Breites diagnostisches Spektrum und umfassende Behandlung
Krebs ist so individuell wie die Betroffenen. Im Onkologischen Zentrum des Robert Bosch Krankenhauses kommen daher für die präzise Diagnostik von Krebserkrankungen hochmoderne Medizintechnik sowie innovative Therapieansätze zum Einsatz.
Unsere Patientinnen und Patienten behandeln wir stets im multiprofessionellen Team.
Untersuchungen bei Verdacht auf Krebs
Dem Onkologischen Zentrum am Robert Bosch Krankenhaus stehen alle modernen Möglichkeiten zur Erkennung von Krebserkrankungen zur Verfügung. Auch hier ist eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen medizinischen Fachbereiche maßgebend. Besteht der Verdacht einer Krebserkrankung, muss neben dem lokalen Befund auch immer eine mögliche Streuung des Tumors (Metastasen) abgeklärt werden.
Dazu können neben einem großen Spektrum an endoskopischen Untersuchungen wie Magen- und Darmspiegelung auch die Computertomografie (CT), die Magnetresonanztomografie (MRT) und die Positronen-Emissions-Tomografie (PET-CT) eingesetzt werden. Die Bestimmung spezieller Tumormarker gehört ebenso zu unserem Leistungsspektrum wie die Untersuchung von entnommenen Gewebeproben sowohl intraoperativ (Schnellschnitt) als auch mit Spezialuntersuchungen im weiteren Verlauf der Diagnose.
Die Untersuchung von Gewebeproben durch die Abteilung für Pathologie dient der Entscheidung, ob eine klinisch festgestellte Veränderung gut- oder bösartig ist.
Bei bösartigen Tumoren bestimmen wir durch weitergehende, detaillierte Untersuchungen die Ausdehnung des Tumors und ermitteln seine Gewebemerkmale. Hierfür stehen uns spezialisierte Untersuchungen wie die Antikörperfärbung (Immunhistochemie) und – im Rahmen des Molekulardiagnostischen Zentrums – molekularbiologische Untersuchungen wie Mutationsanalysen und in-situ Hybridisierung zur Verfügung. Auf dieser Grundlage können wir die beste Behandlung individuell für jede Patientin:jeden Patienten auswählen.
Das Robert Bosch Krankenhaus verfügt über ein Hämatologisches Speziallabor mit langjähriger Expertise in der Beurteilung von gut- und bösartigen Blutbild- und Knochenmarkveränderungen sowie in der mikroskopischen Untersuchung von Punktaten. Für die genaue Unterscheidung, beispielsweise von Leukämien oder Lymphknotenkrebs, werden zusätzlich spezialisierte Verfahren wie die Durchflusszytometrie (FACS-Analyse) eingesetzt.
Individuelle Krebstherapie durch interdisziplinäres Tumorboard
Wöchentlich stattfindende Tumorkonferenzen, in denen Experten:innen aller beteiligten Fachabteilungen über jede Patientin:jeden Patienten beraten und gemeinsam die bestmögliche Behandlung festlegen, sind das Herzstück des Onkologischen Zentrums. Die Empfehlung der Tumorkonferenz wird ausführlich mit den Patient:innen besprochen. Daneben wird überlegt, ob die Patientin:der Patient im Rahmen einer klinischen Studie von einem neuartigen Therapieverfahren profitieren kann.
Krebsbehandlung
Unser Anliegen ist es, dass alle an Krebs Erkrankten in allen Stadien ihrer Krankheit die für sie bestmögliche Behandlung erfahren. Das diagnostische und therapeutische Behandlungskonzept jeder Patientin:jedes Patienten wird in einer gemeinsamen Besprechung aller Fachdisziplinen, der Tumorkonferenz, besprochen. So profitieren alle Patientinnen und Patienten von der Kompetenz und Erfahrung aller medizinischen Abteilungen, unabhängig davon, in welcher Fachabteilung die Aufnahme ins Robert Bosch Krankenhaus erfolgt.
In den Therapieentscheidungen orientiert sich unser Expertenteam an den sogenannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften, zum Beispiel an den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft.
- Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin
- Abteilung für Gastroenterologie, Endokrinologie und Hepatologie
- Abteilung für Pneumologie und Beatmungsmedizin
- Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Schwerpunkt Tumor- und minimalinvasive Chirurgie
- Abteilung für Gynäkologie mit Schwerpunkt Tumor- und minimalinvasive Chirurgie
- Abteilung für Thoraxchirurgie
- Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie
- Abteilung für Anästhesie und Operative Intensivmedizin
- Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin
- Abteilung für Pathologie
- Abteilung für Psychosomatische Medizin
- Strahlentherapie (in Kooperation mit dem Marienhsopital Stuttgart und dem Klinikum Ludwigsburg)
- Stammzelllabor
- Therapiezentrum (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie)
- Patientenkoordination (Sozialdienst)
- Ernährungsberatung
- Dr. Margarete Fischer-Bosch Institut für Klinische Pharmakologie
- Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen
Die wesentlichen Säulen der Behandlung
Eine wesentliche Säule der Krebstherapie stellt die chirurgische Entfernung von Tumoren dar. Unser Ziel ist bei jeder Operation die möglichst komplette Entfernung des bösartigen Gewebes und seiner Absiedelungen unter Schonung des gesunden Gewebes.
Wir achten darauf, eine Verstreuung der Tumorzellen durch besonders gewebeschonende Präparationstechniken
zu vermeiden. Wenn möglich, werden sämtliche chirurgische Eingriffe der Abteilungen Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gynäkologie, Orthopädie sowie Thoraxchirurgie als minimalinvasive Operationsverfahren („Schlüsselloch-OP“) durchgeführt. Neben einem besseren kosmetischen Ergebnis sprechen vor allem die schnellere Wundheilung und die weit kürzere Erholungsphase nach der Operation, die schnelle Wiederaufnahme der normalen Nahrungszufuhr, die geringeren Schmerzen und die insgesamt bessere Heilungsrate für den Einsatz dieser Verfahren.
Zusammen mit der Abteilung für Anästhesie und Operative Intensivmedizin wird das optimale Verfahren zur postoperativen Schmerztherapie festgelegt, um eine möglichst frühe Mobilisierung der Patientin:des Patienten und die rasche Rückkehr in die häusliche Umgebung zu ermöglichen.
Einmalige Expertise
Mit der Abteilung für Thoraxchirurgie steht uns eines der renommiertesten Zentren für Operationen an der Lunge zur Verfügung.
Die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie bietet als einziges Zentrum im Großraum Stuttgart die
sehr aufwendige HIPEC-Methode an. Dies macht auch die Entfernung von kleinen Tumor-Absiedelungen am Bauchfell möglich und beinhaltet eine anschließende Gabe von Chemotherapie in die Bauchhöhle.
Im Gynäkologischen Krebszentrum werden auch sehr komplexe Eingriffe routinemäßig minimalinvasiv durchgeführt, beispielweise die Wertheimsche Operation, die Entfernung von Gebärmutter, Eierstöcken oder Lymphknoten im kleinen Becken und an der Aorta.
Durch die stetige Vergabe von Stipendien durch die Robert Bosch Stiftung und der damit verbundenen Möglichkeit von Hospitationen unseres Ärzteteams an den weltweit besten medizinischen Instituten, können wir dort entwickelte,
operative Neuerungen zeitnah in unser Behandlungsspektrum integrieren.
Unter einer medikamentösen Therapie versteht man den Einsatz von Chemotherapie, aber auch von sogenannten Antikörpern (Immuntherapie) und von Hormonen, die gezielt zur Behandlung von Krebserkrankungen verwendet werden. Ziel ist die Hemmung des Tumorwachstums und die Zerstörung der bereits vorhandenen Krebszellen. Bei Leukämien und Lymphomen kann durch alleinige medikamentöse Therapie häufig Heilung erzielt werden. Zusätzlich sind Medikamente bei vielen Tumorerkrankungen hilfreich, um Lebenserwartung und Lebensqualität zu verbessern.
Im Onkologischen Zentrum am Robert Bosch Krankenhaus werden alle Krebstherapien für erwachsene Patient:innen angeboten. Darüber hinaus können Erkrankte bei entsprechenden Voraussetzungen auch im Rahmen von klinischen Studien behandelt werden und erhalten so Zugang zu Medikamenten der neuesten Generation, die noch kurz
vor der endgültigen Zulassung stehen.
Onkologische Tagesklinik
Die Onkologische Tagesklinik am Robert Bosch Krankenhaus bietet mit hellen und freundlichen Räumlichkeiten eine angenehme und heilungsfördernde Atmosphäre. In der Onkologischen Tagesklinik werden Krebskranke betreut, deren Krankheitsbild zwar eine medikamentöse Behandlung im Krankenhaus erforderlich macht, ein stationärer Aufenthalt jedoch nicht nötig ist. Durch diese Möglichkeit der teilstationären Betreuung stehen Ärzt:innen, Pflegende, Psychoonkolog:innen und Mitarbeitende der Patientenkoordination (Sozialdienst) jederzeit zur Verfügung.
Die Patientinnen und Patienten kennen ihre Ansprechpersonen und so entwickelt sich ein enges Vertrauensverhältnis – ein wichtiger Beitrag für den Therapieerfolg.
In unserer Onkologischen Tagesklinik werden unter anderem Chemotherapien bei soliden Tumoren, Lymphomen und Leukämien verabreicht, Transfusion von Blutprodukten und Immunglobulinen gegeben sowie Punktionen durchgeführt. Mehrere umfassende Untersuchungen können am selben Tag vorgenommen werden und die Patientin:der Patient kann nach einer entsprechenden Risikoabschätzung in sein häusliches und familiäres Umfeld zurückkehren.
Das Marienhospital Stuttgart betreibt in den Räumen des Robert Bosch Krankenhauses zwei Linearbeschleuniger der neuesten Generation – auch die Patientinnen und Patienten des Robert Bosch Krankenhauses und des RBK Lungenzentrums Stuttgart werden innerhalb dieser Kooperation behandelt.
Die Strahlentherapie ermöglicht es, Tumore sehr präzise und intensiv zu bestrahlen und diese dadurch zu verkleinern oder auch zu vernichten. In der Strahlentherapie wird das Ziel verfolgt, organ- und funktionserhaltend zu arbeiten. Dies wird durch eine optimale Planung und eine hohe Präzision der Strahlenanwendung erreicht. Dafür werden unter anderem eine präzise Bestrahlungsplanung sowie intensitätsmodulierte und stereotaktische Bestrahlungstechniken eingesetzt. Falls erforderlich wird ein Atemgating eingesetzt. Die Bestrahlung selbst dauert nur wenige Minuten und kann daher im Regelfall ambulant durchgeführt werden. Die moderne Bestrahlung ermöglicht eine hohe Wirkung auf den Tumor bei maximaler Schonung des gesunden Gewebes. Dadurch können vor allem Nebenwirkungen sehr gering gehalten werden.
Zusammenarbeit für bessere Heilungschancen
Nicht jeder Tumor kann oder muss bestrahlt werden. Daher nimmt immer eine Strahlentherapeutin:ein Strahlentherapeut des Marienhospitals Stuttgart und des Klinikums Ludwigsburg an den Tumorkonferenzen des Robert Bosch Krankenhauses teil und plant gemeinsam mit den Mediziner:innen der anderen Disziplinen die Behandlung.
Wenn eine Heilung bei einer Tumorerkrankung nicht erreicht werden kann, wird es im weiteren Verlauf für den Patienten oft notwendig, belastende Symptome zu lindern. Daneben sind intensive Gespräche mit den Betroffenen und den Angehörigen wesentlich. Unser multiprofessionelles Team ist speziell dafür ausgebildet und geht auf die Bedürfnisse der Patienten ein. Durch eine gezielte Symptomkontrolle soll für den Patienten, trotz seiner schweren Krankheit die bestmögliche Lebensqualität erreicht werden.
Palliativmedizin beinhaltet die ganzheitliche Betreuung schwer kranker Menschen. Dazu gehören sowohl das Eingehen auf physische, psychische, spirituelle und soziale Nöte sowie eine intensive Kommunikation mit den Angehörigen über realistische Lebensziele und weitere Versorgungsmaßnahmen. Auch eine Entlassung in ein vorbereitetes Umfeld nach Hause ist ein Thema dieser Gespräche, sofern die sozialen Voraussetzungen vorhanden sind. Unsere Klinikgemeinschaft besitzt sowohl innerhalb der Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am RBK als auch in der Klinik Schillerhöhe eine Palliativstation.
Im RBK besteht darüber hinaus das Angebot eines Konsiliardienstes für Patienten, die auf anderen Stationen behandelt werden, aber eine palliative Versorgung und eine entsprechende Betreuung benötigen. Unsere schwer kranken Patienten und deren Angehörige finden im RBK und der Klinik Schillerhöhe immer eine Aufnahme auf der Basis ethischer Prinzipien.
Nach der Therapie der Krebserkrankung nutzen viele Patient:innen die Möglichkeit der sogenannten Anschlussheilbehandlung (AHB), die von den Krankenkassen übernommen wird. Hierzu beraten unsere Mitarbeitenden der Patientenkoordination (Sozialdienst) bereits während des stationären Aufenthalts.
Die Zeit der Nachsorge ist ebenso wichtig wie die Krebstherapie selbst. Ziel ist das frühzeitige Erkennen eventueller Metastasen oder des erneuten Wachstums der Tumorzellen und einem damit verbundenen Rückfall, um rechtzeitig und gezielt zu behandeln. Durch eine konstante Nachsorge kann das Auftreten von Spätfolgen reduziert werden.
Die Art und Häufigkeit der nachsorgenden Untersuchungen ist abhängig von der jeweiligen Krebserkrankung. Diese werden meist von der niedergelassenen Facharztpraxis durchgeführt. Mit Abschluss der Behandlung im Onkologischen Zentrum des Robert Bosch Krankenhauses erhalten die Patient:innen einen entsprechenden Nachsorgepass, der der Hausarztpraxis vorgelegt werden soll und alle relevanten Daten zur Erkrankung und Behandlung enthält. Aber auch nach der Therapie stehen wir den Betroffenen ffür Fragen jederzeit zur Verfügung.
Pflege, Beratung und Unterstützung bei Krebs
Pflegerische Betreuung und Patientenkoordination
Die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit bösartigen Tumorerkrankungen durch die Pflegenden umfasst nicht nur die Versorgung nach einer Operation oder während einer Chemotherapie, sondern auch seelische Unterstützung, Einbindung der Angehörigen und systematische Beratung.
Die persönliche Lebensqualität wird wesentlich durch Merkmale wie Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit bestimmt: Nur wenn der Mensch als Individuum mit seinen spezifischen Interessen und Sorgen verstanden wird, gelingt nach einer Krankheitsphase eine rasche Integration in die gewohnte familiäre Umgebung oder Arbeitssituation. Deshalb lassen wir die Patient:innen mit ihren Sorgen und Ängsten nicht allein. Speziell ausgebildetes Personal berät zu Besonderheiten bei Chemo- oder Strahlentherapie und Operationen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, auch die Angehörigen durch Anleitung und Beratung einzubeziehen.
Gegen Ende eines stationären Aufenthalts taucht häufig die Frage nach der weiteren Versorgung auf. Die Mitarbeitenden der Patientenkoordination (Sozialdienst) sind in das Onkologische Zentrum integriert und beraten zu Anschlussheilbehandlungen, Rehabilitationsaufenthalten, Schwerbehindertenausweis und Selbsthilfegruppen.
Sie sind ebenfalls Ansprechpersonen bei Fragen zur weiteren Versorgung. Die Erstversorgung mit Hilfs- und Heilmitteln erfolgt unmittelbar im Krankenhaus, die Mitarbeitenden beraten auf der Station. Unsere enge Kooperation mit verschiedenen Sanitätshäusern sichert den Patient:innen nach der Entlassung eine wohnortnahe Versorgung. Darüber hinaus stehen den Patient:innen weitere Angebote, auch zur Unterstützung ihres persönlichen Wohlbefindens, beispielsweise bei Haarverlust, zur Verfügung.
Weitere Informationen und Kontakt zur Patientenkoordination finden Sie hier
Naturheilkunde und Integrative Medizin in der Onkologie
Begleitend und ergänzend zur Chemotherapie, Bestrahlung oder auch Operation bieten wir an Krebs Erkrankten wissenschaftlich belegte komplementärmedizinische Methoden.
So verhelfen z. B. Mind-Body-Medizin, Aromatherapie oder Akupunktur tumorbedingte Beschwerden und Nebenwirkungen der Krebsbehandlung zu lindern. Eine Alternative zur Krebsmedizin sind sie nicht, steigern aber das Wohlbefinden.
Besondere Pflege- und Betreuungsangebote
Psychoonkologie: Hilfe für Krebskranke und Angehörige
LINA – psychosoziale Unterstützung für junge Patient:innen
Ernährungsmedizin, Ernährungsberatung
Stomaberatung bei Darmkrebs
Basale Stimulation in der Pflege
Mobilisation und Kinästhetik
Selbsthilfegruppen bei Krebs: Austausch für Betroffene
Bewegung und Sport bei Krebs