Thermoablation von Schilddrüsenknoten
Gutartige Schilddrüsenvergrößerung
Eine gutartige krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse, auch Struma genannt, verursacht zunächst noch keine Beschwerden. Doch mit zunehmender Größe wird sie nicht nur sichtbar, sondern kann auch zu unterschiedlichen Beschwerden führen. Dann sollte sie therapiert werden.
Bei bestimmten Befunden können gutartige Schilddrüsenknoten mit Hitze zerstört werden. Die Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin des Robert Bosch Krankenhauses ist spezialisiert auf die sogenannte Thermoablation von Schilddrüsenknoten (thyroid nodule microwave ablation), welche für einige Betroffene eine gute Alternative zur Operation oder Radiojodtherapie sein kann.
Begleitende Funktionsstörungen sind beispielsweise Einschränkungen beim Atmen, die sich bis zu einer relevanten Luftnot entwickeln können, oder Schluckstörungen, die beim Trinken bzw. Essen von zunächst fester Nahrung und im weiteren Krankheitsverlauf auch von flüssiger Nahrung auftreten können.
Eine unschöne sichtbare Vorwölbung, im Volksmund als „Kropf“ bezeichnete Schilddrüsenvergrößerung, wird von Betroffenen oftmals als ästhetische Beeinträchtigung empfunden.
Thermoablation: nicht-operative Behandlung einer gutartigen Schilddrüsenvergrößerung
Die raumfordernden, gutartigen Schilddrüsenknoten sind mit relativ geringem Aufwand und niedrigem Risiko durch eine fokale Ablation ohne eine offen-chirurgische Operation (Endokrine Chirurgie) behandelbar.
Bei dem thermoablativen Verfahren wird nach örtlicher Betäubung mittels Ultraschall eine dünne Therapiesonde durch die Haut präzise in die Schilddrüsenvergrößerung positioniert.
Anschließend kann das Volumen der Schilddrüse durch wenige Minuten punktuell angewendete Hitze verringert werden (thyroid nodule microwave ablation). Mit der damit einhergehenden Schrumpfung der vergrößerten Schilddrüse verringert sich der raumfordernde Effekt auf die umliegenden Strukturen des Halses und verbessert somit die bestehenden Beschwerden der Betroffenen.
Das Verfahren der Gewebezerstörung durch Hitze erfolgt in lokaler Betäubung. Es gilt als weitgehend schmerzfrei, nebenwirkungsarm und hinterlässt zudem keine Narben.
Vorausgehende Untersuchungen
Vor Anwendung des Verfahrens muss die Stoffwechselfunktion auf Schilddrüsenerkrankungen überprüft werden (Endokrinologie, Nuklearmedizin). Dies beinhaltet unter anderem die Abklärung auf Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), autonomes Adenom bzw. Schilddrüsenadenom (hormonaktiver heißer Knoten sowie kalter Knoten) und Schilddrüsenkarzinom.