Allergien
Bei allen Allergien reagiert das Immunsystem auf einen eigentlich harmlosen Stoff aus der Umwelt mit einer überschießenden Abwehrreaktion.
Im RBK Lungenzentrum Stuttgart des Robert Bosch Krankenhauses sind wir spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von allergischen Erkrankungen nach Pollenflug und Inhalation von Stäuben, insbesondere für das allergische Asthma. Zu unseren Leistungen gehören darüber hinaus:
- Betrieb einer Messeinheit zur Pollenfluganalytik
- medizinische Beurteilung von Schadstoffen, die durch die Außenluft oder Innenraumluft über die Einatmung in den Körper gelangen
- Erstellung von medizinischen Gutachten
Die bekanntesten auslösenden Stoffe (Allergene) sind Pflanzenpollen. Es gibt aber viele weitere, unter anderem Tierhaare, der Kot von Hausstaubmilben oder Mehlstaub.
Allergien äußern sich auf vielfältige Weise – mit Atemwegsreaktionen (Niesen, Schnupfen, Husten), Hautausschlägen, Juckreiz, Schwellungen der Schleimhäute und vielem mehr. Die Beschwerden können harmlos sein, aber auch die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken.
Untersuchungen bei Allergien
Wir bieten eine sorgfältige Diagnostik mit modernsten Testmethoden als Grundlage für eine erfolgreiche Therapie. Aufgrund der unterschiedlichen Ausdrucksformen und Ursachen von Allergien sind in der Regel mehrere Untersuchungen für eine sichere Diagnose und die Identifikation der individuell auslösenden Allergene notwendig.
Zur Diagnostik gehören:
- ausführliche Anamnese mit Fragen wie: Kommen Allergien in der Familie vor? Ist das Auftreten der allergischen Symptome jahreszeitenabhängig? Welche möglichen Allergene sind im privaten und beruflichen Umfeld vorhanden?
- körperliche Untersuchung mit besonderem Augenmerk auf möglichen Symptomen in den Atemwegen.
- Lungenfunktionsprüfungen
- Bluttests zur Identifizierung der auslösenden Allergene (Gesamt IgE, Spezifisches IgE, REAST)
- Pricktest: Hauttestung mit diversen Allergenen in der Luft
- Metacholintest: Messung der Überempfindlichkeit der Bronchien durch gezielte Inhalation des Arzneistoffs Metacholin
- Provokationstest unter ärztlicher Kontrolle zur Sicherung der Diagnose: Bei diesem Test werden die Betroffenen mit dem jeweils vermuteten Allergen konfrontiert, um herauszufinden, ob die erwartete Reaktion eintritt. Die Testdosis wird dabei zunächst stark verdünnt angewandt und vorsichtig gesteigert.
Behandlung von Allergien
Nach der sorgfältigen Diagnostik erstellen wir für die Betroffenen einen individuellen Behandlungsplan, der folgende Maßnahmen umfassen kann:
Allergenkarenz
Das Vermeiden oder zumindest Verringern des Kontakts mit den jeweils auslösenden Allergenen ist die erste Maßnahme. So lässt sich zum Beispiel die Menge der Inhalationsallergene in Innenräumen deutlich reduzieren, etwa bei einer Sensibilisierung gegen Hausstaubmilben. In vielen Fällen allerdings ist ein Kontakt nicht vermeidbar, da die Allergene überall in der Umwelt vorhanden sind.
Medikamentöse Behandlung
Eine medikamentöse Behandlung zur Linderung der Symptome ist oft notwendig, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und eine weitere Verschlimmerung der Beschwerden zu verhindern. Heute stehen uns verschiedene gut verträgliche Medikamente zur Verfügung (Antihistaminika, Glukokortikoide).
Allergisches Asthma wird grundsätzlich mit denselben Medikamenten behandelt wie nicht-allergisches Asthma.
Allergen-spezifische Immuntherapie (ASIT)
Die früher Desensibilisierung genannte Therapie lindert nicht nur die Symptome, sie kann den Verlauf einer allergischen Erkrankung langfristig günstig beeinflussen. Das Prinzip der Therapie ist, das körpereigene Abwehrsystem durch kontrollierten Kontakt an eigentlich harmlose Allergene zu gewöhnen und damit unempfindlicher zu machen.
