Lungentransplantation (wohnortnahe Vorbereitung und Nachsorge)
Dank enormer medizinischer und wissenschaftlicher Fortschritte kann die Lungentransplantation heute eine Therapieoption sein für Menschen mit Lungenerkrankungen im Endstadium. Die lange Vorbereitungsphase auf den Eingriff sowie die lebenslange Nachbehandlung setzen eine hohe medizinische, pflegerische und auch psychologische Expertise voraus.
Das lungenärztliche und pflegerische Fachpersonal im RBK Lungenzentrum Stuttgart verfügt über alle medizinischen Möglichkeiten und große Erfahrung mit den hochkomplexen Aufgaben, die sich vor und nach einer Organtransplantation stellen. Dabei kooperieren wir eng mit verschiedenen Transplantationszentren, bei Bedarf auch mit anderen Fachabteilungen im Robert Bosch Krankenhaus sowie mit spezialisierten Laboratorien.
Uns ist bewusst, dass zur Vorbereitung und Nachsorge bei einer Lungentransplantation auch fachkundige, empathische Beratung und psychologische Betreuung gehören. Wir nehmen uns Zeit dafür.
Für wen kommt eine Lungentransplantation in Frage?
Eine Lungentransplantation kommt grundsätzlich für Betroffene infrage, bei denen alle anderen medikamentösen und chirurgischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und sich der Zustand trotzdem kontinuierlich verschlechtert.
Bei der Entscheidung spielen der Allgemeinzustand und das biologische Alter eine zentrale Rolle. Um diese individuell zu ermitteln, sind eine Reihe ambulanter und stationärer Untersuchungen notwendig. Neben der eingehenden Untersuchung der Lungenfunktion und des Herz-Kreislaufsystems wird der gesamte körperliche Zustand analysiert.
Sind die Ergebnisse aller Untersuchungen zufriedenstellend, fällt in einer gemeinsamen Konferenz aller beteiligten Teams, von uns und dem jeweiligen kooperierenden Transplantationszentrum, die Entscheidung für oder gegen die Lungentransplantation. Bei einer positiven Entscheidung erfolgt eine Meldung an Eurotransplant. Eurotransplant ist die europäische Zentrale für die Zuteilung von Organen.
Vor der Operation: Was passiert in der Wartezeit?
Aufgrund der geringen Zahl an Organspenden können in Deutschland derzeit nur etwa 300 Lungentransplantationen pro Jahr durchgeführt werden. Das bedeutet aktuell eine Wartezeit, die bis zu zwei Jahre oder sogar länger dauern kann. In dieser Zeit werden alle drei Monate Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Jede Veränderung im Gesundheitszustand wird ausführlich besprochen und gegebenenfalls zeitnah behandelt.
Die Wartezeit bedeutet für Betroffene häufig eine große psychische Belastung. Sie finden bei uns jede erdenkliche Unterstützung und Beratung. Auch ermutigen wir Sie, bewusst und nach Möglichkeit keine gesundheitlichen Risiken einzugehen, zum Beispiel größere Menschenansammlungen vor allem im Winter zu meiden.
Nach der Operation: Wie geht es weiter?
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, in dem die Lungentransplantation vorgenommen wurde, erfolgen in der Frühphase zunächst einmal pro Woche im RBK Lungenzentrum Stuttgart eine ambulante Kontrolle mit Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen sowie verschiedenen Bluttests, gegebenenfalls auch einer Computertomografie (CT).
Ist der Zustand stabil und das transplantierte Organ bleibt funktionstüchtig, können die Abstände zwischen den Kontrolluntersuchungen länger werden. Zunächst alle vier Wochen, im Langzeitverlauf alle drei Monate sollten wichtige Parameter bestimmt werden, um zum Beispiel die Dosis der notwendigen Medikamente zu justieren und mögliche Abstoßungsreaktionen frühzeitig zu erkennen.