Entzündliche Gefäßerkrankungen (Vaskulitiden)
Entzündungen können an verschiedensten Stellen unseres Körpers auftreten, so auch an den Blutgefäßen. Medizinisch wird eine Gefäßentzündung Vaskulitis genannt, oder im Plural Vaskulitiden.
Dabei gibt es unterschiedliche Formen der Vaskulitis, die einen unterschiedlich schweren Krankheitsverlauf nehmen können und häufig zu schwerwiegenden Organschäden führen. Entzündliche Gefäßerkrankungen kommen insgesamt selten vor.
Anfängliche Beschwerden sind oftmals unspezifisch. Umso wichtiger ist für die Diagnose die Zusammenarbeit von Ärzt:innen verschiedener Fachrichtungen. Das Robert Bosch Krankenhaus ist breit aufgestellt, die fachübergreifende Vernetzung ermöglicht eine schnelle Diagnostik und bestmögliche Therapie der Vaskilitiden. Sind innere Organe betroffen, werden die Patient:innen zum Beispiel auch von den ärztlichen Herz- und/oder Lungenexpert:innen betreut.
Hat die Entzündung auch Schäden an den großen Gefäßen ausgelöst, werden diese von den Spezialist:innen der Kardiologie und Angiologie und der Herz- und Gefäßchirurgie therapiert. Durch die richtige Behandlung lässt sich die Erkrankung meist gut beherrschen.
Entzündliche Gefäßerkrankungen zählen zu den sogenannten rheumatischen Erkrankungen. Aufgrund einer fehlgerichteten Reaktion des Immunsystems kommt es zu einer Abwehrreaktion gegen körpereigene Strukturen der Blutgefäße. Dabei sind die genauen Auslöser dieser Reaktion auf die Gefäße nicht immer (vollständig) bekannt. Manche Gefäßentzündungen können zum Beispiel durch verschiedene Krankheitserreger ausgelöst werden, oder entstehen als Folge einer anderen rheumatischen Erkrankung.
Bei wiederum anderen Vaskulitiden ist kein Auslöser bekannt. Sie stellen eine eigenständige Erkrankung dar.
Je nachdem, welche Blutgefäße in den verschiedenen Organen betroffen sind, können unterschiedliche Beschwerden ausgelöst werden.
Häufige Allgemeinsymptome sind starkes nächtliches Schwitzen, Fieber, Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Untersuchungen bei entzündlichen Gefäßerkrankungen
Vaskulitiden rufen unterschiedliche Beschwerden hervor und sind insgesamt selten, weswegen die Diagnose oft schwierig ist. Verhärtet sich der Anfangsverdacht einer Vaskulitis, folgen Laboruntersuchungen, bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Computertomografie (CT) und eventuell eine Gewebeprobe (Biopsie).
Behandlung von entzündlichen Gefäßerkrankungen
Das therapeutische Vorgehen bei Vaskulitiden richtet sich danach, um welche Form es sich handelt, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und wie stark gegebenenfalls betroffene Organe geschädigt sind. Eine Behandlung erfolgt daher immer individuell angepasst an die betroffene Person und ihren Krankheitsverlauf, sowie fachübergreifend. Im Robert Bosch Krankenhaus besprechen wir jede Patientin und jeden Patienten mit einer entzündlichen Gefäßerkrankung interdisziplinär im Team und legen gemeinsam die im Einzelfall beste Therapie fest.
Übergreifend werden zur Behandlung entzündungs- und immunsystemhemmende Medikamente eingesetzt, um die überschießende Entzündungsreaktion des Körpers zu bremsen.
Durch die Entzündung können auch Schäden an den großen Gefäßen im Körper entstehen. Infolge kommt es zu Gefäßwunden, Gefäßverengungen und -verschlüssen. Diese behandlungsbedürftigen Gefäßschäden reparieren oder ersetzen unsere Spezialist:innen der Abteilungen für Kardiologie und Angiologie und Herz- und Gefäßchirurgie, sobald die dafür ursächliche Entzündung medikamentös eingedämmt werden konnte. Für die Beseitigung der Schäden an den Gefäßen stehen uns verschiedene moderne Operationsverfahren und Kathetertechniken zur Verfügung.