Zum Hauptinhalt springen

Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Unser Magen produziert stetig Magensäfte, die dazu dienen, die aufgenommene Nahrung zu verdauen. Damit der Magen sich nicht selbst verdaut, ist er durch die Magenschleimhaut geschützt. Ist dieser Schutzmantel beschädigt, kann dies zur Entzündung der Magenschleimhaut führen, medizinisch Gastritis genannt.

Die Ursachen einer Gastritis sind vielfältig, deshalb wurde zur Vereinfachung das ABC-Schema zur Unterteilung etabliert:

A = Autoimmun bedingt
B = Bakteriell, meist durch Helicobacter pylori bedingt
C = Chemisch, durch bestimmte Medikamente bedingt

Mit Abstand am häufigsten ist eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori, also Typ B. Typ C haben circa 18 Prozent der Betroffenen mit einer Gastritis. Zu den Medikamenten, die dafür verantwortlich sein können, gehören allen voran die nicht-steroidialen Antirheumatika, kurz NSAR. Bekannte Vertreter dieser Gruppe von Medikamenten sind Ibuprofen, Diclofenac und ASS. Was weiterhin zu einer Gastritis vom Typ C führen kann, sind Rauchen und übermäßiger Konsum von Alkohol. Die wenigsten Fälle von Gastritis, nämlich ein bis zwei Prozent, sind durch Autoimmunerkrankungen verursacht. Typ A ist also eindeutig in der Minderheit.

Eine Gastritis verursacht nicht immer Beschwerden. Ist sie durch den Magenkeim Helicobacter pylori verursacht, bemerken die allermeisten der Betroffenen das gar nicht. Das kann auch bei einer Magenschleimhautentzündung durch andere Ursachen der Fall sein. Wenn die Entzündung Probleme verursacht, äußern sich diese meist durch starke Schmerzen im Oberbauch. Weiterhin typisch sind Übelkeit, Völlegefühl und Appetitlosigkeit. Oftmals sind diese Beschwerden nach dem Essen stärker ausgeprägt als im nüchternen Zustand.

Langfristig kann es bei einer chronisch entzündeten Magenschleimhaut zu Vitamin-B12-Mangel kommen. Dieser Mangel äußert sich in einem Leistungsabfall, Erschöpfung und Nervenstörungen. Auch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs steigt an.

Der wichtigste Schritt zur Diagnose einer Gastritis ist die Magenspiegelung mit gleichzeitiger Entnahme von Gewebeproben, die von der Abteilung für Pathologie unter dem Mikroskop untersucht werden. Das gibt Aufschluss über die bestehende Grunderkrankung.

Behandlung einer Gastritis

Die Behandlung einer Magenschleimhautentzündung muss sich primär danach richten, wovon sie verursacht wurde. Ist Helicobacter pylori dafür verantwortlich, sollte eine sogenannte Eradikation erfolgen. Dabei handelt es sich um eine kombinierte Gabe von Antibiotika und Säureblockern. Dann heilt die Entzündung ab und die:der Betroffene hat zeitlebens Ruhe davon.

Beim Typ C lautet die Devise, die Auslöser zu vermeiden. Beispielsweise also jene Medikamente absetzen und durch andere austauschen, die zur Gastritis geführt haben. Zudem ist der Verzicht auf Nikotin und alkoholische Getränke angesagt.

Eine Gastritis durch Autoimmunkrankheiten ist nicht zu behandeln. Sie verursacht allerdings auch nur selten Beschwerden und ist meistens ein „Zufallsbefund“. Wodurch diese Form auffällt, ist ein Mangel an Vitamin B12. Deshalb sind bei der Typ-A-Gastritis regelmäßige Kontrollen der zugrundeliegenden Erkrankung des Immunsystems sowie der Ausgleich des Vitaminmangels durch entsprechende Präparate erforderlich.

Sprechstunden

Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Terminvereinbarung unter
Telefon 0711 8101-5993
sprechstunde-avch@rbk.de

Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie

Terminvereinbarung unter
Telefon 0711 8101-2003