Zum Hauptinhalt springen

Gelenke: Drehkreuze unserer Mobilität

Die Wirbelsäule ist die tragende Säule unseres Körpers. Doch was diesen zur Bewegung befähigt, sind die Gelenke. Sie sorgen dafür, dass wir gehen, heben, springen oder laufen können.

Keine dieser Bewegungen wäre möglich, wären unsere Knochen nicht durch diese beweglichen Scharniere miteinander verbunden.

Erkrankungen und Verletzungen der Gelenke werden in der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie behandelt.

Garanten der Beweglichkeit

Ob Sie den Ellenbogen abwinkeln, sich die Schuhe zubinden oder eine Wasserflasche aufschrauben – dass und wie gut das klappt, verdanken Sie Ihren insgesamt 143 Gelenken. Diese verhelfen uns übrigens nicht nur zu unserer hohen Beweglichkeit, sondern sie gewährleisten auch Stabilität im Skelett. Wenn wir beispielsweise Joggen, ist unser Bewegungsapparat abrupten Stößen ausgesetzt, die das Zwei- bis Dreifache des Körpergewichts betragen können. Das puffern die Gelenke ab – sofern sie gesund sind.

Nicht alle Gelenke sind gleich beweglich. So können wir das Daumengelenk nur beugen und strecken – charakteristisch für ein Sattelgelenk und Garant für sicheres Zupacken. Scharniergelenke wie an den Ellenbogen wiederum ermöglichen nur Bewegungen um eine Achse. Kennen Sie von den Scharnieren an Türen, deshalb auch diese Bezeichnung. Kugelgelenke hingegen erlauben Bewegungen um bereits drei Achsen. Was für eine sehr viel größere Beweglichkeit sorgt – denken Sie einmal daran, wie flexibel Sie Ihre Schultern bewegen können. Allerdings hat das auch seinen Preis. Die hohe Mobilität geht auf Kosten der Stabilität: Je komplexer und flexibler ein Gelenk aufgebaut ist, desto anfälliger ist es.

 

Gelenktyp

Lage im Körper

Bewegung

Scharniergelenk

Ellenbogen, Finger, Knie

Beugen und Strecken

Kugelgelenk

Hüfte, Schulter

alle Richtungen

Eigelenk

Handgelenk

ähnlich wie Kugelgelenk, aber nur in zwei Ebenen

Sattelgelenk

Daumenwurzel

Greiffunktion der Hand

Planes Gelenk

Wirbelsäule

Drehen

Rad- oder Zapfgelenk

zw. Elle und Speiche

Drehen

 

Bauplan der Gelenke

Die Gelenkkapsel umschließt die Gelenkpfanne wie einen Mantel und macht das Gelenk stabil. Die Kapsel ist aus zwei Schichten aufgebaut. Die äußere Schicht besteht aus festem Bindegewebe und verbindet die knöchernen Anteile miteinander. Die innere Schicht, die sogenannte Gelenkinnenhaut, enthält zahlreiche Blutgefäße, Nerven und Lymphgefäße. Sie bildet die Gelenkschmiere, medizinisch Synovia genannt. Diese versorgt den Knorpel mit Nährstoffen und ermöglicht als Schmiermittel und Schutzfilm das mühelose Gleiten der Gelenkflächen. Muskeln und Bänder schließlich schützen und stabilisieren das Gelenk von außen.

Dank dieser Konstruktion und dem Knorpel treffen Belastungen nicht punktförmig auf, sondern werden auf die größere Oberfläche der Gelenkknochen verteilt. So kann ein Gelenk hohen Beanspruchungen standhalten. Am besten gelingt das, wenn Form und Position der Gelenkteile exakt aufeinander abgestimmt sind. Wie beim Hüftgelenk beispielsweise: Hier ruht der runde Kopf des Oberschenkelknochens sicher eingebettet in der Pfanne des Hüftknochens. Das gewährleistet große Beweglichkeit, mehrere Bänder sorgen zudem für hohe Stabilität.