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Epidemiologie und Versorgungsforschung

Ein zentrales Forschungsfeld der Abteilung für Geriatrie stellen die Gebiete Epidemiologie und Versorgungsforschung dar. Hier besteht seit mehr als zehn Jahren eine enge Kooperation mit dem Institut für Epidemiologie und medizinische Biometrie der Universität Ulm.

Vorrangig werden die Themenbereiche Mobilität, Sturz und Frakturen bearbeitet. Grundlage sind umfangreiche Daten aus Kohortenstudien und von Kostenträgern.

Im Bereich der Versorgungsforschung untersuchen wir unter anderem den Effekt der Rehabilitation auf die körperliche Aktivität oder den Nutzen neuer Versorgungsformen im Bereich der Alterstraumatologie.

Leitung

Forschungsleiter

Prof. Dr. med. Kilian Rapp

  • Facharzt für Innere Medizin
  • Zusatzbezeichnung Klinische Geriatrie
  • Epidemiologe (Master of Public Health)

Publikationen

Telefon 0711 8101-3101

kilian.rapp@rbk.de

Principal Investigator

Prof. Dr. biol. hum. Jochen Klenk

  • Ingenieur für Medizintechnik (Diplom Ingenieur (FH)
  • Epidemiologe (Master of Public Health)

Publikationen

Telefon 0711 8101-5853

jochen.klenk@rbk.de

Projekte

Epidemiologie und Versorgungsforschung

In Zusammenarbeit mit Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie; AOK-Bundesverband GbR; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Im Mittelpunkt steht bei EvaCom das sogenannte orthogeriatrische Co-Management, eine multidisziplinäre Zusammenarbeit von Unfallchirurgie und Geriatrie. Bei Personen mit alterstypischen Knochenbrüchen sollen die Auswirkungen, die ein orthogeriatrisches Co-Management auf das Ergebnis der Behandlung hat, mit Routinedaten einer Krankenkasse untersucht werden. Des Weiteren wird im Projekt EvaCom analysiert, ob zertifizierte Zentren häufiger empfohlene Maßnahmen zur Prävention von Fragilitätsfrakturen initiieren und so weitere Knochenbrüche verhindert werden.

Für die Lebenswelten Krankenhaus, Pflegeheim und zuhause lebende ältere Menschen wurden Informations- und Weiterbildungsmaterialien für die jeweils betreuenden Personen entwickelt. Zur Vermeidung der momentanen Unterversorgung von allein lebenden älteren Menschen bei extremer Hitze wurde ein Lösungsansatz über die Einbeziehung der im Katastrophenschutz organisierten Hilfsorganisationen vorgeschlagen.

Osteoporose und osteoporotische Frakturen (OF) gehören in Deutschland zu den hauptsächlichen Ursachen für Behinderung und Verlust von Selbständigkeit. Im Forschungsnetz zu muskuloskelettalen Erkrankungen stellt sich das Verbundprojekt PROFinD2 diesem gesundheitspolitischen Problem.

Ziel von PROFinD2 ist es, in drei Arbeitspaketen mit insgesamt fünf Teilprojekten neue Ansätze in der Prävention, Akuttherapie und Rehabilitation osteoporotischer Frakturen (OF) zu implementieren und zu evaluieren. Populationen mit Nachteilen in der Versorgung, wie Frakturpatienten aus ländlichen Regionen oder mit kognitiven Einschränkungen, werden besonders berücksichtigt.

Teilprojekt 2 (TP2): Effectiveness and costs analysis of orthogeriatric centres.

Es wird der Einfluss einer in Deutschland innovativen Versorgungsform (Alterstraumatologische Zentren) bei Patienten mit Hüftfraktur auf häufige Konsequenzen wie Rehospitalisierung, Pflegebedürftigkeit oder Kosten untersucht werden. Ob bezüglich möglicher Folgen von osteoporotischen Frakturen wie Mortalität oder Institutionalisierung räumliche Unterschiede innerhalb Deutschlands bestehen, wird zudem analysiert.

Verbundkoordination

  • Prof. Dr. med. Kilian Rapp

Projektleitung

  • Prof. Dr. med. Clemens Becker

Partner

  • Prof. Dr. med. Hans-Helmut König, MPH (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf)
  • Prof. Dr. med. Dietrich Rothenbacher (Universität Ulm)
  • Prof. Dr. med. Klaus Hauer (Agaplesion Bethanien Krankenhaus Heidelberg gGmbH)
  • Prof. Dr. sc.hum. Martina Schäufele, Dipl.-Psych. (Hochschule Mannheim)

Weblinks

PROFinD2
Trittsicher durchs Leben

In Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Es wurden die langfristigen Wirkungen der Maßnahmen zur Sturzprävention untersucht, die die AOK zusammen mit dem Robert Bosch Krankenhaus in bayerischen Pflegeheimen umgesetzt hat.

In Kooperation mit den Universitäten Stuttgart, Tübingen, Ulm und Leipzig/ Hamburg.

Teilprojekt 3 (TP3): Schritt halten – aktiv älter werden in Reutlingen

Entwurf und Pilotierung einer populationsbasierten Intervention zur Reduktion osteoporotischer Frakturen. Aufgrund der Altersstruktur und -entwicklung ist in naher Zukunft mit einer massiven Zunahme osteoporotischer Frakturen zu rechnen. Wirkungsvolle Strategien zu deren Reduktion sind deshalb von hohem gesundheitspolitischem Interesse. Hierfür werden sowohl Hochrisikoansätze als auch populationsbezogene Maßnahmen benötigt. Ziel von TP3 war es, populationsbezogene Maßnahmen zur Reduktion von Frakturen zu entwerfen und zu implementieren. Das Programm richtete sich an höhere Altersgruppen und Personen mit Zugangsbarrieren.

Teilprojekt 5 (TP5): Multifaktorielle Intervention zur Reduktion von Sturzangst nach Hüft- oder Beckenfraktur

Untersuchung einer dreimonatigen multifaktoriellen Intervention zur Verminderung von Sturzangst und Förderung körperlicher Aktivität bei geriatrischen Rehabilitationspatienten nach Hüft- oder Beckenfraktur in einer kontrollierten, randomisierten Studie.

In Kooperation mit der Universität Leipzig.

Das Präventionsprogramm für Pflegeheimbewohner beinhaltete ein evidenzbasiertes Trainingsprogramm, die Empfehlung zur Nutzung von Hüftprotektoren, Maßnahmen der Umgebungsanpassung sowie die Schulung von Mitarbeitenden im Risikomanagement sturzgefährdeter Personen. Die Umsetzung des Programms wurde in allen ca. 1500 Pflegeheimen in Bayern angestrebt. Durch das Programm sollten hüftnahe Frakturen vermindert werden. Eine gesundheitsökonomische Evaluation wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig anhand der Routinedaten der AOK Bayern sowie zusätzlichen Erhebungen in den Pflegeheimen vorgenommen.