Hepatitis B
Diese Entzündung der Leber wird durch eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus verursacht.
Sie kann chronisch werden und unbehandelt schwere Folgeerkrankungen wie Leberkrebs nach sich ziehen. Eine Hepatitis B ist meldepflichtig.
Die Ansteckung mit dem Virus erfolgt über Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel und Tränenflüssigkeit sowie Sperma und Vaginalsekret. Letztere spielen eine besondere Rolle, denn beim Geschlechtsverkehr ist die Infektionsrate am höchsten. Wie lange Ansteckungsgefahr besteht, hängt vom Verlauf der Erkrankung ab. Bei einer akuten Hepatitis B sinkt das Ansteckungsrisiko kontinuierlich, bei einem chronischen Verlauf können die Betroffenen unter Umständen ihr Leben lang für andere ansteckend sein.
Die Beschwerden sind oft recht unspezifisch; etwa Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Erbrechen und Fieber. Die Infektion kann sogar unbemerkt verlaufen und spontan von alleine ausheilen.
Bei einem Drittel der Betroffenen kommt es allerdings nach drei bis zehn Tagen zu einer etwa vier Wochen andauernden Gelbsucht: Die Leber vergrößert und entzündet sich, und ist nur noch eingeschränkt funktionsfähig.
Ist die Entzündung der Leber auch nach sechs Monaten nicht ausgeheilt, handelt es sich um einen chronischen Verlauf. Er kann zu Leberkrebs sowie zu Leberzirrhose führen. Im schlimmsten Fall kommt es zum Leberversagen. Die einzig mögliche Überlebenshilfe besteht dann in einer Lebertransplantation.
Der beste Schutz besteht in einer Impfung gegen Hepatitis-B-Viren. Sie übertrifft im Hinblick auf die Sicherheit alle sonstigen Vorsichtsmaßnahmen. Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt, bereits Säuglinge und Kinder routinemäßig gegen Hepatitis B impfen zu lassen.
Bei Verdacht auf eine Hepatitis B erfolgt eine Blutuntersuchung, denn sie zeigt sich vor allem durch erhöhte Leberwerte. Zudem ist der Nachweis spezifischer Antikörper und Virusbestandteile (HBs-Antigene) im Blut erforderlich.
Behandlung einer Hepatitis B
Da eine akute Hepatitis-B-Infektion häufig spontan von selbst ausheilt, ist eine antivirale Therapie meist nicht notwendig. Bei einer chronischen Hepatitis B muss das Immunsystem indessen gezielt unterstützt werden, um sich gegen die Viren erfolgreich wehren zu können. Dazu werden zunächst sogenannte Interferone wie Interferon-αeingesetzt, um die Abwehrreaktion des Körpers zu verstärken. Wird die Interferon-Therapie nicht vertragen, kommen antivirale Arzneimittel zur Anwendung. Diese töten die Viren nicht ab, sondern hemmen deren Vermehrung.