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Myome

Myome sind gutartige Tumore, die sich in der Muskelschicht (Myometrium) der Gebärmutter bilden können. Sie wachsen sehr langsam. Dabei handelt es sich aber nicht um Krebsgeschwüre.

Gut die Hälfte aller Frauen zwischen 35 und 50 Jahren entwickeln ein oder mehrere dieser Geschwülste. Viele Frauen haben aber keine Symptome, weshalb dann auch keine Therapie notwendig ist.

Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Robert Bosch Krankenhauses ist sehr erfahren in der Behandlung von Myomen.

Myome wachsen hormonabhängig und bilden sich in den Wechseljahren häufig selbst zurück. Bei Frauen nach der Menopause verzichten wir daher in der Regel auf eine Behandlung. Leiden Sie aber unter den Symptomen behandeln wir Sie selbstverständlich – unabhängig von Ihrem Alter.

Patient:innen fühlen sich schlapp, sind ungewöhnlich blass und leiden unter starken Regelschmerzen. Zudem verlieren sie viel Blut während der Periode. Verursachen die Myome aber neben Schmerzen und starken Blutungen auch häufigen Harndrang und Stuhlbeschwerden, raten wir unseren Patient:innen zu einer Behandlung. Mitunter sind die Myome auch für eine ungewollte Kinderlosigkeit verantwortlich.

Untersuchungen bei Myomen

Zunächst besprechen Sie mit Ihrer niedergelassenen Frauenärztin:Ihrem niedergelassenen Frauenarzt Ihre Symptome. Durch eine gynäkologische Tastuntersuchung und eine vaginale Ultraschalluntersuchung wird der Verdacht auf Myome bestätigt. 

Nach Überweisung in unsere Sprechstunde nehmen wir eine Ultraschalluntersuchung vor. Ein Volumensonografiegerät ermöglicht es uns, 3D-Aufnahmen der Myome zu erstellen. So können wir Lage, Größe, Ausdehnung und Volumen feststellen. Zudem untersuchen wir Sie gynäkologisch. In seltenen Fällen ist eine Gebärmutter- oder Bauchspiegelung (Laparoskopie) sinnvoll.

Behandlung von Myomen

Zur Behandlung von Myomen stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Wir besprechen mit Ihnen, welche für Sie und Ihre Lebensumstände die sinnvollste ist.

Myome wachsen hormonabhängig. Diese Eigenschaft machen wir uns bei der Therapie zu eigen. Zur Therapie von Myomen können sogenannte GnRH-Analoga den Patient:innen verschrieben werden, die künstlich die Wechseljahre erzeugen. Durch die künstliche Drosselung der Östrogenproduktion wird das Myomwachstum gehemmt. Wegen der Nebenwirkungen, wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Libidoverlust und Knochenschwund, setzen wir diese Therapie ungern bei jüngeren Patient:innen ein. Für Frauen hingegen, die kurz vor dem Eintritt in die Menopause sind, ist diese Therapieform gut geeignet.

Bevor wir Ihnen eine Hormontherapie verschreiben, bestimmen wir Ihren Hormonspiegel, um fundiert in Ihren natürlichen Hormonkreislauf einzugreifen und keine unerwünschten Nebenwirkungen hervorzurufen.

Eine weitere medikamentöse Therapie ist Ulipristalacetat (UPA), ein sogenannter selektiver Progesteron-Rezeptor-Modulator, durch den das Gelbkörperhormon (Progesteron) deaktiviert wird. Denn auch das heizt das Myomwachstum an.

Bei größeren Myomen oder bei Frauen, bei denen hormonelle Therapien keinen Erfolg zeigen, entfernen wir die Myome operativ. Hierzu greifen die Spezialist:innen der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe auf minimalinvasive Techniken einer Gebärmutter- oder Bauchspiegelung zurück. Bei der Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) wird ein kleines optisches Gerät („Spiegel“) und ein chirurgisches Instrument ähnlich einer kleinen Zange über die Scheide in die Gebärmutter vorgeschoben. Die Myome werden so vorsichtig entfernt. Hat sich hingegen ein beschwerdeverursachendes Myom an der Außenseite der Gebärmutter gebildet, nehmen wir eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) vor. Über kleine Schnitte am Bauch führen unsere erfahrenen Operateur:innen kleine Instrumente in den Bauchraum ein, um die Myome zu entfernen.

Die minimalinvasiven Operationstechniken bieten unseren Patient:innen viele Vorteile: Die kleinen Schnitte verursachen weniger Schmerzen, es kommt seltener zu Blutungen und Entzündungen. Zudem ist die Aufenthaltsdauer bei uns im Robert Bosch Krankenhaus deutlich kürzer als bei einem chirurgischen Eingriff mit Bauchschnitt.

Myome sind wie jede Gewebe im Körper von der Versorgung mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen abhängig. Kappt man diese Versorgung, stirbt das Gewebe ab. Dieses Prinzip wenden wir bei der Embolisation an. Hierbei wird ein feiner Katheter bis zum Myom geführt. Das korrekte Einführen wird durch Röntgenbilder kontrolliert. Über den Katheter ist es nun möglich, die Blutgefäße zu veröden. Das Myom wird nicht mehr mit sauerstoffhaltigem Blut versorgt und schrumpft. Ziel der schonenden Myomembolisation ist es, den Uterus zu erhalten.

Der Eingriff erfolgt durch die Expert:innen der Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin.

Nachsorge

Es können sich jederzeit neue Myome bilden, weshalb eine regelmäßige Nachsorge wichtig ist. Diese Nachsorge übernimmt Ihre niedergelassene Frauenärztin:Ihr niedergelassener Frauenarzt.

Sprechstunde

Myom-Sprechstunde