Ältere Menschen leiden häufig an mehreren akuten und chronischen Erkrankungen gleichzeitig, auch Multimorbidität genannt, die sich meist auch wechselseitig beeinflussen. Der Gesundheitszustand kann sich schleichend aber fortschreitend verändern, nicht selten kommt es zu einer unerwarteten akuten Verschlechterung.

Insbesondere dann, wenn eine Operation, ein komplizierter Knochenbruch, ein schwerer Infekt oder ein Schlaganfall, also eine akute Erkrankung oder Verletzung, dazukommen, droht ein Verlust der Alltagskompetenzen und der Selbstständigkeit.

Weitere typische Herausforderungen der medizinischen Behandlung sind Begleiterscheinungen wie Verwirrtheitszustand, Demenz, Delir, ein erhöhtes Sturzrisiko oder eine Vielzahl an verordneten Medikamenten.

Diesen Problemstellungen begegnen wir in unserer Akutgeriatrie mit einem geriatrisch spezialisierten, multiprofessionellen Team und mit ganzheitlichen, individuellen Behandlungskonzepten.

Ziel der Akutgeriatrie ist es, die Patientinnen und Patienten nicht nur medizinisch zu stabilisieren und einer weiteren Verschlechterung des Gesundheits- und Allgemeinzustands entgegenzuwirken, sondern auch deren Selbständigkeit und Alltagskompetenzen so weit wie möglich wiederherzustellen. Hier setzt häufig die geriatrische Komplexbehandlung (sogenannte Frührehabilitation) an. Diese kombiniert die medizinische Behandlung mit therapeutisch-aktivierender Pflege und einer zeitgleich einsetzenden Rehabilitation durch verschiedene therapeutische Berufsgruppen.

Im sogenannten Geriatrischen Assessment untersuchen wir mit Hilfe von verschiedenen Tests den körperlichen, kognitiven, emotionalen und sozialen Zustand unserer Patient:innen. Sie helfen uns, die Fähigkeiten und Ressourcen von älteren Menschen zu erfassen sowie ihre Defizite zu erkennen. Dies dient als Grundlage, um ein ganzheitliches Behandlungskonzept zu erstellen.