Intensivstation
Auf den Intensivstationen des Robert Bosch Krankenhauses behandeln und überwachen wir Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen oder nach komplizierten operativen Eingriffen mit Hilfe von modernster medizinischer Ausstattung. Die intensivmedizinische Therapie erfolgt in enger Zusammenarbeit der Abteilung für Anästhesie und Operativen Intensivmedizin, den Abteilungen der Inneren Medizin und den Chirurgischen Abteilungen am Robert Bosch Krankenhaus.
Dabei ist uns auch eine intensive menschliche Betreuung sehr wichtig. Diese schließt auch die Angehörigen mit ein, da wir wissen, wie wichtig der Kontakt zu den Angehörigen für unsere Patientinnen und Patienten ist. Zudem möchten wir Familie und Freunde informieren und einbeziehen, da es auch für sie sehr belastend ist, wenn ein geliebter Mensch auf der Intensivstation behandelt wird.
Unsere Intensivstationen und Intermediate Care Stationen (IMC)
Mit insgesamt 26 Betten ist die operative Intensivstation 1A ausgestattet. Hier werden hauptsächlich Patientinnen und Patienten nach einer Herzoperation, einem Eingriff am Brustkorb oder im Bauchbereich sowie nach orthopädisch-unfallchirurgischen oder gynäkologischen Operationen betreut.
Telefon 0711 8101-3411
Auf der Station 1D betreuen wir vor allem internistische Patientinnen und Patienten unter der Leitung der Abteilung für Kardiologie und Angiologie. Dafür stehen 15 Betten zur Verfügung.
Telefon 0711 8101-3490
Hier können bis zu elf Patientinnen und Patienten mit kritischen Krankheitsbildern versorgt werden. Die Station verfügt über vier Beatmungsplätze. Darüber hinaus stehen hier vier Betten für Schlaganfallpatient:innen (Stroke Unit) zur Verfügung. Betreut wird die Station von der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie und der Neurologie.
Telefon 0711 8101-3531
Zusätzlich verfügt das Robert Bosch Krankenhaus über sogenannte Intermediate Care Betten auf der Station 1S und auf der Station 2A. Auf einer Intermediate Care Station, kurz IMC, werden Patient:innen versorgt, die keiner intensivmedizinischen Behandlung bedürfen, aber intensiv pflegerisch betreut und mit ihren Vitalfunktionen überwacht werden müssen. Die IMC ist eine Behandlungsstufe zwischen Intensivstation und Normalstation.
Überwachungsstation 1S (IMC)
Telefon 0711 8101-3122
Überwachungsstation 2A (IMC)
Telefon 0711 8101-3525
Koordinator der Intensiv- und IMC-Stationen
Dr. med. Sebastian Allgäuer
- Leitender Arzt Intensivmedizin
- Facharzt für Innere Medizin, Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin
Telefon 0711 8101-0
Das Team auf der Intensivstation: interdisziplinär und spezialisiert
Wir betreuen unsere Patient:innen in spezialisierten Teams, die viel Erfahrung darin haben, kritische und schwerstkranke Menschen zu versorgen. Jede Station wird ärztlich von einer erfahrenen Ärztin:einem erfahrenen Arzt mit der Zusatzqualifikation spezielle Intensivmedizin geleitet. Im Sinne der dualen Abteilungsleitung gibt es für den Bereich der Intensivpflege erfahrene Stationsleitungen, die gemeinsam mit qualifizierten Teamleitungen für die Stationen verantwortlich sind.
Da eine hochqualifizierte Intensivpflege für den Erfolg einer intensivmedizinischen Therapie bedeutend ist, haben sich einige unserer Pflegenden in Bereichen wie Beatmung, Sedierung, Wundbehandlung oder Kinästhetik spezialisiert.
Um eine engmaschige intensivmedizinische Überwachung und Betreuung unserer Patientinnen und Patienten sicherzustellen, kümmert sich eine Pflegeperson um zwei Patient:innen. Wir betreuen unsere Patientinnen und Patienten zugewandt und haben viel Kontakt zu ihnen.
Unterstützt wird das ärztliche und pflegerische Team der Intensivmedizin dabei von Kolleg:innen aus anderen Fachabteilungen sowie von Atmungstherapeut:innen, Logopäd:innen und Seelsorgende. Speziell ausgebildete Physiotherapeut:innen des Therapiezentrums des Robert Bosch Krankenhauses sorgen für eine frühzeitige Mobilisation. Zudem bieten wir besondere Verfahren der Naturheilkunde und Integrativen Medizin an, um das Befinden der Erkrankten zu verbessern.
In manchen Fällen ist es uns, trotz modernster Medizin, nicht möglich eine Patientin:einen Patienten zu heilen. Diese Menschen und ihre Angehörigen begleiten wir mit speziellen palliativen Angeboten. Es ist auch jederzeit Beistand durch die Klinikseelsorge möglich.
Patient:innen auf der Intensivstation
Meist ist es schwerkranken Patientinnen und Patienten nicht immer möglich, selbständig zu trinken, zu essen oder Körperpflege durchzuführen. Alle Patient:innen bekommen daher neben der intensivmedizinischen Behandlung rund um die Uhr eine besondere Intensivpflege.
Die Aufenthaltsdauer unserer Patient:innen auf den Intensivstationen ist sehr unterschiedlich. Einige überwachen wir nur für mehrere Stunden, nach einer großen Operation zum Beispiel, andere Patient:innen liegen mehrere Wochen bei uns. Diese Patient:innen leiden unter anderem an einer chronischen Erkrankung der Lunge, einer Sepsis, einer hämatologisch-onkologischen Erkrankung oder an COVID-19.
Überwachung
Bei Patient:innen auf einer Intensivstation ist die Überwachung der Organsysteme sehr wichtig, da ihre Organe häufig erkrankt oder geschädigt sind und ihre Aufgabe nicht mehr vollständig wahrnehmen können. Dies geschieht – je nach Zustand der Organe – in drei Stufen: 1. Organüberwachung, 2. Organunterstützung und 3. Organersatz.
Jede Patientin und jeder Patient auf unseren Intensiv- und IMC-Stationen ist an ein zentrales Monitoring angeschlossen. Hierüber werden unter anderem Herzschlag, Blutdruck, Sauerstoffgehalt und Atmung überwacht. Bei Verschlechterung oder Änderung kann sofort reagiert werden.
Bei Intensivpatient:innen ist oftmals eine tägliche Blutentnahme notwendig. Über einen zentralen Venenkatheter oder eine arterielle Kanüle, meist am Handgelenk angebracht, kann einfach und schmerzfrei Blut zur weiteren Untersuchung im Labor abgenommen werden. Über den zentralen Venenkatheter können Medikamente, Nahrung oder wenn nötig auch Blutprodukte verabreicht werden.
Über einen weiteren Schlauch direkt in den Magen oder Dünndarm (Sonde) können ebenfalls Medikamente oder Nährlösungen verabreicht werden.
Einige unserer Patientinnen und Patienten müssen wir, beispielsweise bei Atemstörungen oder Lungenversagen, zeitweise künstlich beatmen. Dies erfolgt über einen Beatmungsschlauch, den sogenannten Tubus, der in der Luftröhre liegt. Die Patient:innen werden dazu medikamentös in einen künstlichen Schlafzustand gebracht.
Wenn trotz der künstlichen Beatmung nicht mehr genug Sauerstoff ins Blut gelangt, kann in speziellen Situationen das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff versorgt werden. Die Patientin:der Patient wird dann an eine künstliche Lunge angeschlossen, die sogenannte ECMO. Die Abkürzung ECMO steht für Extrakorporale (= außerhalb des Körpers) Membranoxygenierung (= Sauerstoffaufnahme über eine Membran).
Ebenso können Zustände, in denen das Herz-Kreislaufsystem beeinträchtigt ist, medikamentös überbrückt werden bis hin zu einer maschinellen Kreislaufunterstützung (VA-ECMO/LVAD).
Wenn die Niere einer Patientin:eines Patienten nicht mehr richtig oder gar nicht mehr arbeitet, kann es erforderlich sein, sie:ihn an eine künstliche Niere, ein Dialysegerät, anzuschließen. Bei der Dialyse arbeitet das Team der Intensivstation eng mit der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin und Nephrologie des Robert Bosch Krankenhauses zusammen.
Besuch auf der Intensivstation
Besucherinnen und Besucher sind auch auf der Intensivstation willkommen. Bitte beachten Sie die Besuchszeiten von 14 bis 18 Uhr. Besuche tragen in einem bestimmten Umfang und zum richtigen Zeitpunkt zur Genesung der Patient:innen wesentlich bei. Bitte beachten Sie, dass wir Sie vor den Besuchen gegebenenfalls für besondere Maßnahmen, wie das Tragen von Mundschutz oder Schutzkleidung, informieren müssen.
Da es auf den Intensivstationen ungewohnte Geräusche und Alarme gibt, haben wir für Sie zusammengestellt, worauf Sie sich einstellen und was Sie beachten müssen.