einen wichtigen Beitrag für das Auffinden neuer Erkrankungen und tragen darüber hinaus dazu bei, für diese Krankheiten neue Therapieansätze zu finden.

Zu wissenschaftlichen und diagnostischen Zwecken ist es möglich, nach schriftlicher Einwilligung der Patientin:des Patienten und bei entsprechenden Voraussetzungen des OP-Präparates (Tumorgröße, Übersendung nativ), Tumorgewebe in flüssigem Stickstoff tiefzufrieren. Das Gewebe wird anschließend bei -80 C° gelagert.

Welche pathologischen Untersuchungsverfahren gibt es?

Die Abteilung für Pathologie bietet das gesamte Spektrum der pathologischen Diagnostik an.
Spezielle Schwerpunkte sind die Pathologie der Brustdrüse (Mammapathologie), der Atemwege beziehungsweise der Lunge (Lungenpathologie) und insbesondere des Knochenmarks und der Lymphknoten (Hämatopathologische Untersuchungen).

Feingewebliche Untersuchungen (Histopathologie)

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Zytologische Diagnostik

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Molekularbiologische Untersuchungen (Molekularpathologie)

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Immunhistochemische Untersuchungen

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Zweitmeinung

Bei Wunsch auf Einholung einer Zweitbeurteilung, zum Beispiel bei besonders seltenen Krebserkrankungen, dürfen Sie sich gerne an uns wenden. Besondere Expertise verfügen wir im Bereich der Hämatologie (gut- und bösartige Bluterkrankungen).

Telefon 0711 8101-3390

Was uns auszeichnet

Herausragende Expertise: Wir sind Konsultations- und Referenzzentrum für Lymphknoten- und Hämatopathologie des Kompetenznetzes Maligne Lymphome.

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Unserer Abteilung ist eine Pathologiepraxis angeschlossen, über die für andere Einsender aus Klinik und Praxis dieselben Untersuchungen und Leistungen angeboten werden.

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Im Molekular-diagnostischen Zentrum führen wir gemeinsam mit der Labormedizin und dem Institut für Klinische Pharmakologie Tests bei Krebserkrankungen als Basis für individuelle Therapie-empfehlungen durch.

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Wir sind wissenschaftlich aktiv auf dem Gebiet der Hämato- und Lungenpathologie und kooperieren hierzu in nationalen und internationalen Forschungsverbünden.

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Zusammenarbeit für bestmögliche Behandlung

Die Abteilung für Pathologie versorgt die 20 Fachabteilungen und über 15 medizinischen Zentren des Robert Bosch Krankenhauses und andere Einsender aus Klinik und Praxis mit diagnostischen Leistungen.

In verschiedenen Phasen der Diagnose und der Behandlung ist die Pathologie unverzichtbarer und richtungsweisender Partnerin des behandelnden Ärzteteams und somit auch Partner der Patient:innen.

Wir sind Partner im Onkologischen Zentrum des Robert Bosch Krankenhauses, dem Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT). Das Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen vereint onkologische Diagnostik und Behandlung sowie Krebsforschung am Bosch Health Campus. 

Das RBCT bündelt gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Tübingen seine Expertise im Onkologischen Spitzenzentrum Comprehensive Cancer Center (CCC) Tübingen-Stuttgart. Mit den Onkologischen Spitzenzentren (CCC) sollen alle an Krebs Erkrankten eine noch bessere, individuell zugeschnittene Behandlung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft erhalten.

Die Onkologischen Spitzenzentren Tübingen-Stuttgart (CCC-TS) und Ulm (CCCU) schließen wiederum ihre Behandlungsexpertise und Forschungsinfrastruktur im gemeinsamen Standort „NCT-SüdWest“ des erweiterten Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) zusammen. Anspruch ist, neue Entwicklungen aus den Forschungseinrichtungen noch schneller und unter höchsten Ansprüchen klinisch zu testen, um hierdurch Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für Patient:innen weiter zu verbessern.

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Wichtigste Schaltstelle für die individuelle Therapieempfehlung unserer Krebspatient:innen sind die wöchentlichen Tumorkonferenzen, bei denen sich Ärzt:innen der an der Diagnostik und Behandlung beteiligten Fachabteilungen gemeinsam besprechen. Auch die Abteilung für Pathologie ist Partner des Tumorboards am Robert Bosch Krankenhaus. Gemeinsam mit den Expert:innen der Radiologie, Chirurgie, Onkologie und Strahlentherapie besprechen wir die pathologischen und molekularpathologischen Befunde, um so den Krebs besser zu verstehen und eine auf jede Patientin:jeden Patienten zugeschnittenen Behandlungsplan festzulegen. Dieser basiert auf den geltenden Leitlinien und dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Patient:innen, die eine seltene oder schnell voranschreitende Krebserkrankung haben oder die auf eine leitlinienbasierte Therapie nicht ansprechen, profitieren vom Molekularen Tumorboard am Robert Bosch Krankenhaus. Bei dieser Patientengruppe führen wir erweiterte molekulare Untersuchungen wie zum Beispiel die Sequenzierung des Tumorgenoms oder auf individuellen Biomarkern beruhende Diagnostikverfahren durch. Basierend auf diesen molekulargenetischen Befunden erarbeiten die an der Behandlung beteiligten Mediziner:innen gemeinsam mit Expert:innen der Molekularpathologie/-biologie, Humangenetik und weiteren ein molekular ausgerichtetes und passgenaues individuelles Therapiekonzept für jede Patientin:jeden Patienten. So können, Therapien, die nicht Standardtherapien entsprechen, im Rahmen klinischer Studien oder individueller Heilversuche ermöglicht werden.

Das Molekulare Tumorboard kann auf die große Expertise der Abteilung für Pathologie des Robert Bosch Krankenhauses, insbesondere im Bereich der molekularen Pathologie, zurückgreifen.

Diese Art der Patientenbehandlung gibt es meist nur in großen Krebszentren, wie im Onkologischen Zentrum am Robert Bosch Krankenhaus.

Über das bundesweite Netzwerk erhalten in Deutschland alle Patient:innen mit fortgeschrittenem Lungenkrebs Zugang zu einer qualitätsgesicherten molekularen Diagnostik und innovativen personalisierten Therapien. Das Robert Bosch Krankenhaus ist eines von 23 Netzwerkzentren, die sich im „Nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs“ zusammengeschlossen haben.

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Der Abteilung für Pathologie ist eine kassenärztliche Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum am Robert Bosch Krankenhaus angeschlossen. 
Im Medizinischen Versorgungszentrum können Arztpraxen aus der Region dieselben Leistungen wie in der Abteilung für Pathologie auf Überweisungsschein anfordern.

Telefax 0711 8101-3619

  • ≈ 27.500
untersuchte Gewebeproben
pro Jahr

3.506

molekularpathologische Untersuchungen
in 2022

Qualität und Patientensicherheit

in der Abteilung für Pathologie

Unser Anspruch ist es, jede Patientin und jeden Patienten von Beginn an mit höchster Qualität und so sicher wie möglich zu versorgen.

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Forschung und klinische Studien

in der Abteilung für Pathologie

Das Robert Bosch Krankenhaus ist als Teil des Bosch Health Campus eng mit der Forschung verbunden. Neueste Erkenntnisse kommen Ihnen so direkt zu Gute. Auch ist die Teilnahme an einer klinischen Studie für viele Patient:innen eine Option – insbesondere wenn es keine guten Behandlungsmöglichkeiten gibt.

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Karriere und Bildung

Ihre Karriere am RBK

Über 3.000 Mitarbeitende schätzen das Robert Bosch Krankenhaus als modernen Arbeitgeber. Werden auch Sie Teil unseres Teams.

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Ihre berufliche Bildung

Das Irmgard Bosch Bildungszentrum bietet ein qualifiziertes Programm an Fort- und Weiterbildungen für Ihren beruflichen Erfolg.

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