Das Robert Bosch Krankenhaus (RBK) hat ein neues Herzkatheterlabor eröffnet. Es wird der Therapie undichter Herzklappen dienen. Die Patienten profitieren von besonders schonenden Eingriffen mit minimaler Röntgenstrahlung und kurzen Behandlungszeiten.

Das neue Herzkatheterlabor ist das vierte Herzkatheterlabor im RBK und dient – als einziges in Süddeutschland – eigens der Therapie defekter Atrioventrikularklappen. Als Atrioventrikularklappen, kurz AV-Klappen, bezeichnen Mediziner die Herzklappen zwischen Herzvorhöfen (Atrium) und Herzkammern (Ventriculus). Die Klappen dienen als Ventil und sorgen für einen fortwährenden Blutstrom. Sind die AV-Klappen undicht bzw. arbeiten nicht mehr zuverlässig, führt dies beim Patienten zu allgemeiner Schwäche, zunehmender Luftnot, Wassereinlagerungen und letztlich auch zum Tod. Ursächlich sind in der Regel Verschleiß oder Verkalkung der Herzklappen oder vorausgehende Herzerkrankungen wie zum Beispiel ein Infarkt.

Prof. Dr. med. Raffi Bekeredjian, Chefarzt für Kardiologie und Angiologie, Dr. med. Philipp Nikolai, Leiter der AV-Klappentherapie und ihr hochspezialisiertes Team im RBK widmen sich der für Patienten besonders schonenden minimalinvasiven Therapie undichter Herzklappen. Im Gegensatz zur herkömmlichen chirurgischen Behandlung, die insbesondere für alte Menschen sehr belastend sein kann, führt das Team die Eingriffe am schlagenden Herzen durch. Der Brustkorb muss dabei nicht geöffnet werden. Stattdessen führen die Mediziner einen kleinen Metallclip (MitraClip^TM oder TriClip^TM) oder eine Herzklappenprothese durch die Leiste des Patienten ein, schieben diese mittels einem Katheter durch die Vene bis zum Herzen, wo sie dank Ultraschall und Röntgenstrahlung Clip oder Prothese passgenau positionieren können. Der Eingriff dauert maximal eine Stunde. Die Patienten sind bereits am darauffolgenden Tag wieder mobil.

„Mit mehr als 700 katheterbasierten Eingriffen an den Herzklappen jährlich, davon über 250 an den AV-Klappen, ist das RBK eine der führenden Kliniken Europas, die neue schonende Verfahren zur Behandlung der Herzklappeninsuffizienz ohne Eröffnung des Brustkorbs anbieten“, sagt Prof. Dr. med. Mark Dominik Alscher, Medizinischer Geschäftsführer des Robert Bosch Krankenhauses. „Mit Inbetriebnahme unseres neuen Herzkatheterlabors erweitern wir unsere Behandlungskapazitäten und heben die Therapie dank modernster Technik auf ein neues, erstklassiges und für unsere Patienten besonders schonendes Niveau.“

Sehr gerne bieten wir Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit, bei einem Eingriff im Herzkatheterlabor live dabei zu sein. Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf.

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