Psychische Belastungen bei somatischen Erkrankungen (somatoforme Störung und chronische Schmerzstörungen)
Somatoforme Störungen rufen häufig schwerwiegende körperliche Beschwerden hervor, die eine körperliche Ursache vermuten lassen, wobei auch nach umfassenden diagnostischen Untersuchungen keine oder keine ausreichend organische Ursache gefunden werden kann.
Therapeutisch begleitet werden Betroffene in der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert Bosch Krankenhaus. Auch Menschen mit chronischen Schmerzen werden von uns psychotherapeutisch unterstützt.
Somatoforme Störung
Die Betroffenen leiden über einen längeren Zeitraum an ganz unterschiedlichen Symptomen, die von Magen-Darmbeschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schmerzen, Schwindel oder Kribbeln reichen können. Begriffe wie Reizdarm, psychovegetative Erschöpfungssyndrome oder funktionelle Störungen werden häufig in diesem Zusammenhang verwendet. Die Betroffenen haben einen deutlichen Leidensdruck mit Beeinträchtigung in ihrer Lebensqualität, vielfache Abklärungen hinter sich und fühlen sich mit ihren Beschwerden unverstanden und vielfach abgewiesen. Häufig dauert es Jahre bis die Störung diagnostiziert wird und eine psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung begonnen werden kann. Nicht selten kommt es zu Hoffnungslosigkeit und Depressionen.
Chronische Schmerzstörungen
Schmerz ist im Normalfall ein wichtiger Hinweis auf eine akute, behandlungsbedürftige Funktionsstörung oder Störung der körperlichen Integrität und schützt den Körper vor Verletzungen. Schmerzen werden von den Betroffenen dabei oftmals als etwas rein Körperliches aufgrund einer bestehenden Verletzung oder Beschädigung des Körpers verstanden. Schmerzen sind nach heutiger Auffassung hingegen ein komplexes körperliches und emotionales Geschehen. Vor allem chronischer Schmerz wird durch weitere psychosoziale Faktoren wie persönlicher Lebenshintergrund, sozialer Kontext und aufrechterhaltende Mechanismen, wie Aufmerksamkeitsfokussierung und Ausbildung eines körperlichen Schmerzgedächtnisses, mitbestimmt. Eine anhaltende somatoforme Schmerzstörung bezeichnet ein Krankheitsbild, das durch erhebliche Schmerzen an unterschiedlichen Lokalisationen ohne eine hinreichend erklärende organische Ursache gekennzeichnet ist. Die Schmerzen können nur in einer Region, wie beispielsweise Rückenschmerzen, oder in mehreren Körperregionen, wie beispielsweise Kopf, Schulter, Arm und Unterleib, auftreten und zusätzlich auch in Verbindung mit somatischen Ursachen wie Bandscheibenvorfällen, Operationen oder Unfallereignissen stehen.