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Wissen gibt Sicherheit: Informationen zum Ablauf der Anästhesie

Vor allen Eingriffen nehmen wir uns ausführlich Zeit, um mit Ihnen die Narkose zu besprechen. Dank modernster technischer Ausstattung können wir die Narkose optimal anpassen und die „Schlaftiefe“ überwachen.

Viele Patient:innen haben Sorgen vor der Narkose. Wir möchten Ihnen diese Ängste nehmen, indem wir Ihnen die Abläufe und mögliche Risiken erklären und Ihre Fragen beantworten. Zudem ist es für uns wichtig, von Ihnen zu erfahren, ob Sie Vorerkrankungen haben, Medikamente nehmen oder negative Erfahrungen mit einer Anästhesie gemacht haben.

Noch vor dem Aufklärungsgespräch mit unseren Anästhesist:innen erhalten Sie einen Informations- und Fragebogen zur Anästhesie, zu Ihrem Gesundheitszustand und eventuell bestehenden medizinischen Besonderheiten, den Sie bitte aufmerksam durchlesen und unbedingt möglichst vollständig ausfüllen.

Vor dem Gespräch untersuchen wir Sie körperlich, um Ihren aktuellen Gesundheitszustand besser einschätzen zu können: Wir messen Ihren Blutdruck, Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung im Blut.

In einem ausführlichen Vorgespräch legen wir gemeinsam mit Ihnen das am besten geeignete Narkoseverfahren fest. Wir erläutern Ihnen den Ablauf von Narkose, Operation bzw. Eingriff und Schmerztherapie und gehen auf Ihre Fragen zur Anästhesie ein. Auch werden mögliche Risiken und Komplikationen besprochen. Im Gespräch werden eventuell weitere notwendige Untersuchungen festgelegt.

Bitte bringen Sie folgende Dokumente zum Aufklärungsgespräch mit (falls vorhanden):

  • aktuelle Liste der Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen (einschließlich der Dosierungen)
  • Vorbefunde und Untersuchungsergebnisse Ihrer behandelnden Haus-/Fachärztin:Ihres behandelnden Haus-/Facharztes
  • Patientenausweise wie Anästhesieausweis, Allergiepass, Diabetespass, Schrittmacherpass
  • Betreuungs-/Vorsorgevollmacht, wenn vorhanden

Das Vorgespräch findet in unserer Anästhesie-Ambulanz statt.
 

Anästhesie-Ambulanz im Robert-Bosch-Krankenhaus

Hauptgebäude, Erdgeschoss

Sprechzeiten: Montag – Freitag, 8 – 16 Uhr

Terminvereinbarung unter Telefon 0711 8101-2020

  • Bis zu sechs Stunden vor der geplanten Anästhesie können Sie noch normal essen, danach bleiben Sie bitte nüchtern.
  • Bis zwei Stunden vor der OP können Sie klare Flüssigkeiten trinken (Tee, Wasser, Saft ohne Fruchtfleisch).
  • Bitte verzichten Sie am Tag der OP darauf, sich zu schminken (kein Make-up, Nagellack o. ä.) und verwahren Sie alle abnehmbaren Schmuckstücke und Wertsachen sicher auf der Station oder Zuhause.
  • Brille, Hörgerät und Zahnprothese dürfen Sie, wenn gewünscht, mit in den Operationssaal nehmen (bis zur Narkoseeinleitung); bitte setzten Sie keine Kontaktlinsen ein.
  • Nehmen Sie, sofern so im Narkosegespräch besprochen, Ihre morgendlichen Medikamente ein.
  • Sie erhalten vom Stationspersonal eine Tablette, die beruhigend und angstlösend wirkt.

Im OP-Bereich nimmt Sie unser erfahrenes Anästhesie-Team in Empfang und bereitet Sie im Anästhesie-Vorbereitungsraum für die Narkose vor.

Patientensicherheit steht bei uns an oberster Stelle. Um Verwechslungen zu vermeiden, prüfen wir anhand des Patientenarmbands und einiger Fragen an Sie nochmals Ihre Identität.
Um während der Operation die wichtigsten Körperfunktionen überwachen zu können, legen wir das hierfür notwendige Monitoring an (EKG zur Messung der Herzströme, Blutdruck- und Sauerstoffmessgerät).

Nach dem Anlegen eines Zugangs über die Vene wird dann durch das Ärzteteam der Anästhesiologie entweder eine Regionalanästhesie durchgeführt und/oder eine Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) eingeleitet. Bei Letzterer schlafen Sie wenige Sekunden später ruhig und sicher ein.

Die künstliche Beatmung (Beatmungsmaschine) übernimmt während der Narkose Ihre Atmung. Während Operationen stehen uns verschiedene Arten der künstlichen Beatmung zur Verfügung. Wir wählen das Verfahren aus, welches für unsere Patient:innen die beste Versorgung und die größtmögliche Sicherheit bietet.

Während der Anästhesie überwachen wir kontinuierlich die wichtigsten Vitalparameter wie Atmung, Puls, Blutdruck und Sauerstoffgehalt des Blutes. So stellen wir lückenlos sicher, dass Ihr Kreislauf stabil ist und bleibt und dass kritische Situationen sofort erkannt und behandelt werden können. Mittels Narkosegasmessung und/oder einer EEG-Monitorüberwachung können wir zuverlässig die Narkosetiefe bestimmen und so eine zu flache Narkose oder eine zu tiefe Narkose sicher ausschließen. Bei längeren und schwierigen Eingriffen oder bei Patient:innen mit erhöhtem Risiko kommt bei Bedarf ein erweitertes Monitoring zum Einsatz.

Bereits während der OP beginnen wir mit der Schmerztherapie, damit Sie auch nach dem Aufwachen wenig Schmerzen spüren und schneller wieder mobil sind.

Ist die Operation beendet, stellen wir die Narkosemittelgabe ein, Sie erwachen wenige Minuten später wieder. Sobald sich Atmung und Kreislauf stabilisiert haben, verlegen wir Sie zur weiteren Überwachung in den Aufwachraum bis alle lebenswichtigen Funktionen stabilisiert, die Schmerzen behandelt und die kurzfristigen Nachwirkungen der Narkose abgeklungen sind. Von dort aus werden Sie dann auf Ihre Station zurückverlegt.

Bei schwierigen und langen Eingriffen, zum Beispiel nach einer großen Herzoperation, kann es nötig werden, Sie nach der Operation zur besseren Überwachung und Betreuung vorübergehend auf eine Intermediate Care- oder Intensivstation zu verlegen.