Neue Interventionen
In der interdisziplinären Arbeitsgruppe werden innovative Bewegungs- und Trainingsinterventionen entwickelt und evaluiert. Hauptziele sind die Verhinderung von Stürzen sowie die Verbesserung motorischer, kognitiver und psychosozialer Endpunkte im rehabilitativen und präventiven Kontext.
Zum Training werden unter anderem neue technologische Entwicklungen wie Aktivitätssensoren, Smartwatches oder Roboter eingesetzt. Zudem werden gesundheitsökonomische Fragestellungen behandelt. Des Weiteren werden neue methodische Ansätze in der Beratung von pflegenden Angehörigen entwickelt und evaluiert.
Leitung
Forschungsleiter
Prof. Dr. med. Kilian Rapp
- Facharzt für Innere Medizin
- Zusatzbezeichnung Klinische Geriatrie
- Epidemiologe (Master of Public Health)
Publikationen
Telefon
0711 8101-3101
Principal Investigator
Prof. Dr. med. Clemens Becker
- Facharzt für Innere Medizin
- Zusatzbezeichnung Klinische Geriatrie
Publikationen
Telefon
0711 8101.3101
Projekte
Neue Interventionen
Das Projekt PromeTheus steht für ein Trainingsprogramm, das im ambulanten Rahmen ältere Menschen begleitet. Ziel von PromeTheus ist es, ältere und zuhause lebende Menschen dabei zu unterstützen, ihre körperlichen Fähigkeiten und ihre Selbständigkeit so lange wie möglich zu erhalten. PromeTheus soll ihre Teilhabe verbessern, insbesondere bei der Durchführung alltäglicher Aktivitäten; zudem soll der Kontakt zu anderen Menschen gestärkt werden.
Der Einschluss in das Projekt PromeTheus erfolgt über die Hausärzte. Die Teilnehmenden erhalten ein physiotherapeutisches Trainingsprogramm über 12 Monate und werden dazu angeleitet, die Übungen auch selbstständig und langfristig fortzusetzen. Gruppenangebote als sozial-kommunikative Komponente ergänzen das Programm. Bei Bedarf bekommen die Teilnehmenden auch Beratung vom sozialen Dienst sowie eine Ernährungs- oder Wohnraumberatung.
Im Rahmen des Projektes PromeTheus wird eine randomisierte Vergleichsstudie durchgeführt. Dabei soll untersucht werden, ob das Training die Teilhabe älterer Menschen verbessert. Während die eine Studiengruppe am Trainingsprogramm teilnimmt, erhält die Kontrollgruppe eine einmalige Beratung. Die Teilhabe wird in beiden Gruppen mit einem spezifischen Fragebogen erhoben. Zudem erfolgt eine Kosteneffektivitätsanalyse. Eine Prozessevaluation begleitet das Projekt.
Im Erfolgsfall kann das Programm auf andere Regionen in Deutschland übertragen werden. Die Studienmaterialien und Infrastrukturen sollen so angelegt werden, dass sie sich für eine breite Anwendung eignen.
Projektleitung
- Prof. Dr. med. Kilian Rapp
- Corinna Nerz, M.A. (Doktorandin)
Partner
- Geriatrisches Zentrum der Universität Heidelberg, AGAPLESION Bethanien Krankenhaus
- Geriatrie der Universität Ulm und Institut für Epidemiologie an der Agaplesion Bethesda Klinik
- Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie
- Hochschule für Gesundheit (hsg) Bochum, Studienbereich Physiotherapie
- Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung
- Hochschule Mannheim, Fakultät für Sozialwesen
- Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
- AOK Baden-Württemberg.
A feasibility study to assess the design of a multi-centre randomised controlled trial of the clinical and cost-effectiveness of a caregiving intervention for people following hip fracture surgery.
Das Lifestyle-integrated Functional Exercise Training (LiFE) ist ein relativ neuer, evidenzbasierter Ansatz zur Sturzprävention und zur Förderung eines aktiven Lebensstils. Im Gegensatz zu strukturierten Trainingsprogrammen werden LiFE-Übungen in alltägliche Tätigkeiten wie Küchenarbeit, Zähneputzen oder Einkaufen integriert. Bislang wird LiFE individualisiert über sieben Hausbesuche eines speziell ausgebildeten LiFE Trainers vermittelt, was mit relativ hohen Kosten verbunden ist.
Das Projekt LiFE-is-LiFE untersucht, ob eine kostensparendere Gruppen-basierte Variante (gLiFE) genauso wirksam ist wie das originale, individuell vermittelte LiFE Programm (iLiFE). Zu diesem Zweck werden 300 Personen in eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte Nicht-Unterlegenheitsstudie (non-inferiority) eingeschlossen. Messungen werden zu Beginn und nach sechs sowie zwölf Monaten durchgeführt.
Primärer Endpunkt ist die Sturzrate, adjustiert für das körperliche Aktivitätsniveau gemessen über Bewegungssensoren. Des Weiteren werden eine Reihe gesundheitsökonomischer, funktioneller und psychosozialer Variablen erfasst. Ziel der Studie ist die flächendeckende Implementierung des LiFE Programms in Deutschland; damit soll auch der Ausgangspunkt zur Etablierung einer standardisierten nationalen LiFE-Trainer-Ausbildung geschaffen werden (Entwicklung eines Curriculums).
Projektleitung
- Prof. Dr. med. Clemens Becker
- Corinna Nerz, M.A. (Doktorandin)
Projektgruppe
- Carolin Barz, M.Sc.
- Nacera Belala, M.Sc. (Doktorandin)
- Christoph Endress, B.Sc.
- Julia Gugenhan, M.Sc.
- Anna Kroog, M.Sc.
- Rebekka Leonhardt, B.Sc.
Partner
- Dr. Michael Schwenk (NAR, Universität Heidelberg)
- Prof. Dr. Jochen Klenk (Universität Ulm)
- Prof. Dr. Hans-Helmut König (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf)
- Prof. Dr. Lindy Clemson (Universität Sydney)
Lebensstil, Krankheiten und genetische Anlagen sind Risikofaktoren für funktionellen Abbau, Stürze, kognitive Einschränkungen, Gebrechlichkeit (Frailty) und reduzierte Lebensqualität.
Das EU-Projekt PreventIT entwickelt und evaluiert ein ICT-gestütztes mHealth System zur kommerziellen Nutzung in der Zielgruppe der „jungen Älteren“ (60 bis 70 Jahre). Das System soll die frühzeitige Identifikation eines alters-assoziierten funktionellen Abbaus ermöglichen und eine Verhaltensänderung hin zu einem aktiveren Lebensstil bewirken. Es basiert auf Smartwatch und -phone sowie einem cloud-basierten Server zur Verwaltung persönlicher Daten.
Ein speziell auf die Zielgruppe zugeschnittenes Bewegungsprogramm (Lifestyle-integrated Functional Exercise Training, LiFE) wurde am Robert Bosch Krankenhaus als konventionelle (aLiFE) und ICT-basierte Version (eLiFE) entwickelt. Beide Versionen werden ab März 2017 in einer multizentrischen (Stuttgart, Amsterdam, Trondheim) randomisierten kontrollierten Studie mit einer Kontrollgruppe verglichen.
Ziel ist die Beurteilung der Durchführbarkeit des neu entwickelten eLiFE Programmes. Zudem werden eine Reihe motorischer, kognitiver, psychosozialer und gesundheitsökonomischer Endpunkte erfasst, auf deren Basis eine Stichprobenkalkulation für eine Wirksamkeitsstudie erfolgen soll (Phase III Studie).
Projektleitung
- Prof. Dr. med. Clemens Becker
Projektgruppe
- Corinna Nerz, M.A. (Doktorandin)
- Carolin Barz, M.Sc.
- Anna Kroog, M.Sc.
- Rebekka Leonhardt, B.Sc.
- Prof. Dr. med. Kilian Rapp, MPH
- Prof. Dr. biol. hum. Jochen Klenk
Partner
- Prof. Dr. Jorunn Helbostad (Universität Trondheim)
- Prof. Dr. Lorenzo Chiari (Universität Bologna)
- Prof. Dr. Chris Todd (Universität Manchester)
- Prof. Dr. Kamiar Aminian (EPFL Lausanne)
- Prof. Dr. Lindy Clemson (Universität Sydney)
Weblink
a dual-center randomized controlled trial (Teilprojekt 3)
In Zusammenarbeit mit den Berufsgenossenschaftlichen Unfallkliniken Murnau und Ludwigshafen.
Diese randomisierte, kontrollierte und teilverblindete multizentrische Interventionsstudie sollte die Wirksamkeit eines zusätzlichen assistiven Robotiktrainings in der rehabilitativen Behandlung nach Fraktur des Oberarms überprüfen. Damit wurde die Evaluierung einer neuen Therapieform für Patienten nach Schultergelenkfraktur durchgeführt. Zentrumsübergreifend nahmen 48 Patientinnen und Patienten an der Studie teil.
Teilprojekt 5:
Multifaktorielle Intervention zur Reduktion von Sturzangst nach Hüft- oder Beckenfraktur. Untersuchung einer dreimonatigen multifaktoriellen Intervention zur Verminderung von Sturzangst und Förderung körperlicher Aktivität bei geriatrischen Rehabilitationspatienten nach Hüft- oder Beckenfraktur in einer kontrollierten, randomisierten Studie.
In Kooperation mit der Universität Tübingen.
Der Schlaganfall gilt als eine bedeutsame Ursache für eine lebenslange Behinderung im Erwachsenenalter. Die meisten Betroffenen werden von Angehörigen zu Hause gepflegt.
In einer kontrollierten, randomisierten Studie wurde die Wirksamkeit eines 12-monatigen telefonbasierten Problemlösetrainings für pflegende Angehörige überprüft. Durch die Intervention sollte die subjektive Pflegebelastung und depressive Symptomatik bei den Pflegenden verbessert werden. Des Weiteren sollte durch die Stabilisierung der Pflegearrangements eine Reduktion der Heimeinweisungen bewirkt werden.