Kunst in Funktions- und Wartebereichen
Hannes Trüjen, painting placement, 2007, Wartebereich Röntgen, Computertomografie und Sonografie (Gebäude A, EG)
Um den Patient:innen im Wartebereich Radiologie das Warten so angenehm wie möglich zu gestalten, hat Hannes Trüjen den langgezogenen Wartebereich in drei Raumzonen gegliedert. Aufeinander aufbauende geometrische Flächen werden von organisch-landschaftlichen Elementen abgelöst, die „Vorstellungsebenen irgendwo zwischen Wolken und Berglandschaft“ hervorrufen.
Bewusst kombiniert er gedämpft-kühle mit aktivierenden warmen Farbtönen und erzielt damit eine unaufdringliche Buntheit. Die aufgeklebten „paintingplacement“-Motive „stroke“ und „camouflage“ bringen malerische Elemente in die Gestaltung ein und schaffen an den Deckenpartien zusätzlich inspirierende Aussichten für liegend wartende Patient:innen.
Simone Westerwinter, JA-Abstrakte Landschaften voller Weite, 2005, Gynäkologische Ambulanz, Brustzentrum, Kreißsaal (Gebäude C, 2. OG)
Mit fünf Wandmalereien und 30 in verschiedenen Größen und Techniken gefertigten Papierarbeiten fasst Simone Westerwinter die ambulanten Bereiche der Gynäkologie zu einer gestalterischen Einheit zusammen. Sie kombiniert dafür abstrahierte Sprechblasen aus ihrer Werkgruppe der „JA-Arbeiten“ mit der klassischen Farbperspektive der Landschaftsmalerei. Große und kleine „JA’s“ kann man in den bunten Kreisformen und Papierarbeiten im Entbindungsbereich entdecken.
Grundsätzlich regen sie zur Reflexion über ein zentrales Wort der Kommunikation und Fragen des menschlichen Seins an. An diesem Ort dürfen sie auch als konkrete Motivation für eine positive Einstellung der werdenden Eltern verstanden werden.
Wolfgang Flad, Lalande 21185 - Die Idee einer Landschaft, 2013, Wartebereiche Anbau Ost (Gebäude C, UG und EG)
Die Warte- und Durchgangsbereiche im Anbau Ost gestaltet Wolfgang Flad mit einer geschossübergreifenden und visuell abwechslungsreichen Rauminstallation. Sie besteht aus farbigen Wandflächen, klassischen Bildformaten und plastischen Wandreliefs. Fließende Übergänge zwischen Malerei, Skulptur und Design kennzeichnen sein vielseitiges Werk.
Es ist von Natur, Wachstum und Bewegung sowie aus der Kunstgeschichte inspiriert. Den Tafelbildern und Wandreliefs liegt eine zufällige malerische Geste zu Grunde, die das „action painting“ Jackson Pollocks zitiert. Eingefräst in die monochrom lackierten Schichtholzplatten oder als Relief ausgebildet wird sie zur raum- und bildprägenden Form, die zu vielerlei Assoziationen anregen kann.
Renate Wolff, natura naturans, 2011, Flurabfolge und Wartebereich Endoskopie, Herzkatheter, Gastroenterologie (Gebäude C, EG)
Weiße Korridore wirken affektarm auf den Menschen und erschweren die Orientierung. In der Gestaltung von fünf zusammenhängenden Flur- und Wartebereichen ordnet die Malerin Renate Wolff jedem Abschnitt eine Farbe sowie ein abstrahiertes Tier- oder Pflanzenmotiv zu. Als Positiv- und Negativform sind sie im Wechsel mit farbigen und weißen Wandflächen rhythmisch auf beiden Flurseiten – einschließlich der Deckenpartien – platziert und auf die Raumproportionen abgestimmt.
Die Patientin:der Patient ist beim Warten von wärmenden Farben umhüllt, unterwegs von Tieren der Luft und des Wassers begleitet, und erwacht nach dem Eingriff unter einem Blätterdach. Jeder Bereich erhält eine wiedererkennbare optische Identität.