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Gebärmutterkörperkrebs (Korpuskarzinom)

Gebärmutterkörperkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, dem sogenannten Endometrium. Jährlich erkranken etwa 11.000 Frauen an dieser Krebsform.

Man unterscheidet hormonabhängige und hormonunabhängige Formen von Gebärmutterkörperkrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt insgesamt bei 69 Jahren. 

Wir behandeln unsere Patient:innen im zertifizierten Gynäkologischen Krebszentrum am Robert Bosch Krankenhaus. Die verschiedenen Expert:innen aus Gynäkologie, Onkologie, Strahlentherapie und weiteren arbeiten dort eng zusammen, um für Sie die optimale Therapie zu erstellen.

Risikofaktoren für die Entstehung des hormonunabhängigen Gebärmutterkörperkrebses sind Alter, Übergewicht, Bewegungsmangel, aber auch Diabetes mellitus. Risikofaktor für die Entstehung des hormonabhängigen ist unter anderem die Einnahme ausschließlich östrogenhaltiger Hormonpräparate. Diese werden häufig Patient:innen nach den Wechseljahren verschrieben. Dagegen schützen die Einnahme der Antibaby-Pille, insbesondere bei Verwendung eines kombinierten Präparates mit Östrogen und Gestagen, vor der Erkrankung – ebenso wie Schwangerschaften.

Gebärmutterkörperkrebs wird meistens frühzeitig diagnostiziert, da bei den betroffenen Patient:innen Zwischenblutungen, verlängerte Monatsblutungen bzw. Blutungen nach den Wechseljahren auftreten. Daher ist die Prognose bei dieser Krebserkrankung sehr gut.

Untersuchung bei Gebärmutterkörperkrebs

Zunächst untersuchen wir unsere Patient:innen und nehmen dabei eine Ultraschalluntersuchung vor. Neben der klassischen Ultraschalluntersuchung können wir zudem eine Doppler-Sonografie oder eine Volumensonografie vornehmen. Bei einer Volumensonografie, auch 3D-Ultraschall, können wir dreidimensionale Volumendarstellungen der Gebärmutter anfertigen und so die Veränderungen am Gewebe noch besser beurteilen.

Feingewebliche Untersuchung des Gewebes der Gebärmutter

Neben den bildgebenden Verfahren ist die Gewebeprobe für die Diagnostik sehr wichtig. Hierzu wird bei einer Gebärmutterspiegelung eine Ausschabung, auch Abrasio genannt, vorgenommen. Die entnommene Schleimhaut wird dann durch die Abteilung für Pathologie feingeweblich auf Krebszellen untersucht. Bestätigt der pathologische Befund die Diagnose, erfolgt die genauere Bestimmung des Tumors: Die Größe wird bestimmt und wir finden heraus, ob die Lymphknoten befallen sind und ob der Tumor bereits gestreut hat. 

Behandlung von Gebärmutterkörperkrebs

Im Rahmen des zertifizierten Gynäkologischen Krebszentrums am Robert Bosch Krankenhaus lassen wir unseren Patient:innen die bestmögliche, interdisziplinäre Therapie nach aktuellen Leitlinien zu kommen. Bei der Behandlung von Gebärmutterkörperkrebs stehen die neusten Operationstechniken im Fokus. Denn diese Tumore entfernen wir chirurgisch, bevor wir weitere Schritte unternehmen.

Selbst bei lokal begrenzten Tumoren entfernen unsere erfahrenen Chirurg:innen der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe  die Gebärmutter sowie die Eileiter und die beiden Eierstöcke. Bei größeren Tumoren müssen zudem Lymphknoten sowie weitere Organe im Bauch entfernt werden. Vor der Operation besprechen wir mit Ihnen, wie weitreichend der Eingriff sein wird und welche Folgen sich aus einer notwendigen Entnahme von Organen ergeben kann. Zudem besprechen wir, welche Operationstechnik die passende ist. In vielen Fällen können wir minimalinvasiv operieren.

Bei dieser sogenannten Schlüsseltechnik werden über kleine Schnitte am Bauch Instrumente eingeführt. So können zum Beispiel die Gebärmutter als auch die Lymphknoten entfernt werden. Neben der minimalinvasiven Technik wenden wir auch die offene OP-Technik an, bei dem über einen Bauchschnitt der Tumor und die befallenen Organe entfernt werden.

Ergänzt wird die Operation häufig durch eine Chemotherapie, eine Bestrahlung oder eine Kombination aus beiden.

Die moderne Krebstherapie ermöglicht es uns, die Behandlung exakt auf den Tumortyp anzupassen. Dazu wird eine feingewebliche Charakterisierung der Tumorzellen erstellt. Sie ist die Grundlage für die passgenaue und individuelle Therapie. Diese Therapieform verbessert die Heilungschancen unserer Patient:innen.

Wir erstellen für jede unserer Patient:innen einen individuellen Behandlungsplan. Dieser Behandlungsplan wird in der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen und erstellt. In der Tumorkonferenz arbeiten Ärzt:innen verschiedener Fachrichtungen wie Gynäkologie, Onkologie oder Radiologie zusammen. Im intensiven Austausch werden die verschiedenen Blickrichtungen auf eine Krebserkrankung und die:der dahinterstehende Patient:in besprochen und so die optimale und passende Therapieform gefunden.

Nachsorge bei Gebärmutterkörperkrebs

In den ersten zwei Jahren erhalten die Patient:innen alle drei Monate eine Kontrolluntersuchung, danach dann halbjährlich. Wir empfehlen unseren Patient:innen zudem eine regelmäßige Brustkrebsfrüherkennung mit Mammografie, da Frauen mit Gebärmutterkörperkrebs ein erhöhtes Brustkrebsrisiko haben.


Pflege, Beratung und Unterstützung bei Gebärmutterkörperkrebs

Patient:innen mit bösartigen gynäkologischen Erkrankungen wie Gebärmutterkörperkrebs bedürfen psychischer Begleitung und Unterstützung. Die Betreuung durch Pflegefachpersonen umfasst dementsprechend nicht nur die Versorgung nach einer Operation oder während einer Chemotherapie, sondern auch seelische Unterstützung, Einbindung der Angehörigen und systematische Beratung.

Eine Krebserkrankung verändert das gesamte Leben. Onkologische Pflegefachpersonen helfen dabei, die Erkrankung und mögliche Nebenwirkungen der Behandlung besser zu bewältigen.

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Die Diagnose Krebs im Gebärmutterkörper ist für unsere Patient:innen, ihre Angehörigen und Freunde eine enorme psychische Belastung. Speziell ausgebildete Psychoonkolog:innen geben Ihnen Bewältigungsstrategien an die Hand, um auch mit schwerwiegenden Diagnosen umzugehen und stehen für Gespräche bereit. Zudem behandeln wir psychologische Begleiterkrankungen wie Angsterkrankungen oder Depressionen. Ergänzende Angebote wie Kunst- und Musiktherapie helfen vielen Betroffenen mit ihren Gefühlen umzugehen.

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Patient:innen, die sich noch im Berufsleben befinden, werden bei der Diagnose Krebs oft vor besondere Herausforderungen gestellt: Ihnen steht nicht nur eine lange, oft kräftezehrende, Therapie bevor. Auch die berufliche Entwicklung ist gefährdet, es bestehen finanzielle Belastungen, die Krankheit ist oft auch eine Herausforderung für die Beziehung zu Partner und Kindern. Hier setzt das Beratungsangebot „LINA“ an. Das Robert Bosch Krankenhaus steht Betroffenen und ihren Familien bei psychologischen, emotionalen und sozialrechtlichen Fragen zur Seite.

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Selbsthilfegruppen können wichtige Ansprechpersonen nach der Diagnose einer Erkrankung sein. Die Frauenselbsthilfe Krebs in Stuttgart hilft, informiert und begleitet krebskranke Frauen und Männer und deren Angehörige.

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Das Robert Bosch Krankenhaus bietet auch integrative Versorgungskonzepte im Rahmen des stationären Aufenthaltes und der Nachbehandlung an, in Kooperation mit der Abteilung für Naturheilkunde und Integrative Medizin. In Ergänzung oder zur Unterstützung der Therapie können unsere Patient:innen naturheilkundliche Behandlungen wie die Misteltherapie in Anspruch nehmen. Viele Patient:innen berichten zudem von der positiven Wirkung von Akupunktur bei Übelkeit oder Schmerzen.

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Die Krankenhausseelsorge unterstützt Sie und mit Ihnen können Sie über Ihre Ängste und Sorgen austauschen. Die seelsorgerische Begleitung ist konfessionsunabhängig. Auch für Angehörige von Krebspatient:innen sind unsere Seelsorger:innen da.

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Chemo- und Strahlentherapie können zu Haarausfall und Veränderungen der Haut führen. Für mehr Wohlbefinden bieten wir Kurse zu Schminktechniken und Kopfschmuck- und Perückenberatung.

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Klinische Studien

Damit wir unseren Patientinnen mit Gebärmutterkörperkrebs neue und erfolgversprechende Therapien ermöglichen können, nimmt das Robert Bosch Krankenhaus an verschiedenen internationalen klinischen Studien teil.

Selbstverständlich ist die Teilnahme für Patient:innen freiwillig. Falls eine passende Studie in Frage kommen sollte, erhalten die Betroffenen eine umfassende Aufklärung durch unsere Studieneinheit. Gemeinsam wird dann entschieden, ob teilgenommen oder die konventionelle Therapie bevorzugt wird.

Gynäkologisches Krebszentrum

Unser interdisziplinäres Zentrum bündelt das Know-how unterschiedlicher medizinischer Experten – für eine optimale Versorgung unserer Patienten mit Gebärmutterkörperkrebs.

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Sprechstunden

Gynäkoonkologische Sprechstunde
Mittwoch – Freitag ab 8 Uhr
Termine nach Vereinbarung
Telefon 0711 8101-3520

Hotline für Patient:innen
Montag – Freitag, 8 – 15:30 Uhr
Telefon 0711 8101-3520