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Patientensicherheit

Wir möchten Ihren Aufenthalt in unserem Krankenhaus so angenehm wie möglich gestalten. Uns ist bewusst, dass eine bevorstehende Krankenhausbehandlung für Sie mit Ängsten, Unsicherheiten und auch mit vielen Fragen verbunden ist.

Umfangreiche gesetzliche Qualitäts- und Sicherheitsvorgabenwie zum Beispiel im Arzneimittel- und Medizinproduktegesetz oder im Infektionsschutzgesetz und Verpflichtungen zur Qualitätssicherung (externe Qualitätssicherung, internes Qualitätsmanagement) sind wichtige Grundlagen für die Patientensicherheit. Doch unsere Sicherheitsstandards gehen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Dabei setzen wir auf aktuelle Erkenntnisse medizinischer Fachgesellschaften, aus unseren eigenen Studien, aus den Gesundheits- und Pflegewissenschaften, sowie auf die Empfehlungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit.

Mit vielfältigen Maßnahmen setzen wir uns dafür ein, dass Sie sich bei uns zu Recht gut und sicher versorgt fühlen dürfen. Und sollten Sie sich doch einmal unsicher fühlen, fragen Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig nach. So können Sie selbst zu Ihrer Sicherheit beitragen. Wir sind gerne für Sie da.

Um Eingriffs- oder Patientenverwechslungen auszuschließen, setzen wir im OP-Saal, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene, OP-Sicherheitscheckliste ein. Die Checkliste arbeiten wir im Team in sogenannten "Team-Time-Outs" im Operationssaal vor Operationsbeginn, als auch während und nach der Operation ab. So stehen zum Beispiel sicherheitsrelevante Aspekte wie Identität des Patienten, Eingriff und Eingriffsseite, Allergien oder die Vollständigkeit der verwendeten Tücher und Tupfer auf dem Prüfstand.

Zu Beginn Ihres stationären Aufenthaltes in unseren Häusern erhalten Sie ein Patientenidentifikationsarmband. Für uns ist dieses Armband Ihre Visitenkarte. Denn während des Krankenhausaufenthaltes sorgen verschiedene Berufsgruppen und Teams für Ihre Behandlung. Insbesondere bei Narkosen oder bei der Einnahme von beruhigenden Medikamenten können Situationen entstehen, in denen Sie selbst keine Auskunft geben können. Dann dient das Armband der Kontrolle Ihrer Identität und hilft uns, beispielsweise bei der Operation oder der Verabreichung von Medikamenten im Aufwachraum, Verwechslungen zu vermeiden.
Das Patientenarmband enthält alle relevanten persönlichen Daten sowie die Fallnummer. Es ist angenehm zu tragen, hygienisch unbedenklich, abwaschbar und antibakteriell beschichtet. Ihre Daten werden selbstverständlich nicht an Dritte weitergegeben und dienen nur der Gewährleistung Ihrer Behandlung.
Das Tragen des Armbands ist freiwillig, Sie können uns jedoch durch das Tragen dabei unterstützen, Ihre eigene Sicherheit während Ihres Aufenthaltes zu gewährleisten.

Fehler sind menschlich. Damit wir aus ihnen lernen können, haben wir ein anonymes Meldesystem für „Beinahe-Fehler“ aufgebaut, das sogenannte Critical Incident Reporting System, kurz CIRS. Übersetzt heißt das: Berichts- und Lernsystem für kritische Zwischenfälle. Dies können Beinahe-Fehler, kritische oder auch unerwünschte Ereignisse sein, die beinahe passiert wären, aber nicht vorkommen sollten. Um mögliche Fehlerquellen auszuschließen, können unsere Mitarbeitenden in CIRS anonym auf Schwachstellen hinweisen, die dann analysiert und systematisch ausgewertet werden. Auf diese Weise identifizieren wir fehleranfällige Behandlungsabläufe und verbessern diese, um so die Patientensicherheit zu erhöhen. Die Anonymität und Anforderungen des Datenschutzes werden nicht nur für unsere Mitarbeitenden gewährleistet. In diesem System werden zudem keine spezifischen Patienteninformationen und -daten verarbeitet.

Jeder, der schon einmal im Krankenhaus war, kennt die Patientenakte. Eine dicke Mappe mit zahlreichen Formularen und Dokumenten, die von Ärzten und Pflegekräften für die Behandlung benötigt und von A nach B gereicht wird. Doch eine Papierakte kann schnell zu Zeit- und Informationsverlust führen, wen diese verlegt wurde, unübersichtlich verwaltet oder die Schrift schlecht lesbar ist.

Im Robert-Bosch-Krankenhaus und seinen Standorten ist daher seit 2017 die digitale Patientenakte etabliert. Es werden hierin nicht nur Vitalwerte wie Blutdruck, Puls und Körpertemperatur bei der täglichen Visite dokumentiert, sondern auch ärztliche Anordnungen, Befunde, Medikationen oder Laborwerte in der digitalen Patientenakte hinterlegt. Der Vorteil der digitalen Akte liegt auf der Hand: sie liefert eine klare Struktur, es gibt keine Schwierigkeiten bei der Lesbarkeit und sie ist von allen Arbeitsstationen des Krankenhauses aus abrufbar. Damit stehen allen an der Behandlung beteiligten Teams die vollständigen Patientendaten und neueste Untersuchungsergebnisse rund um die Uhr, an verschiedenen Orten und bei Bedarf zeitgleich zur Verfügung. Die Dokumentation ist dadurch standardisiert und lückenlos, die Diagnosestellung sowie Behandlung werden abgesichert und Abläufe beschleunigt.

Die zielgerichtete Lenkung von wichtigen Informationen an Mitarbeitenden spielt gerade im Krankenhaus eine große Rolle. Sie trägt dazu bei, dass Fehler vermieden werden, bevor sie passieren. So haben wir unter anderem unsere Behandlungskonzepte und Therapiestandards in Dokumenten verschriftlicht. Über unser digitales Dokumentenmanagementsystem kann jeder Mitarbeiter zu jeder Zeit von allen Arbeitsstationen des Krankenhauses aus zentral auf alle relevanten Dokumente zugreifen und somit für die Patientenbehandlung wichtiges Wissen so schnell und einfach finden. Wird beispielsweise ein Therapiestandard angepasst, werden alle Mitarbeiter automatisch über die Änderungen informiert. So ist sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden jederzeit mit der aktuellen Version eines Dokumentes arbeiten.

Bei der Aufnahme
Für Ihre Behandlung ist es wichtig, dass wir über alle Ihre Medikamente informiert sind. Bei der Aufnahme auf einer unserer Stationen erkundigen wir uns daher, welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen.

Bringen Sie bitte zur stationären Aufnahme Ihren aktuellen Medikamentenplan inklusive Dosierungsanleitung mit. Sollten Sie spezielle Patientenpässe haben, wie z.B. Allergiepass, Pass bei Medikation zur Blutverdünnung u.ä., bringen Sie bitte auch diese mit. Informieren Sie uns ebenfalls, wenn Sie zusätzlich rezeptfreie Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder Therapien der Alternativen Medizin folgen.

Während des Aufenthaltes bei uns
Oft erfordert Ihre Behandlung, dass Ihre gewohnte Medikation im Krankenhaus verändert wird. Ihr behandelnder Arzt wird Sie über den Grund der Umstellung oder Neuverordnung, die Wirkung sowie mögliche Neben- und Wechselwirkungen mit den Medikamenten, die Sie bereits einnehmen, informieren.

Das Thema Medikamentensicherheit ist uns sehr wichtig, daher verfolgen wir strenge Standards und Regeln, wie der digitalen Medikamentenanordnung und dem Vier-Augen-Prinzip bei der Verabreichung der Medikamente. Dadurch sorgen wir dafür, dass Sie das richtige Medikament, in der richtigen Dosierung, zur richtigen Zeit erhalten.

Während des stationären Aufenthaltes nehmen Sie bitte nur die Medikamente ein, die Sie kennen und die wir mit Ihnen besprochen haben. Sollte Ihnen ein Medikament in Ihrem Tablettendispenser unbekannt vorkommen, oder Sie eines der verabreichten Medikamente nicht gut vertragen, scheuen Sie sich nicht uns darauf anzusprechen. Nehmen Sie bitte ohne Rücksprache mit den Pflegenden oder den Ärzt:innen keine Medikamente aus Ihrem häuslichen Vorrat ein.

Bei der Entlassung
Vor Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus, bespricht Ihr behandelnder Arzt Ihre Medikation noch einmal mit Ihnen und händigt Ihnen einen schriftlichen Medikamentenplan aus. Ihr Hausarzt bekommt denselben Plan mit dem Entlassungsbericht und wird mit Ihnen die weitre Behandlung planen.

Auch auf unseren Intensivstationen gilt das Vier-Augen-Prinzip bei der Verabreichung bestimmter hochdosierter und stark wirkender Medikamente.

Im Zuge der Nachhaltigkeit sind tausende OP-Instrumente wie Scheren, Pinzetten, Klemmen und viele andere Medizinprodukte in unseren Häusern im Umlauf.

Damit diese für die nächste OP wieder einwandfrei und steril verwendet werden können, erfordert die Aufbereitung und Sterilgutversorgung ein Höchstmaß an Hygiene, Präzision, Zuverlässigkeit und Spezialwissen. Unsere Mitarbeiter der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) sind nach den strengen Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung geschult.

Wiederverwendbare Medizinprodukte bereiten wir entsprechend der gemeinsamen Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut (RKI) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hygienisch unbedenklich und sicher rückverfolgbar auf. Ein kompromissloses Engagement und die hohe Qualität in der Aufbereitung von Sterilgut bescheinigt uns auch seit Jahren der TÜV Rheinland als gutachterliche Zertifizierungsgesellschaft.

Hier finden Sie das Qualitätszertifikat in der Aufbereitung von Medizinprodukten

Auch wenn der Umgang mit Medizinprodukten im Krankenhaus an der Tagesordnung steht, ist er doch mit Risiken verbunden. Eine Funktionsstörung, ein Ausfall oder eine unsachgemäße Gebrauchsanweisung können gegebenenfalls gesundheitliche Konsequenzen haben. Doch solche unerwünschten Vorkommnisse überlassen wir nicht dem Zufall: Unser kompetentes Team kümmert sich täglich um alle Medizinprodukte, führt regelmäßig Wartungen und Instandhaltungsarbeiten durch und ist der Ansprechpartner für alle Bereiche und Stationen im Haus. Der Umgang mit Produktrückrufen, Sicherheitshinweisen, korrektiven Maßnahmen und (Beinnah-)Vorkommnissen sind in unseren Krankenhäusern streng geregelt. Der Beauftragte für Medizinproduktesicherheit (gemäß § 6 der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV)) ist hierbei von zentraler Bedeutung .

Kontakt
Robert-Bosch Krankenhaus GmbH
-Beauftragter für Medizinproduktesicherheit-
Auerbachstraße 110
70376 Stuttgart

Telefon 0711 8101-7760
Medizinproduktesicherheit@rbk.de

Sprechzeiten
Montag bis Freitag
09.30 bis 12 Uhr
(gesetzliche Feiertage ausgenommen)

 

Im Krankenhaus besteht für Patient:innen ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Denn die körpereigene Abwehr (Immunsystem) kann durch die Erkrankung selbst oder nach einer Operation geschwächt sein. Und gerade bei geschwächter Abwehr oder bei Verletzungen der Haut und Schleimhäute können sowohl fremde als auch körpereigene Erreger in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen.

Es ist uns wichtig, Sie vor einer Infektion mit Bakterien oder Viren während des Krankenhausaufenthaltes zu schützen und das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Entscheidend hierfür ist unter anderem die Händedesinfektion, die wir vor und nach jedem Kontakt oder einer Untersuchung durchführen. Alle Mitarbeitenden werden von Tag eins an regelmäßig umfassend in unseren strengen Hygienestandards geschult. Regelmäßige Hygienebegehungen auf Station, im OP oder in den Funktionsbereichen sichern die Qualität unseres Engagements.

Patient:innen, die ein Risiko für bestimmte Keime besitzen, werden bei der Aufnahme durch einen Abstrich untersucht (Screening). Bei einem positiven Befund treffen wir dann verstärkte Schutzmaßnahmen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern. Unsere Hygienestandards entwickeln wir stetig weiter.

Im Übrigen: Die wichtigste Maßnahme, die auch Sie tun können, ist gleichzeitig auch die einfachste: Regelmäßig die Hände waschen oder desinfizieren. Dies schützt Sie sowie Ihre Mitmenschen vor Infektionen. Erklären Sie auch Ihren Angehörigen und Besucher:innen, wie wichtig Hygiene im Krankenhaus ist. Falls Ihre Angehörigen und Besucher:innen an einer ansteckenden Erkrankung leiden (COVID-19, Erkältung, Magen-Darm-Erkrankung etc.), sollte von einem Besuch abgesehen werden, um Sie und alle weiteren Patient:innen zu schützen.

Unsere Hände sind die häufigsten Überträger für Krankheitskeime. Diese sind für das Auge unsichtbar, stellen aber insbesondere für Menschen mit Immunschwäche oder chronischen Erkrankungen eine Gefahr dar. Regelmäßiges Händewaschen und Händedesinfektion schützen und sind eine der wichtigsten Präventivmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen.

Deshalb beteiligen wir uns aktiv an der Aktion „Saubere Hände“ – eine nationale Kampagne zur Verbesserung der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen.Die Aktion wurde 2008, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit, vom Nationalen Referenzzentrum für Surveillance nosokomialer Infektionen (NRZ), dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) sowie der Gesellschaft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (GQMG) ins Leben gerufen.

Patient:innen und Besucher:innen finden in den Eingangsbereichen unserer Krankenhäuser, in den Eingangsbereichen der Stationen, auf den Stationen, in den Patientenzimmern und in den Besuchertoiletten Desinfektionsmittelspender. Wir schulen alle Mitarbeitenden regelmäßig systematisch in der Händehygiene sowie weiterer Hygienemaßnahmen und sensibilisieren sie für die Relevanz der Einhaltung der Hygienestandards. Auch führt unser Hygiene-Team regelmäßig Händedesinfektionsüberprüfungen mittels Schwarzlicht oder auch sogenannte Abklatschuntersuchungen von Händen und Oberflächen durch.

Kontakt:
Abteilung für Laboratoriumsmedizin und Krankenhaushygiene:
Telefon 0711 8101-3503
www.aktion-sauberehaende.de

In regelmäßigen Abständen führen wir krankenhausintern Audits durch. Wir überprüfen uns und unsere eigenen Qualitätsansprüche. Dabei werden alle Behandlungsabläufe und Arbeitsabläufe in allen Bereichen des Krankenhauses kritisch evaluiert: Wir prüfen beispielsweise auf den Stationen, den Funktionsbereichen (wie z.B. im Herzkatheter-Labor oder der Dialyse), im Kreißsaal und im Operationsbereich die Kernprozesse unserer Patientenversorgung. Bei den vielen internen Audits, die wir in den vergangenen Jahren durchgeführt haben, ist es uns immerzu gelungen, Chancen bzw. Schwachstellen für unsere Prozesse und damit unsere Patient:innen aufzudecken, zu verbessern und umzusetzen. Für uns ist das Audit ein wichtiges Instrument, Qualität über den kollegialen Austausch zu überprüfen, gemeinsam voneinander zu lernen und auf diese Weise die Sicherheit unserer Patient:innen zu steigern.

Trotz großem Engagement und Kompetenz aller an der Behandlung Beteiligten, kann es in Krankenhäusern zu Zwischenfällen und Fehlern kommen, die den Patienten beinahe oder tatsächlich schädigen. Meist hat ein solcher Vorfall nie eine einzige Ursache, sondern ist ein Zusammenspiel von Umgebungsfaktoren und kognitiven Faktoren, die Fehler begünstigen.

In Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen arbeiten wir rückblickend Komplikationen, ungewöhnliche Behandlungsverläufe und unerwartete Todesfälle auf. Ziel ist es, daraus zu lernen, Wiederholungen zu vermeiden und das hierdurch generierte Wissen intern weiterzugeben. Die moderne Sicherheitskultur, die wir leben, ermöglicht es uns, uns auf fehlerverursachende Faktoren zu konzentrieren und aus besonderen Behandlungsverläufen und Vorkommnissen im Sinne der Patientensicherheit zu lernen.

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. wurde im April 2015 als gemeinnütziger Verein gegründet. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der medizinischen Behandlung und damit auch der Patientensicherheit in Deutschland. Beispielsweise hat das Bündnis diverse Handlungsempfehlungen und Checklisten erarbeitet. Auch die Aktion „Saubere Hände“, die sich für mehr Hygiene im Krankenhaus engagiert, ist durch das Aktionsbündnis initiiert worden. Zu seinen Mitgliedern gehören neben anderen Krankenhäusern, unter anderem Berufsverbände, Patientenorganisationen und Krankenkassen.