Tuberkulose
Die Tuberkulose ist eine infektiöse Erkrankung, die verschiedene Organe und Körperteile befallen kann. Weltweit ist Tuberkulose immer noch eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Seit einigen Jahren tritt sie auch in Deutschland wieder vermehrt auf.
Meist manifestiert sich die Tuberkulose jedoch in der Lunge. Die Krankheit lässt sich medikamentös fast immer gut in den Griff bekommen und völlig ausheilen. Bei abwehrgeschwächten und vorerkrankten Betroffenen können aber schwere Verläufe auftreten, die eine stationäre Behandlung nötig machen.
Am RBK Lungenzentrum Stuttgart des Robert Bosch Krankenhauses sind wir mit der Abteilung für Pneumologie und Beatmungsmedizin hochqualifiziert für die Behandlung von Lungentuberkulose. Betroffene Patient:innen können bei uns auch im Rahmen der ASV (Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung) betreut werden.
Wie ansteckend ist Lungentuberkulose?
Der Erreger wird über die Luft per Tröpfcheninfektion weitergegeben. Eine Infektion mit dem Bakterium bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Krankheit ausbricht. In den meisten Fällen gelingt es dem Immunsystem, bereits entstandene Infektionsherde in der Lunge einzukapseln und unschädlich zu machen. Bei dieser sogenannten geschlossenen Tuberkulose besteht für andere keine Ansteckungsgefahr.
Bei der offenen Lungentuberkulose hingegen sind die Infektionsherde offen, die Bakterien können über die Atemwege freigesetzt werden. Offene Tuberkulose ist hochansteckend und meldepflichtig. Das Gesundheitsamt wird gegebenenfalls präventive Maßnahmen ergreifen wie zum Beispiel die Kontaktpersonen der Erkrankten zu Untersuchungen einbestellen.
Ausgelöst wird die Tuberkulose durch Bakterien vom Stamm Mycobacterium tuberculosis.
Zu Beginn und oft über lange Zeit haben die Betroffenen nur unspezifische Symptome wie Husten, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Appetitverlust, leicht erhöhte Temperatur. Breitet sich die Infektion aus, kann auch höheres Fieber auftreten. Der Husten verstärkt sich und geht mit grünlichem oder blutigem Auswurf einher.
Untersuchungen bei Tuberkulose
Wegen des Fehlens klarer Symptome kann die sichere Diagnose einer Lungentuberkulose komplex und zeitaufwendig sein. Mehrere Untersuchungsverfahren werden herangezogen.
Röntgenuntersuchung und Computertomografie (CT)
Dabei lassen sich Herde in der Lunge und das Stadium der Erkrankung ermitteln.
Bakteriologische Untersuchungen
Ausgehustetes Sekret (Sputum) oder Sekret aus der Luftröhre und den Bronchien wird auf Erreger analysiert. In besonderen Fällen können auch Gewebeproben aus der Lunge entnommen und untersucht werden.
Gamma-Interferon-Test
Entnommenes Blut wird in einem Teströhrchen mit Bestandteilen des Tuberkulose-Erregers versetzt. Bildet sich im Blut daraufhin der Botenstoff Gamma-Interferon, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit Kontakt mit Tuberkulose-Bakterien stattgefunden. Das Vorliegen einer aktiven Tuberkulose ist so aber nicht zu beweisen.
Behandlung von Tuberkulose
Die Standardtherapie ist eine sechsmonatige medikamentöse Behandlung mit einer Kombination verschiedener bewährter Antibiotika. Bei bereits resistenten Erregern greifen wir auf andere Antibiotika zurück. Dadurch kann sich die Behandlungsdauer verlängern. Solange akute Ansteckungsgefahr besteht, werden Betroffene in der Regel stationär im Krankenhaus aufgenommen.
Ambulante Spezialärztliche Versorgung (ASV) für Tuberkulose-Patient:innen
Tuberkulose-Patient:innen können im Rahmen unserer Ambulanten Spezialärztlichen Versorgung (ASV) betreut werden. Die ASV ist ein Angebot für Betroffene mit langen und komplexen Krankheitsverläufen. Sie ermöglicht ihnen eine ambulante Therapie mit hochspezialisierten medizinischen Leistungen. Die Behandlung erfolgt durch spezialisiertes medizinisches Fachpersonal diverser Fachrichtungen. Für die Versorgung in der ASV ist in der Regel eine Überweisung der Haus- bzw. Fachärztin:des Haus- bzw. Facharztes nötig. Sie kann auch von uns am Ende des Krankenhausaufenthaltes veranlasst werden.
